Pfaffenhofen
"Das tut mir in der Seele weh"

Die ehemaligen MTV-Vorsitzenden Schmidt-Erhard und Gürtner bedauern aktuelle Entwicklungen

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die Querelen beim MTV Pfaffenhofen zwischen dem Vorsitzenden Helmut Reiter und der Fußballabteilungsleitung haben in den vergangenen Wochen für viel Unruhe gesorgt. Reiters Vorgänger Albert Gürtner und Georg Schmidt-Erhard sind darüber alles andere als erfreut.

"Das tut mir in der Seele weh", sagt Georg Schmidt-Erhard. Der ehemalige Vorsitzende des MTV Pfaffenhofen beobachtet die aktuelle Entwicklung um die internen Diskrepanzen zwischen Fußballabteilungsleitung und dem Vorsitzenden Helmut Reiter. Unterschiedliche Meinungen zur Junioren-Fördergemeinschaft (JFG) sowie der Abgang von mehreren Jugendspielern und dem ehemaligen Jugendleiter führten zu hitzigen Diskussionen. Der Nichtantritt der Abteilungsleitung bei der nächsten Wahl war die Folge. Anschließend kündigte auch der Großteil der Ersten und Zweiten Mannschaft den Abschied zum Saisonende an, einige Akteure haben den Verein schon verlassen. Reiter muss nun eine neue Abteilungsleitung finden (siehe Kasten).

Die Außendarstellung des MTV Pfaffenhofen leidet seit Monaten darunter. Auch wenn Fußball nur eine der 18 Abteilungen des mitgliederstärksten Vereins des Landkreises ist. Ein Umstand, den die ehemaligen Vorsitzenden bedauern: "Es ist unglaublich schade", ärgert sich Schmidt-Erhard. Solche Probleme gehörten aus der Welt geschafft. "Wenn etwas funktioniert, mische ich mich doch nicht ein", findet er. Meinungsverschiedenheiten habe es auch früher gegeben, so Schmidt-Erhard. Von 1986 bis 2014 war er MTV-Chef. "Da muss man sich zusammensetzen und das ausdiskutieren", meint er. Selbst zeigt er sich über die Entwicklung sehr unglücklich. "Jetzt muss natürlich alles neu gefunden werden", wirft er einen Blick voraus. "Wir sind doch ein Breitensportverein, das ist wichtig." Den MTV wird er natürlich weiter verfolgen, so sehr es auch schmerzt derzeit: "Das tut mir im Herzen weh", sagt er noch mal, fügt aber an: "Deswegen steige ich nicht aus!"

Sein Nachfolger Albert Gürtner, der von 2004 bis 2016 die Geschicke des MTV leitete, sieht es ähnlich. "Die Entwicklung ist schade", erklärt Gürtner. Zwar sei er in die Abläufe nicht mehr aktiv eingebunden, doch auch er bekommt natürlich die Diskussionen und Querelen mit. "In meinen Jahren als Erster und Zweiter Vorsitzender war es immer ein harmonisches Verhältnis." An Streitereien oder Auseinandersetzungen in diesem Maße könne er sich nicht erinnern. "Da muss man eben versuchen, eine Lösung zu finden", erklärt Gürtner. "Das ist schon eine Schwierigkeit. Bei uns lief das aber immer im Guten ab, immer freundschaftlich", erinnert er sich. Kritik an Reiter will er nicht äußern: "Jeder hat seine eigene Art, einen Verein zu führen." Gürtner weiter: "Ein vernünftiges Gespräch hilft eigentlich immer. Es bringt nichts, immer auf dem eigenen Standpunkt zu beharren. Es braucht eine gewisse Kompromissfähigkeit." Auch aus Sicht der ehrenamtlichen Funktionsträger sieht Gürtner die Entwicklung kritisch: "Da wird ehrenamtlich gearbeitet, das soll auch Spaß machen."