Scheyern
"Das ist Wahnsinn"

Fußball-Bezirksliga: Scheyern jubelt am letzten Spieltag Relegation gegen Ottobrunn am Donnerstag

21.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Mit vollem Einsatz hat Trainer Jürgen Schlemmer seine Elf in die Relegation geführt.

Scheyern (PK) Es ist eigentlich nicht zu glauben: Der ST Scheyern hat sich am letzten Spieltag der Fußball-Bezirksliga doch noch die Teilnahme an der Abstiegsrelegation gesichert. Bei der SpVgg Kammerberg siegte die Elf von Trainer Jürgen Schlemmer mit 2:0 (1:0).

Allerdings wäre dieser Sieg nutzlos gewesen, hätten der FC Gerolfing und der SV Günding nicht auch verloren. Gerolfing unterlag im Heimspiel dem FC Moosburg mit 0:1, Günding verlor beim SV Lohhof mit 2:1.

"Das ist gigantisch, alle sind aus dem Häuschen", meinte ein merklich erleichterter Abteilungsleiter Josef Schreyer direkt nach dem Spiel und fügte an: "Ich kann das gar nicht beschreiben, was heute und auch in der gesamten Rückrunde passiert ist." Zur Winterpause lag der STS noch satte zehn Zähler hinter dem Relegationsrang, schien auch zwischendrin schon weg - kämpfte sich aber mit neun Punkten in den letzten fünf Saisonspielen im Schlussspurt noch zurück.

In Kammerberg traf Lukas Tretter gleich in der ersten Minute zur Führung. Max Möbius hatte sich in der Mitte gegen drei Spieler durchgesetzt und mit einem genialen Pass Lukas Berger geschickt, der bis zur Grundlinie lief und Tretter den Ball butterweich servierte. In der Folge hatte Kammerberg mehr Ballbesitz, aber der STS die Chancen. Besonders in der zweiten Hälfte ließ der STS viel liegen. Daniel Koller, Max Möbius, Stefan Brandstetter, Lukas Berger - sie alle hatten Chancen um das zweite Tor zu machen. "Wir hatten wirklich dicke Chancen", erklärte Schreyer. Auch Trainer Jürgen Schlemmer konnte kaum mehr hinsehen: "Eigentlich war ich während des Spiels sehr ruhig. Aber dann haben wir so viele Chancen vergeben, da kriegst du irgendwann die Krise." Kammerberg habe seinem Team nichts geschenkt, ein einziges Gegentor hätte alle Träume beendet.

Komplett sicher war der Erfolg erst, als Lukas Berger drei Minuten vor dem Ende einen Konter zum 2:0 vollendete. Damit war aber noch nicht alles klar. Zwar lagen Günding und Gerolfing zurück, aber ein Ausgleich bei einem der beiden Vereine hätte Scheyern den Abstieg gebracht, da der direkte Vergleich nicht für den STS sprach. Dementsprechend liefen die letzten Minuten: "Wir hingen alle am Liveticker. Es waren auf den anderen Plätzen sicher noch fünf, sechs Minuten zu spielen. Da war die Anspannung noch größer als während des Spiels", so Schreyer.

Auch am Tag nach dem Sieg war Schlemmer noch hocherfreut: "Wir habe den Sieg schön ausklingen lassen, es war überragend." Seiner Mannschaft machte er ein großes Kompliment: "Das ist Wahnsinn. Riesenrespekt an die Jungs." Das Erfolgsrezept sei der Glaube gewesen: "Wir haben immer an uns geglaubt, auch wenn es sonst keiner getan hat. Niemand hat sich aufgegeben, alle haben mitgezogen." Dass die Konkurrenten aus Gerolfing und Günding patzten, hatte Schlemmer schon vermutet: "Es ist eben schwierig, wenn du von Woche zu Woche nichts holst. Wir wussten einfach, dass wir den Dreier brauchen - egal, was passiert. Das war ein mentaler Vorteil." Die Relegation sei der Lohn dafür, dass man in Ruhe weitergearbeitet habe.

Nun geht es für den STS am Donnerstag, 25. Mai (15 Uhr), im Heimspiel gegen den TSV Ottobrunn, am Sonntag, 28. Mai, gibt es das Rückspiel. Der Sieger dieser Runde trifft auf den Sieger aus dem Duell SV Dornach gegen den 1. FC Penzberg - erneut in Hin- und Rückspiel. Gegen Ottobrunn (Bezirksliga Ost) rechnet Schlemmer mit einer starken Heimpartie. "Wir haben eine breite Brust, wir wollen vorlegen."

 

ST Scheyern: Unterburger, Thurner, Fenner, Sulzberger, Koller, Möbius, Frank, Testera, Brandstetter (90. Reiter), Berger, Tretter (32. Hoiß, 85. Kellermann). - Tore: 1:0 Tretter (1.), 2:0 Berger (87.). - Schiedsrichter: Frank Neff. - Zuschauer: 130