Wolnzach
Basketballcoach als Exportschlager

Wolnzacher Mike Urban als Referent beim Bezirksligisten DJK Traunstein unterwegs – Tipps in einem Trainingslager

28.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Intensive Einheiten: Wolnzachs Basketballtrainer Mike Urban (links) im Trainingslager der DJK Traunstein mit Leistungsträger Max Hörnes. - Foto: oh

Wolnzach (mlu) Mittlerweile hat sich der Wolnzacher Basketball auch 160 Kilometer entfernt einen Namen gemacht. Die DJK Traunstein lud Wolnzachs Trainer Mike Urban als Referenten zu einem Kurz-Trainingslager ein. Die unkonventionelle Aktion wurde ein voller Erfolg und hinterließ jede Menge Inspiration im Chiemgau.

Zur Kontaktaufnahme kam es über Urbans ehemaligen Regensburger Kommilitonen Alexander Aigner, der mittlerweile Gymnasiallehrer in Altötting ist. Aigner hatte dort vor zwei Jahren mit Basketball im Verein angefangen und ein recht talentiertes Team vorgefunden, dem es allerdings an Ausbildung und Konzept mangelte. Haarscharf war der Bezirksligist in der vergangenen Saison am Aufstieg in die Bezirksoberliga gescheitert. Kurzerhand gab es ein paar Telefonate mit dem Wolnzacher Chef- und A-Trainer, die erfolgreiche Arbeit am Standort Wolnzach blieb nämlich auch dem Chiemgau nicht verborgen.

Bald wurden sich Urban und die DJK via Aigner als Ansprechpartner über die Rahmenbedingungen einig: Es sollte ein auf zweieinhalb Tage konzentriertes „Bootcamp“ als Saisonvorbereitung geben, das auf die Mannschaft zugeschnitten wurde. Dafür erstellte Urban eine Vorabumfrage an die Traunsteiner Spieler, wo sie ihr eigenes Profil, die Bedürfnisse der Mannschaft und die eigenen Erwartungen an das Spezialtrainingslager einschätzen mussten. Zentrale Inhalte waren dann methodisch richtiges Training, positionsspezifische Technikschulung, die Vorstellung eines Schnellangriffkonzeptes, Grundelemente der Mannverteidigung, Analyse zweier alter Spielzüge und Tipps zur Verbesserung für den Standort in Traunstein.

„Die Praxis-Umsetzung lief dank voller Vorfreude der trainierenden Traunsteiner Jungs trotz fehlender Grundausbildung sehr gut“, fand Urban. „Sonst hätten sie nie 16 Einheiten in dieser kurzen Zeit durchgehalten. Es hat viel Spaß gemacht und mich stark an meine eigenen Wolnzacher Burschen vor einigen Jahren erinnert.“ Wichtig war Urban auch, dem Trainer, der in sein Amt nur so reingerutscht war und eigentlich gar keine Trainerausbildung hat, einzubeziehen und stets mit Tipps zu versorgen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ war das Motto, dazu gehörte auch das Lernen eines neuen Basketballvokabulars.

Die Einschätzungen der Traunsteiner Spieler nach einem Wochenende, das ihnen mental und physisch alles abverlangt hatte, waren am Ende sehr positiv. Besonders begeistert waren die DJK-Akteure von der positiven Atmosphäre und den neu aufgezeigten Möglichkeiten. Die Traunsteiner sind nun heiß auf die neue Saison. Kapitän und Topscorer Simon Scharf würde sich außerdem über eine eventuelle Wiederholung freuen. Ein schnelles Wiedersehen könnte es in Form eines Testspieles geben, das wäre laut Urban dann schon eine lustige und interessante Sache, gegen sein eigenes Coaching zu coachen.