Wolnzach
Arbeitssieg im Abstiegskampf

Wolnzacher Regionalliga-Basketballer feiern Heimerfolg gegen den direkten Konkurrenten Erfurt

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Kampfgeist: Was an Wurfglück fehlte, machten die Wolnzacher durch vollen Einsatz wett. Hier befindet sich Tobias Ziehe (8 Punkte, 10 Rebounds, 2 Assists, 1 Steal, 1 Block) im Bodenkampf mit einem Erfurter Kontrahenten um den Ball. - Foto: Urban

Wolnzach (mlu) Schritt für Schritt kämpfen sich die Wolnzacher Regionalliga-Basketballer vorwärts. Gegen Erfurt ist am Samstagabend zwar nicht der schönste Sieg gelungen, aber mit dem 61:55-Endergebnis und dem fünften Sieg in den letzten sechs Spielen dürfte man im TSV-Lager zufrieden sein.

Vor allem, da die Nord-Division der 2. Regionalliga Südost weiterhin sehr spannend bleibt. Dresden (6:10 Siege) gewann zum Beispiel am Sonntag überraschend im Heimspiel mit 102:97 gegen Würzburg (11:4), einen der Titelfavoriten. Die sechs Teams, die in der Tabelle unter den Wolnzachern (8:8) stehen, verfügen entweder über fünf oder sechs Siege. Die Bilanz findet Aufbauspieler Tobias Fuchs "gar nicht so entscheidend", da die Liga so eng beieinander sei. "Wer absteigt, wird erst in den letzten Spielen entschieden. Umso wichtiger war es, einen Sieg gegen eine hinter uns platzierte Mannschaft zu holen." Erfurt muss nun kämpfen, da das Team mit fünf Siegen bei elf Niederlagen auf dem vorletzten Platz steht.

Den Kampfgeist der nur zu acht angereisten Thüringer Gäste merkte man auch zu Beginn der Partie, als die durch Trainingsrückstände und Ausfälle geschwächten Wolnzacher es verpassten, sich eine deutlichere Führung herauszuspielen. "Das hat schon beim Aufwärmen angefangen", beobachtete Fuchs. "Wir waren extrem schläfrig und ungenau. Das Ergebnis in der Wurfquote war daraufhin nicht verwunderlich." Mit fünf von zwölf Zweipunkteversuchen und einem von 17 Dreiern standen zur Halbzeit läppische 26 Punkte für die Hallertauer Hausherren auf der Anzeige.

Erfurt hatte aber auch seine Probleme. Aufbauspieler Marcus Bernhart (15 Punkte) konnte im ersten Viertel noch auf null Punkten gehalten werden, lediglich Center Andreas Kassiumus (10) konnte mehr als einen Korb in diesem Abschnitt für sein Team beisteuern. Die Wolnzacher fanden früh den Weg an die Freiwurflinie und gingen so mit elf von 14 verwandelten Bonustreffern 17:13 in Führung (10.). Johannes Wießnet flog einen schönen Dunking nach Pass von Tobias Ziehe ein, ansonsten waren die Höhepunkte spärlich gesät. Im zweiten Viertel (9:11) wurde die Freiwurfausbeute wesentlich schwächer (2/6), so dass zur Halbzeit nur ein 26:24 aus Wolnzacher Sicht festzuhalten war. "Obwohl die Offensive nicht zielstrebig war, haben wir es von Anfang an geschafft, Erfurt defensiv unser Spiel aufzuzwingen und sie so aus dem Konzept gebracht", konstatierte Fuchs.

Das dritte Viertel (17:15) begannen die Gastgeber mit einem 6:0-Lauf über Ziehe und Ole Alsen, nur um wenig später einen 9:0-Lauf der Gäste über Bernhart und Kassiumis zu kassieren. Erfurt blieb weiterhin bissig. Aaron Rommeley (16 Punkte), der eines seiner besten Saisonspiele ablieferte, brachte sein Team per Dreier und Dreipunktespiel sogar nach 21 Minuten Rückstand kurzzeitig wieder in Führung (28.). Wolnzacher konterte mit zwei Dreiern durch Alexander Jureczek und Peter Maischak und konnte mit einem kleinen Polster ins letzte Viertel gehen (43:39).

Erfurt glich mit zwei Dreiern noch einmal zum 47:47 aus (33.), woraufhin Maischak mit zwei starken Zügen zum Korb die Wolnzacher wieder in Führung brachte. Generell stimmte in dieser Phase der Einsatz, vor allem in der Defensive packten die Hausherren zu. Leonhard Biersack, Tobias Ziehe oder am Ende Ole Alsen blockten in der Defensive mehrere Würfe. Björn Duppka, der aus der Zweiten Mannschaft aushalf, zog mehrere Offensivfouls. Erfurt fand kaum mehr Lösungen. Bernhart verwandelte noch einen unglaublichen Dreier aus dem Lauf aus der Ecke trotz Fouls zum 59:55 (40.), doch zehn Treffer bei 17 Freiwürfen reichten den Wolnzacher, um das Spiel relativ ungefährdet 61:55 nach Hause zu bringen.

"Wir haben defensiv alle einen super Job gemacht und uns rein geschmissen. Es war unser Vorteil, dass wir tief besetzt waren und dadurch viel rotieren konnten. Wir hatten auch eine kluge Taktik, um den Gegner an den Drives hindern, die uns das Hinspiel gekostet hatten", freute sich Duppka nach dem Spiel.

 

TSV Wolnzach: Alsen (9), Biersack J. (2), Biersack L., Degner, Duppka (4), Eichmüller, Fuchs (5), Jureczek (5), Maischak (14), Schinhammer (7), Wießnet (7), Ziehe (8).