Pfaffenhofen
26 Stunden unterwegs

22.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

Pfaffenhofen/Berlin (PK) Wolfgang Meinolf, Ultraläufer des RSV Hallertau, hat zum dritten Mal am Berliner Mauerweglauf teilgenommen. Am Jahrestag des Mauerbaus, dem 13. August, endete dieser Lauf über die Strecke von 100 Meilen, die weitestgehend am Berliner Mauerweg entlangführt.

Dieser kennzeichnet den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlagen zu West-Berlin. Er führt über rund 160 Kilometer um die einstige Halbstadt herum. In den meisten Abschnitten verläuft er auf dem ehemaligen Zollweg (West-Berlin) oder auf dem Kolonnenweg, den die DDR-Grenztruppen für ihre Kontrollfahrten angelegt hatten. Nach Erkenntnissen der Stiftung Berliner Mauer kamen zwischen 1961 und 1989 mindestens 138 Menschen an der früheren Grenze ums Leben, darunter 100 DDR-Bürger bei Fluchtversuchen. Der Mauerweglauf erinnert an diese Menschen und Schicksale und fand 2017 das sechste Mal statt. Stellvertretend für alle Opfer wird der Lauf in jedem Jahr einem der Opfer gewidmet, in diesem Jahr war es Dorit Schmiel, die bei einem Fluchtversuch 1962 mit nur 21 Jahren ums Leben kam. "Der einzigartige Hintergrund dieser Veranstaltung gegen das Vergessen ist mir sehr wichtig. So etwas darf nie wieder geschehen", sagt Meinolf. Neben seinen umfangreichen Trainingsläufen bereitete er sich im Januar beim 50 Kilometer-Ultramarathon des RLT Rodgau und im Mai beim 100-Kilometer-Ultramarathon in Wuppertal auf einer anspruchsvollen Strecke mit knapp 500 Höhenmetern auf Berlin vor. Zusammen mit 341 Einzelläufern machte sich Meinolf am Morgen des 12. August um 6 Uhr im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark bei Dauerregen auf den Weg. "Mit 26 Stunden, 28 Minuten und 35 Sekunden habe ich mein persönliches Ziel leider nicht erreicht, aber so ist Ultralaufen halt. Bei solchen Strecken lässt sich nicht alles planen", meinte Meinolf. Damit erreichte er den 171. Gesamtplatz bei den Herren und belegte Platz fünf von zehn Startern seiner Altersklasse M 60.