Ebermannstadt
100 Sekunden fehlen

Mittag wird Vierter bei den Bayerischen Marathonmeisterschaften

04.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr

Ebermannstadt/Jetzendorf (htk) In vielen Sportarten sind 100 Sekunden eine halbe Ewigkeit, beim Marathon allerdings nicht. Dennoch ärgerte sich Thomas Mittag (TSV Jetzendorf) am Sonntag nicht, als er im mittelfränkischen Ebermannstadt als Vierter über die Ziellinie der Bayerischen Marathonmeisterschaft lief.

Zum ersten wegen seiner Zeit: 2:39,31 Stunden sind ganz ausgezeichnet bei einem Streckenprofil mit 376 Meter An- und Abstiegen. Zum zweiten, weil er auf den letzten 500 Metern noch den Passauer Alexander Sellner abhängen konnte, der ihm bei Kilometer 30 kurzzeitig enteilt war. Und zum dritten, weil Mittag sich auf Platz fünf wähnte - doch einer der afrikanisch-stämmigen Athleten musste in der Schlussphase passen.

Vier Afrikaner bestimmten das Rennen von Beginn an. "Die sind losgelaufen wie irre, der Erste stand schon nach zwölf Kilometern mit Krämpfen am Straßenrand", berichtet Mittag. Doch der Rest ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Der Sieger und Bayerische Meister Getachew Endisu Etana (26) startet seit drei Jahren für LAC Quelle Fürth, seine Halbmarathon-Bestzeit liegt bei 1:06 Stunden. Der 26-Jährige riss bei seinem Marathondebüt nach 2:27:53 Stunden das Zielband, mit weitem Vorsprung auf den Zweiten Markus-Kristian Siegler (LG Erlangen) in 2:36:31 Stunden. Der im Trikot des TV Coburg laufende Addisu Tulu Wodajo wurde Dritter in 2:37:45 Stunden - nur 100 Sekunden schneller als Mittag.

Der Jetzendorfer war mit einem Kilometer-Schnitt von 3:50 Minuten auf die ersten Kilometer gegangen. Das Ziel: eine Zeit unter 2:40 Stunden. Bei der Halbzeit hatte Mittag 1:19 Stunden auf der Uhr und war damit im grünen Bereich. Auch für Platz drei.

Doch bei Kilometer 30 bekam er Probleme: "Ich stand kurz vor einem Krampf, die linke Wade wollte nicht mehr so recht." Zwei Kohlehydrat-Gels brachten den langen Ilmtaler wieder auf die Beine - aber kosteten ihn am Ende wohl die entscheidenden Sekunden für Bronze.

Bayerische Marathonmeisterin wurde Brendah Kebeya (LAC Quelle Fürth) in 2:51:10 Stunden. Silber sicherte sich Stefanie Borris (SV Lenting) in 3:22:03 Stunden - die erfahrene Läuferin hatte keine 36 Stunden zuvor am Rennen in Kasing teilgenommen.

Mittag wird am 17. September beim Karlsfelder Seelauf über fünf Kilometer antreten. Sechs Tage später steht der Schrobenhausener Stadtlauf an, bei dem der Ilmtaler den Paartal-Cup mit nach Hause nehmen will.