Neuburg
"Wir müssen wieder in Führung gehen"

Bezirksliga: Nach drei Unentschieden in Serie soll für den VfR der Knoten gegen Hollenbach platzen

13.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Jubel nach dem bislang letzten Aufeinandertreffen: Am 15. April gewann der VfR Neuburg mit 1:0 die Begegnung des 25. Spieltags durch eine Treffer Alexander Müllers gegen den TSV Hollenbach. - Foto: S. Hofmann

Neuburg (DK) Noch ist nichts verloren, die Zwischenbilanz kann sich immer noch sehen lassen - und doch kratzen die drei Unentschieden in Serie am Ego. Bezirksligist VfR Neuburg will an diesem Samstag den Bock umstoßen und gegen Hollenbach einen Sieg holen.

Es gibt zwei Punkte, durch die die zurückliegenden drei Spieltage in einem sanfteren Licht erscheinen: Erstens ist der VfR Neuburg immer noch Tabellendritter, obwohl er seit nunmehr vier Wochen kein Spiel mehr in der Bezirksliga Schwaben Nord gewonnen hat. Und zweitens ist es dem Tabellenführer aus Gersthofen genauso ergangen, auch er hat aus den zurückliegenden drei Partien nur drei Punkte geholt. Deshalb beträgt der Abstand der Lila-Weißen auf den Ligaprimus weiterhin fünf Punkte. Einen leicht schalen Beigeschmack bekommt die Sache nur, wenn man auf Tabellenplatz zwei schaut. Den hat der VfR Neuburg nämlich eingebüßt und an Konkurrent Meitingen abtreten müssen.

Wirklich geärgert hat sich VfR-Trainer Christian Krzyzanowski nur über das mittlere der drei 2:2-Remis: "Gegen Lauingen haben wir zwei Punkte verschenkt, das muss man so offen sagen", findet der 41-Jährige. Durch einen Foulelfmeter in der 84. Minute hatten die Neuburger die Schmach zwar noch in Grenzen halten und wenigstens einen Punkt mitnehmen können. Doch bleibt ihnen im Hinterkopf, dass in diesem Spiel mehr zu holen gewesen wäre. Mit dem Unentschieden am vergangenen Wochenende in Ecknach kann Krzyzanowski dagegen leben: "Ecknach ist immer ein schwer zu bespielender Gegner. Vor allem auf deren engem Platz ist es nicht einfach", sagt der Coach. Nach den vergangenen drei Wochen sei die Mannschaft natürlich enttäuscht. "Wir belohnen uns selbst nicht für unseren Aufwand", analysiert Krzyzanowski, hebt aber gleichzeitig die Mentalität seiner Spieler hervor: "Der Siegeswille ist ungebrochen. Die Spieler rennen und rumpeln bis zur letzten Minute. Vielleicht fehlt uns momentan auch ein bisschen das Glück." Wie schon am vergangenen Wochenende, so müssen die Neuburger auch beim Heimspiel gegen Ecknach (Samstag, 15.30 Uhr) auf ihren bislang besten Torschützen verzichten. Ray Bishop (12 Treffer/10 Spiele) fehlt wieder urlaubsbedingt. Vorerst nicht mehr zum Einsatz wird Verteidiger Norbert Redl kommen. Er hatte schon länger mit einer Verletzung gehadert, nun wurden eine Kreuzbandzerrung und ein Knorpelschaden beim 24-Jährigen diagnostiziert. In diesem Kalenderjahr wird er kein Spiel mehr bestreiten.

Mit dem TSV Hollenbach kommt eine bekannte Mannschaft ins Brandlstadion. Die Truppe um Spielertrainer Christian Adrianowytsch ist in der Saison 2015/2016 Meister in der Kreisliga Ost geworden und dadurch zusammen mit dem VfR Neuburg, der den Umweg über die Relegation erfolgreich absolviert hat, in die Bezirksliga aufgestiegen. Die Statistik der zurückliegenden drei Spielzeiten spricht klar zugunsten des VfR Neuburg: Viermal besiegte er den TSV, einmal gab es ein Unentschieden, nur einmal war die Adrianowytsch-Elf Gewinner. "Wir dürfen gegen Hollenbach aber nicht ins offene Messer laufen, sondern müssen von Beginn an konzentriert sein. Mit ihrem Spielertrainer haben sie einen sehr guten Mann in der Innenverteidigung. Hollenbach ist generell sehr zweikampfstark", sagt Christian Krzyzanowski, der den aktuellen Gegner bei dessen 0:4-Niederlage in Ehekirchen beobachtet hat. "Das Ergebnis täuscht ein wenig. Ehekirchen hatte einen sehr guten Tag, Hollenbach einen sehr schlechten, finde ich. Wir dürfen uns von diesem Resultat nicht blenden lassen."

Ein allgemeines Rezept zurück zum Erfolg hat der Neuburger Trainer auch schon ausgemacht - und es ist so einfach wie einleuchtend: "Wir müssen wieder in Führung gehen. In den letzten drei Spielen hat immer der Gegner das erste Tor gemacht." Kein leichtes Unterfangen, wenn man, wie aktuell die Neuburger, nur zwei gelernte Außenstürmer zur Verfügung hat. "Ich will keinem meiner Jungs zu nahe treten, aber wir bräuchten eigentlich noch einen Mittelstürmer. Einen, der Kopfballtore macht und die Bälle vorn in der Mitte hält." Doch so einen gibt es beim VfR nicht. Glerdis Ahmeti und Alexander Müller sind klassische Außenstürmer. Ray Bishop trifft zwar wie am Fließband, ist aber genauso gelernter offensiver Mittelfeldspieler wie Rainer Meisinger, der ebenfalls ungern als Sturmspitze eingesetzt wird. Ob die Mannschaft im Winter mit einem entsprechenden Spieler verstärkt werden kann, bleibt abzuwarten. Traditionell sind Wechsel während der Saison eher selten.