Ehekirchen
Showdown der Kellerkinder

Gewinnt Ehekirchen am Sonntag gegen Kissing, dann ist die Relegationsqualifikation fix

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Es läuft derzeit nicht schlecht für David Bulik (rechts) und den FC Ehekirchen. Mit einem Sieg gegen Kissing am Sonntag könnte sich die Truppe das Ticket für die Relegation sichern. ‹ŒArch - foto: S. Hofmann

Ehekirchen (DK) Mehr Keller geht nicht, wenn der Tabellenvorletzte das Schlusslicht erwartet: FC Ehekirchen gegen den Kissinger SC heißt die Partie am Sonntag (15 Uhr). Ein Sieg, und die Truppe von Trainer David Bulik kann fest für die Abstiegs-Relegationsspiele planen. Andernfalls ist auch wieder der direkte Abstieg in die Bezirksliga möglich.

Es steht für beide Teams am 31. Spieltag der Landesliga Südwest sehr viel auf dem Spiel. Den größeren Druck sieht Bulik jedoch aufseiten der Gäste. "Für Kissing ist es ein Alles-oder-nichts-Spiel. Sie müssen unbedingt gewinnen, um mit uns nach Punkten gleichzuziehen. Denn bei einem Sieg sind wir durch, und bei einem Remis würden wir zwei Spieltage vor Schluss den Vorsprung von drei Zählern halten, und der direkte Vergleich (Anm. d. Red.: 2:1-Hinspielsieg) würde bei Punktgleichheit für uns sprechen", sagt er.

Weil Bulik in diesem sehr wichtigen Aufeinandertreffen der Kellerkinder nichts dem Zufall überlassen will, hat der 33-Jährige den KSC zuletzt zweimal live unter die Lupe genommen: bei der 1:3-Niederlage gegen den TSV Gilching und jüngst beim knappen 1:2 gegen den SC Olching. Seine Meinung: "Sie haben keine schlechte Mannschaft. Allerdings erging es ihnen zumindest in diesen zwei Spielen wie oftmals auch uns: Chancen waren da, doch die Tore wurden nicht gemacht." Und zu dem Unvermögen kam dann auch noch Pech in Form eines Lattentreffers kurz vor dem Schlusspfiff hinzu. Das wäre der 2:2-Ausgleich gegen Olching gewesen. Aber da der Konjunktiv im Fußball bekanntlich nicht zählt, gab es auch keine Punkte für das Selbstvertrauen und im Abstiegskampf - und die 21. Saisonpleite des KSC war perfekt.

Bulik wird seine Truppe auf die Stärken und Schwächen des Gegners einstellen. Viel mehr Wert legt er jedoch auf den eigenen Auftritt. "Wir müssen hauptsächlich auf uns schauen. Gut stehen und in der Defensive gemeinsam gut arbeiten", sagt er. Besonders motivieren müsse er die Mannen um Kapitän Sebastian Rutkowski nicht. "Ich bin überzeugt, dass die Jungs richtig heiß auf diese Partie sind. Denn mit einem Sieg können wir die katastrophale Hinrunde vergessen machen und uns für die Relegation qualifizieren. Allerdings dürfen wir nicht übermotiviert an die Sache herangehen, denn dann kann der Schuss auch nach hinten losgehen."

Das glaubt Bulik jedoch nicht. Die Mannschaft habe nämlich vor allem in der zweiten Halbserie einen enormen Entwicklungsprozess hinter sich. Beste Beispiele sind die 1:1-Unentschieden gegen Top-Teams der Liga wie den TSV Nördlingen oder jüngst den FV Illertissen II, aber auch der souveräne 3:0-Sieg gegen den FC Stätzling. Das Gefühl, als Sieger den Platz zu verlassen, erlebten die FCE-Kicker gegen Stätzling erst zum vierten Mal in der laufenden Spielzeit. Die Kissinger aus dem schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg durften gar erst zwei Siege bejubeln. Und der letzte Erfolg liegt schon einige Zeit zurück: Am 20. August vergangenen Jahres wurde der TSV Gilching/Argelsried mit 2:0 bezwungen. In diesem Monat hatte die Truppe des inzwischen entlassenen Vladimir Manislavic ihre beste Phase der gesamten Saison, blieb fünf Spiele in Folge ohne Niederlage und holte in dieser Zeit neun Punkte. Doch danach ging es kontinuierlich bergab. Die rabenschwarze Serie wurde nach dem letzten Sieg immer länger und länger: es folgten vier Unentschieden und 17 Niederlagen.

Im Ehekirchener Lager wird man alles daran setzen, dass diese Negativserie auch am Sonntagabend noch Bestand hat. "Wir wissen, was auf dem Spiel steht und können aufgrund der Ausgangslage etwas befreiter als die Gäste in die Partie gehen", sagt Bulik. Fehlen wird der rotgesperrte Simon Schmaus, dagegen scheint Maximilian Käser, der unter der Woche schon leichte Laufeinheiten absolvierte, wieder einsatzbereit zu sein. "Ich gehe davon aus und hoffe, dass Max spielen kann", so der zum Saisonende scheidende Spielertrainer.