Ehekirchen
Für Ehekirchen geht es auswärts los

Bulik-Elf kämpft gegen Neugablonz um den Klassenerhalt Fanbus fährt um 16 Uhr

24.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Ehekirchen (DK) Jetzt zählt's: Im Hinspiel der ersten von maximal zwei Relegationsrunden trifft der FC Ehekirchen heute Abend (18 Uhr) auf den BSK Olympia Neugablonz. Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag, 28. Mai, um 16 Uhr statt. Die Entscheidung wird im Europacup-Modus herbeigeführt. Für den Verlierer ist die Relegation zu Ende, der Sieger zieht das Ticket für die zwei Runde. Gegner dort ist entweder der SC Oberweikertshofen oder der VfR Neuburg.

"Das ist eine sehr schwierige Aufgabe für uns, denn Neugablonz verfügt meiner Meinung nach über die beste Mannschaft in der Bezirksliga, auch wenn es nur zur Vizemeisterschaft gereicht hat", sagt Ehekirchens Spielertrainer David Bulik. Der 33-Jährige hat den heutigen Relegationsgegner bereits einmal selbst beobachtet und sich mittlerweile auch Informationen von Trainerkollegen eingeholt. Aufgrund der Auswärtstor-Arithmetik wollen die Ehekirchener beherzt nach vorne spielen, ohne die Defensive zu vernachlässigen. "Wir wollen ganz klar ein Auswärtstor schießen. Das ist unser Ziel", sagt Bulik und skizziert die taktische Marschroute kurz und knapp wie folgt: "Hinten sicher stehen, bei Balleroberung schnell umschalten und nach vorne spielen, und dann die Chancen nutzen."

Der Ballsportklub (BSK) Olympia Neugablonz hat sich als Vizemeister der Bezirksliga Schwaben Süd für die Relegationsrunde qualifiziert. Der Verein wurde 1950 als BSK Neugablonz gegründet. 1970 schloss er sich mit der Fußballabteilung des TSV Olympia Kaufbeuren zusammen und erhielt seinen heutigen Namen. 1974 stieg er in die Landesliga Bayern Süd auf, in der er sich sieben Spielzeiten hielt. 1979 qualifizierte man sich sogar für den DFB-Pokal, flog dort aber in der ersten Hauptrunde gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt mit 1:6 raus. Danach war es allmählich vorbei mit der Herrlichkeit: Der BSK Olympia Neugablonz versank immer mehr in den Niederungen des Amateurfußballs. Der Tiefpunkt war in der Saison 2003/04 mit dem Abstieg in die Kreisklasse Ostallgäu erreicht. Der neue Trainer Dragan Lazic führte die Truppe mit zwei Meisterschaften in Folge jedoch sofort wieder zurück in die Bezirksliga, der man mit einem Jahr Unterbrechung seitdem zwölf Jahre angehört. Landete man meistens irgendwo im Tabellenmittelfeld, gelang im Vorjahr ein beeindruckender dritter Tabellenplatz und heuer sogar der Sprung auf Rang zwei.

Danach sah es nach sieben Spieltagen aber überhaupt nicht aus. Zwar startete die Truppe von Trainer Günter Bayer mit einem Sieg in die Saison, doch nach zwei Niederlagen und einem Unentschieden sowie drei weiteren Pleiten fand sich der Verein aus Kaufbeuren auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. "Da waren aber einige Stammspieler urlaubsbedingt abwesend oder verletzt", weiß Bulik. Mit einer "Wahnsinns-Serie" von nur einer Niederlage aus den vergangenen 23 Spielen legte der Ballsportklub dann aber den Grundstein für die spätere Vizemeisterschaft. Maßgeblichen Anteil daran hatten Alexander Günter, der in 19 Einsätzen 18-mal traf und vor allem Mathias Franke, der in 24 Spielen stattliche 27 Treffer erzielte. Nicht unerwähnt darf man hierbei lassen, dass Franke 13-mal vom Elfmeterpunkt aus traf und damit eine 100 prozentige Trefferquote hat.

Zuletzt feierte der BSK Olympia acht Siege in Folge und beendete die Saison mit zwei Punkten Vorsprung auf den TSV Babenhausen auf Rang zwei. Mit fünf Zählern Vorsprung Meister wurde der TV Bad Grönenbach, gegen den man am 25. März die bislang letzte Niederlage kassierte. Obwohl Torhüter Dennis Starowoit beim 3:9 damals neunmal hinter sich greifen musste, stellt er gemeinsam mit seiner Abwehrreihe die beste Verteidigung der gesamten Liga. Nur 42 Gegentreffer bedeuten in diesem Ranking den Bestwert aller Mannschaften in der Bezirksliga Schwaben Süd. Mit 79 Treffern stellte die Bayer-Truppe zudem den drittbesten Sturm, und zu Hause ist der BSK ebenfalls eine Macht: Nur drei Niederlagen gab es in den 15 Spielen auf heimischem Terrain.

Aber auch der FC Ehekirchen reist mit Optimismus und Selbstbewusstsein an. Immerhin sind die Schützlinge um Spielertrainer David Bulik seit fünf Spielen ohne Niederlage - am letzten Spieltag fertigte man den SV Raisting deutlich mit 5:1 ab. Die Aufholjagd kam allerdings viel zu spät. Am Ende fehlten 18 Punkte zum sicheren Klassenerhalt. Diesen will man nun über den Umweg der Relegation schaffen. "Wir reisen mit einem guten Gefühl nach Neugablonz. Schließlich sind alle Mann an Bord und wir gehen zuversichtlich in diese Partie", sagt Bulik. Im Normalfall fällt die Entscheidung ohnehin erst am Sonntag.