Neuburg
"Es geht auch nur um drei Punkte"

Bezirksliga: VfR Neuburg ist seit vier Partien in Serie siegreich und tritt am Sonntag gegen Meitingen an

15.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr

Für Edvin Hasanbegovic waren die vergangenen beiden Jahre nicht einfach, mehrere Verletzungen plagten den 29-jährigen Mittelfeldspieler des VfR Neuburg. ‹ŒArch - foto: S. Hofmann

Neuburg (DK) Es läuft rund beim VfR Neuburg: Von den zurückliegenden acht Partien haben die Lila-Weißen sechs gewonnen, vier davon in Serie in der Bezirksliga Schwaben Nord. Am Sonntag ist der Tabellenzweite bei seinem ärgsten Verfolger, dem drittplatzierten TSV Meitingen zu Gast.

Die Pflichtaufgaben gegen die beiden Aufsteiger Offingen (4:1) und Horgau (3:2) hat der VfR Neuburg in den vergangenen Wochen gelöst, am Sonntag steht nun die Kür gegen Meitingen an. "Das ist ein Spitzenspiel, das auch mal verloren gehen könnte", sagt VfR-Trainer Christian Krzyzanowski. Als schwerer als andere Partien stuft er die Begegnung beim Tabellendritten (Sonntag, 15 Uhr) aber nicht ein. "Letztlich ist es doch so: Es geht auch nur um drei Punkte. Das ist kein Spiel, das jetzt schon vorentscheidend für die Meisterschaft wird. Aber natürlich fahren wir nach Meitingen, um zu gewinnen. Das ist doch klar."

Sein Team habe in den vergangenen Wochen die "Hausaufgaben erledigt", deswegen könne es gegen den Verfolger befreit aufspielen. "Mir ist wichtig, dass keiner meiner Spieler verkrampft. Wir müssen die Partie mit dem nötigen Ernst angehen, aber meine Jungs sollen auch Spaß am Spiel an sich haben", lautet Krzyzanowskis Philosophie vor der Begegnung, die am Ende des neunten Spieltags in der Bezirksliga Schwaben Nord über Platz drei entscheiden wird.

Der TSV Meitingen ist nämlich punktgleich mit dem VfR Neuburg, beide Teams haben aus den bisherigen acht Partien 19 Zähler generieren können. Das entspricht einem Schnitt von 2,375 Punkten je Spiel. Besser ist in der Bezirksliga nur Tabellenführer Gersthofen, der (bislang) im Schnitt die vollen drei Punkte aus seinen Begegnungen holt. Seit vergangenem Mittwoch ist das Team um Eduard Keil dem VfR Neuburg und dem TSV Meitingen einen weiteren Schritt enteilt, da Gersthofen das Nachholspiel gegen Hollenbach mit 4:0 gewonnen hat und somit der Vorsprung auf die Tabellenplätze zwei und drei auf fünf Zähler angewachsen ist.

Der TSV Meitingen um Spielertrainer Florian Prießnitz hat einen fast parallelen Lauf zum VfR Neuburg im bisherigen Saisonverlauf gezeigt. Sechs Unentschieden und ein Remis stehen wie bei den Neuburgern bislang nur einer Niederlage gegenüber. Lediglich das Torverhältnis von 19:10 (Neuburg hat mit 22:9 den besten Wert der Liga) ist nicht ganz so gut. VfR-Trainer Christian Krzyzanowski sieht im TSV Meitingen ein spielstarkes Team, aber "keine Übermannschaft." "Sie haben am Ende der vergangenen Saison Punkte hergeschenkt. Ich denke, Meitingen ist für uns definitiv schlagbar. Der FC Ehekirchen hat's ja vorgemacht", sagt der 40-Jährige und spielt auf den 3:2-Sieg der Schröttle-Truppe am fünften Spieltag an. Was das eigene Team betrifft, so ist Krzyzanowski mit den vergangenen Wochen aus spielerischer Sicht zufrieden. Sorgen macht am Unteren Brandl derzeit allerdings die dünne Personaldecke. So hat sich Verteidiger Marco Bader im Training kürzlich die Nase angebrochen. Ob er gegen Meitingen spielen kann, wird sich erst kurz vor der Partie zeigen. Baders Abwehrkollege Sebastian Stegmeir laboriert an einer Oberschenkelzerrung, ein Einsatz ist ungewiss. "Wir haben ja noch Lucas Labus in der Hinterhand, ihn kann man immer bringen", sagt Krzyzanowski. Der erst 19-jährige Defensivkicker hat bislang viermal im VfR-Trikot auf dem Rasen gestanden, ein Platz in der Startelf war dem Talent bislang aber noch nicht vergönnt. "Er muss noch viel lernen und sich entwickeln, aber die Ansätze sind sehr gut", sagt der Trainer über Labus.

Norbert Redl, ebenfalls aus der Defensivabteilung des VfR Neuburg, wird gegen Meitingen wohl kaum zum Einsatz kommen. "Ihn plagen immer noch Knieprobleme. Ich denke, Norbert werden wir jetzt mal eine Zeit lang ganz rausnehmen müssen, damit er sich erholen kann", erklärt Krzyzanowski. Sein Co-Trainer Alexander Egen steht nach der erneuten Diagnose Kreuzbandriss ebenfalls nicht auf dem Platz zur Verfügung. Der Kader wird derzeit also immer kleiner. "Viel passieren darf jetzt nicht mehr. Wir haben noch zwölf Spiele vor der Winterpause, da müssen wir jetzt durch", gibt der Trainer die Marschrichtung vor. Ob die Neuburger nach der Hinrunde auf dem Transfermarkt aktiv werden, ist nicht sicher. "Da müssen wir in Ruhe reden. Aber ich sehe definitiven Handlungsbedarf. Zwar nicht bei der Qualität, dafür aber bei der Quantität."

Wie wichtig die Bank eines Teams sein kann, haben die Neuburger am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Horgau bewiesen, als die nach der Pause eingewechselten Edvin Hasanbegovic (63.) und Glerdis Ahmeti (74./87., FE) einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg verwandelten. "Da hat die Bank das Spiel für uns gewonnen." Für beide Spieler seien die Tore eine Wohltat nach schwierigen Monaten gewesen.

Einen Lichtblick in Personalangelegenheiten gibt es: Ray Bishop könnte nach seinem Fingerbruch vor zwei Wochen gegen Meitingen wieder auflaufen: Womöglich wird der verletzte Finger geschient. Der bisher beste Torjäger der Neuburger (sieben Treffer in sechs Partien) befindet sich seit Montag wieder im Training.