Neuburg (DK) Die B-Klasse Neuburg 2 ist die große Unbekannte der laufenden Saison im regionalen Fußball. Zwölf Reserve-Teams sowie die dritte Garnitur der SpVgg Joshofen-Bergheim gehen dort an den Start. Mit drei Siegen aus drei Spielen startete der SC Ried II in die neue Spielzeit. Wir haben uns vor der Partie gegen den SV Grasheim II (Sonntag, 13 Uhr) mit Spielertrainer Daniel Meilinger (Bild) unterhalten.
Herr Meilinger, kickte der SC Ried II bisher in den Reserveligen, so geht man seit dieser Saison in der neu geschaffenen B-Klasse Neuburg 2 an den Start. Welche Vor- aber auch Nachteile hat Ihre Mannschaft davon?
Daniel Meilinger: Im Großen und Ganzen hat sich zur Vorsaison ja nicht viel verändert. Einziger nennenswerter Unterschied ist, dass man in dieser Saison als aufstiegsberechtigte Mannschaft an den Start geht und man dementsprechend mit deutlich mehr Ehrgeiz bei der Sache ist als noch in den Jahren zuvor, in denen man "nur" als Reserve-Truppe gehandelt wurde. Schwierigkeiten würden sich, glaube ich, erst im Falle eines möglichen Aufstiegs ergeben, da man sich dann, speziell nach der "Entkopplung" von der ersten Mannschaft, Gedanken um einen neuen Trainer- und Betreuerstab für den SC Ried II machen müsste.
Drei Spiele, drei Siege und ein Torverhältnis von 17:1. Was ist das Erfolgsrezept für den tollen Saisonstart?
Meilinger: Meiner Meinung nach haben wir durch unsere vielen Sommer-Neuzugänge generell an Qualität beim SC Ried dazugewonnen, was sich natürlich durchweg positiv auf die Kader beider Mannschaften auswirkt. Im Hinblick auf den SCR II konnte man beobachten, dass sich in den ersten drei Begegnungen eine Mannschaft auf dem Platz befand, die die angestrebte Spielweise und -philosophie des Trainerteams gut umsetzt und entsprechend dadurch zu den bisher klaren Erfolgen kam.
Gab es bei diesen souveränen Ergebnissen auch Baustellen, bei denen Sie Verbesserungsbedarf sehen?
Meilinger: Auch wenn es das aktuelle Torverhältnis nicht unbedingt andeutet, muss ich beim Thema Baustellen doch auf unsere Chancenverwertung eingehen. Gerade im letzten Spiel gegen den SV Wagenhofen II ließen wir die nötige Präzision beim letzten Pass oder im Torabschluss vermissen. Dieser Aspekt könnte uns bei Spielen gegen mögliche Aufstiegsaspiranten zum Verhängnis werden.
Wo sehen Sie die Stärken Ihres Teams und wie zufrieden sind Sie mit der Trainingsbeteiligung Ihrer Spieler?
Meilinger: Eine der Stärken meines Teams ist, dass unsere Mannschaft zum größten Teil aus gestandenen und erfahrenen Spielern unter 30 Jahren besteht, die sich fitnesstechnisch auf einem gutem Niveau befinden. Hinzu kommen noch ein allgemein gut ausgeprägtes Spielverständnis des Teams und die hohe Lernbereitschaft der einzelnen Spieler, die sich auch in der tollen Trainingsbeteiligung beim SC Ried spiegelt.
Der nächste Gegner heißt SV Grasheim II. Die Mösler konnten am vergangenen Wochenende ihren ersten Sieg feiern. Wie schätzen Sie den SVG ein?
Meilinger: Der SV Grasheim ist in meinen Augen schon immer ein Verein, dessen Spieler - egal ob erste oder zweite Mannschaft - über 90 Minuten Vollgas auf dem Platz geben. Der Wille, den Kampf anzunehmen, zeichnet sie einfach aus. Meines Wissens nach hat sich der Kader in der zweiten Mannschaft im Gegensatz zum letzten Jahr aber nicht sonderlich verändert.
Wie lautet das Ziel für diese Partie und was muss Ihr Team dafür umsetzen?
Meilinger: Im letzten Spiel der Saison 2016/2017 haben wir zu Hause relativ unglücklich mit 2:3 gegen den SV Grasheim II verloren. Es gilt also noch, eine gewisse Rechnung zu begleichen. Wir wollen den Grasheimern natürlich unser Spiel aufzwingen und werden versuchen, wie in den vorangegangenen Partien zuvor, früh ein Tor zu erzielen.
Wer gehört Ihrer Meinung nach zu den Aufstiegsfavoriten?
Meilinger: Nachdem der TSV Burgheim II in den letzten beiden Jahren souverän die Meisterschaft in der Kreisklasse-Reserven eingefahren hat, muss man diese Mannschaft natürlich fast als Aufstiegsfavoriten Nummer eins nennen. Aufgrund der ersten Ergebnisse der neuen Saison ist mit Sicherheit auch mit dem SV Echsheim-Reicherstein II zu rechnen, der mit seiner jungen Truppe schon in den vergangenen beiden Jahren in der B-Klasse Neuburg aufstiegsberechtigt Erfahrung sammeln konnte.
Bitte vollenden Sie diesen Satz: Um am Ende der Saison den Aufstieg zu feiern, muss meine Mannschaft . . .
Meilinger: . . . definitiv über die gesamte Saison den nötigen Ehrgeiz, Elan und Siegeswillen - im Training wie in den Spielen - an den Tag legen, wie sie es in den ersten drei Spielen gezeigt hat.
Die Fragen stellte Marek Hajduczek.
