Pipinsried
Das Ende einer Ära

Nach 51 Jahren an der Spitze: Konrad Höß übergibt beim FC Pipinsried das Zepter an Roland Küspert Spiel in Augsburg abgesagt

22.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Sieht seinen Verein nur noch aus der Ferne: Konrad Höß ist nach 51 Jahren nicht mehr Präsident des FC Pipinsried. - Foto: Imago

Pipinsried (DK) Konrad Höß ist beim Regionalligisten FC Pipinsried Geschichte. Bei der Jahreshauptversammlung trat der 77-Jährige nach 51 Jahren an der Spitze zurück, sein langjähriger Stellvertreter Roland Küspert übernahm per Akklamation das Ruder.

Eine Satzungsänderung soll die Ausgliederung der ersten Mannschaft ermöglichen.

Am morgigen Samstag hätte startet der FC Pipinsried eigentlich mit einem Auswärtsspiel beim FC Augsburg II in die Restrückrunde der Regionalliga starten sollen, wegen des Wetters ist der Platz im Rosenau-stadion aber nicht bespielbar, die Partie wurde abgesagt. Die Verhältnisse in der Führungsetage des aktuellen Tabellen-14. sind bereits geklärt. Bei der Jahresversammlung wurde Roland Küspert vor rund 100 Vereinsmitgliedern unter Ausschluss der Medien als neuer Präsident installiert. Sein Vorgänger Konrad Höß übergab das Ruder nach 51 Jahren an der Spitze. "Er wird immer ein Teil des Vereins bleiben. Ich werde weiterhin seinen Rat suchen", betonte Manager Roman Plesche. Zweiter Vorsitzender ist nun der frühere FCP-Spieler Martin Schmidl. Der 45-Jährige hatte im Winter 2005/06 den abstiegsgefährdeten Kreisligisten TSV Jetzendorf übernommen und ihn binnen zweieinhalb Jahren in die oberbayerische Bezirksliga geführt. Zudem stellte sich Uli Bergmann, Abteilungsleiter des Südwest-Landesligisten SC Oberweikertshofen (Landkreis Fürstenfeldbruck), der Versammlung vor - der Versicherungsfachmann stünde als kaufmännischer Geschäftsführer für die GmbH bereit. Manager Plesche übernähme dann den sportlichen Part.

Denn der FCP verabschiedete eine Vereinssatzung, die es dem Dorfklub erlaubt, seine erste Mannschaft in eine zu gründende "FCP GmbH" auszugliedern. Das neue Team wolle den Klub in der Regionalliga etablieren, so Plesche, und besonderen Wert auf die Jugendarbeit legen. "Wir wollen mit dem FC Pipinsried den nächsten Schritt machen. Das geht unserer Meinung nach nur über die Ausgliederung vom Hauptverein", sagte Plesche. Zusammen mit Trainer Fabian Hürzeler will der Manager zukünftig mehr trainieren, um für die jungen Spieler im Bundesliga-Dreieck Ingolstadt, München und Augsburg eine Alternative zu werden. "Die jungen Spieler wollen Profis werden. In den Bundesligavereinen bekommen sie nicht immer die entsprechende Plattform. Die wollen wir ihnen bieten", erklärte Hürzeler.

Höß, der gesundheitliche Gründe für seinen Rückzug anführt, will sich nach seinem Abschied von der Vereinsspitze indes von der Pipinsried-Arena fernhalten. "Ich gehe nicht mehr runter und werde auch nichts mehr tun. Einen Hausmeister mache ich mit Sicherheit nicht", sagte er. Doch ob es der Fußball-Verrückte schafft, ein Leben ohne den Ball zu führen, erscheint einigermaßen fraglich.

Auch sportlich gab es am Wochenende Neues vom FCP: Die Reise zum Südost-Landesligisten SpVgg Landshut endete früher als gedacht. Bereits nach 45 Minuten brachen beide Mannschaften die Partie wegen der Schneeverhältnisse ab. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:1 für den FCP nach Toren von Manuel Müller (12.) und Thomas Berger (24.). "Wir waren klar überlegen", sagte Plesche.