Ingolstadt (DK) Hinter den Eishockey-Frauen des ERC Ingolstadt liegt eine enttäuschende Saison in der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL). Beim Pokalturnier an diesem Wochenende in Berlin wollen die Schanzerinnen die Spielzeit nun versöhnlich abschließen.
Mit großen Ambitionen war das Team von Trainer Christian Sohlmann in die Saison gestartet und wollte nach dem Vizemeistertitel im Vorjahr in der Liga ganz vorne angreifen. Am Ende stand für die Ingolstädterinnen der dritte Platz zu Buche, in den entscheidenden Partien hatten die Top-Teams ECDC Memmingen und ESC Planegg meist das bessere Ende für sich. "Wir stehen da, wo wir hingehören", meint Sohlmann.
Hauptproblem in dieser Saison war demnach ein altbekanntes: die dünne Personaldecke, welche die Schanzerinnen schon seit Jahren haben. Für die letzten Saisonduelle mit der Düsseldorfer EG hatte der ERC-Coach beispielsweise nur den halben Kader zur Verfügung. Auf der Liste der Ausfälle standen unter anderem die Nationalspielerinnen Vena Kanters und Sorsha Sabus, Top-Scorerin Brooke Reimer sowie wichtige Stützen wie Paula und Emily Nix oder Sybille Kretzschmar. Weitere Akteure wie Kapitänin Andrea Lanzl waren angeschlagen. "Ich hatte acht gesunde Spielerinnen zur Verfügung", sagt Sohlmann nüchtern. So kam auch die 2:5-Niederlage im ersten Duell mit Düsseldorf zustande. "Wir haben nicht ein einziges Liga-Spiel mit komplettem Kader absolvieren können, das sagt alles", hadert der Trainer.
Morgen steht nun um 19 Uhr in Berlin das Pokalhalbfinale gegen Planegg auf dem Plan. Im Falle eines Sieges würden die Sohlmann-Schützlinge tags darauf im Finale wohl auf Memmingen treffen, die in ihrem Semifinale gegen Ausrichter Eisbären Berlin antreten. "Wir sind die einzige Mannschaft, die sie zweimal geschlagen hat", sagt Sohlmann über das Meisterteam des ECDC. "Aber vorher musst du natürlich gegen Planegg gewinnen. Da haben wir uns in dieser Saison immer schwergetan", meint der Coach.
In Berlin wird Sohlmanns Team erneut nicht komplett antreten. Brooke Reimer, Anastazja Gawron, Eva und Paula Byszio fallen aus. "Trotzdem ist von Platz eins bis Platz vier alles drin", meint Sohlmann. "Denn: Wir sind eine Wundertüte."
