Ingolstadt
"Wir müssen cool und clever bleiben"

Dukes-Cheftrainer Eugen Haaf hakt schwache Schiedsrichterleistung bei Auftaktsieg schnell ab

24.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Ingolstadt (DK) Nach dem überzeugenden 32:7-Auftakterfolg in der 2. Football-Bundesliga (GFL 2) bei den Wiesbaden Phantoms hatten die Ingolstadt Dukes eigentlich allen Grund zufrieden zu sein. Wäre da nicht der Ärger über die schwache Leistung der Unparteiischen gewesen.

Die Männer in Schwarz-Weiß ließen am Samstagnachmittag beim ersten Saisonspiel der Dukes vor allem nach der Halbzeitpause keine Gelegenheit aus, um den Spielfluss zu unterbrechen und reihenweise Strafen zu verteilen. 122 Yards Raumverlust mussten die Gastgeber über sich ergehen lassen, den Ingolstädtern wurden gar 229 Yards aufgebrummt.

Eine Tatsache, die für einige Verstimmung beim Trainerteam des Vorjahres-Vizemeisters sorgte. Aber nicht nur die kleinliche Spielleitung stieß den Verantwortlichen sauer auf, auch dass sich die Spieler durch die Flaggenorgie so aus dem Rhythmus bringen ließen, war ein Kritikpunkt bei Headcoach Eugen Haaf und seinen Trainerkollegen.

"Ich werde meine Mannschaft jetzt nicht in Schutz nehmen, denn das war nicht gut. Egal, was die Referees pfeifen, da müssen wir cool und clever bleiben. Ich war auch mit etlichen Entscheidungen nicht einverstanden, aber damit müssen wir leben", meinte Trainer Haaf in seiner ersten Enttäuschung nach der Partie. Seinen Spielern gab er die passenden Worte mit auf den Weg: "Uns werden nie alle Schiedsrichterentscheidungen gefallen, aber das müssen wir akzeptieren. Unsere Aufgabe muss sein, uns zu fokussieren und uns die Meter auf dem Feld wieder zurückzuholen."

Was leichter gesagt ist als getan, wenn einem die Unparteiischen wie in Wiesbaden meist gar keine Chance dazu lassen. So schoben sie die Dukes zwei Minuten vor Schluss durch eine Vielzahl an Strafen von der gegnerischen Endzone bis an die Zwei-Yard-Linie der eigenen Endzone zurück. Die Folge: Den in allen Belangen unterlegenen Phantoms gelang durch Otis Brown wenigstens noch ein Touchdown.

"Die Defense hat wieder einen Bombenjob gemacht", verteilte Haaf dann noch ein dickes Lob an seine Abwehrreihe. "Es tut mir am meisten leid, dass sie noch einen Touchdown hinnehmen mussten für nichts. Normalerweise wären die Phantoms heute niemals bis in unsere Endzone gekommen."

Der für die Abwehr zuständige Defense-Koordinator Mike Wittmann fand die Spielleitung ebenfalls wenig erfreulich, beschäftigte sich aber schon mit dem nächsten Spiel am kommenden Samstag (18.30 Uhr) im ESV-Stadion gegen Gießen. "Am Anfang waren heute noch kleine Fehler drin, aber bis Samstag werden wir das noch abstellen", versprach er. Und auch sein für die Offensive zuständiger Kollege Roland Ertl hatte das Spiel in Wiesbaden schnell abgehakt. "Wir waren heute vielleicht alle ein wenig zu emotional, da nehme ich mich gar nicht aus", hielt er sich mit Kritik an den Schiedsrichtern zurück, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.

Das wollte auch Ramin Ghassemi nicht, der für die Defense Line zuständig ist, auch wenn er sich über so manche Strafe zumindest wunderte. "Wir haben sogar eine Strafe bekommen, weil ein Betreuer mit der Fußspitze die Linie übertreten hatte. Aber wir haken das jetzt ab und werden das ändern. Wir sind alle mit der Situation falsch umgegangen, das müssen wir uns selbst vorwerfen."

Einer wenigstens hatte am Samstag seinen Spaß: George Robinson. Der vor der Saison zu den Frankfurt Universe gewechselte Wide Receiver hatte es sich nehmen lassen, bei seinen ehemaligen Kollegen vorbeizuschauen. Und von der Leistung seiner früheren Mitspieler war er schon zur Pause begeistert. "Wenn man bedenkt, dass mit dem gesperrten Jerome Morris ja ein ganz wichtiger Spieler fehlt, war das eine tolle Leistung. Es tut sehr gut, die ganzen Leute wieder zu sehen. Ich vermisse Ingolstadt jetzt schon", sagte er.