Schweitenkirchen
Wächter muss Teilnahme in Paris absagen

Schweitenkirchener Judo-Ass fällt mit Muskelbündelanriss sechs Wochen aus

04.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Viola Wächter muss verletzungsbedingt auf einen Start beim Judo-Grand-Slam in Paris verzichten. Die Schweitenkirchenerin erlitt einen Muskelbündelanriss. - Foto: Schulz

Schweitenkirchen (PK) In manchen Situationen kommt es anders, als man denkt. Und das ganz besonders im Leben eines Profi-Sportlers: Viola Wächter, Judoka des FC Schweitenkirchen, sollte eigentlich heute beim Grand Slam in Paris kämpfen.

Ihr zweites Weltturnier in diesem Jahr nach Havanna, dort belegte sie beim Grand Prix den fünften Platz. Wichtig wäre die Teilnahme in Paris gewesen, um weitere Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele im Sommer in Rio de Janeiro zu sammeln.

Doch am Dienstag kam im Training alles anders: Beim Randori (Übungskampf) konterte Wächters Trainingspartnerin mit einer unsauberen Technik und traf dabei mit voller Wucht die Wade der Schweitenkirchenerin. Zunächst ging man noch von einem Pferdekuss aus, doch die ärztliche Diagnose am Folgetag schockierte: Wächter zog sich einen Muskelbündelanriss zu, der eine Teilnahme am Grand Slam in Paris und wohl auch beim einzigen Weltturnier in Deutschland am 19. Februar in Düsseldorf verhindert. "Ein ausgesprochen schlechter Zeitpunkt, um bei wichtigen Turnieren auszufallen", sagte Franz Dausch, Wächters Trainer seit fast 20 Jahren, verbittert.

Wichtige Punkte für die Olympiaqualifikation kann sie nun nicht sammeln. Noch dazu ist ihre größte, deutsche Konkurrentin, Miryam Roper, am Start und kann Wächter nun wieder im Olympiaranking überholen. Derzeit führt Wächter auf Platz 13 vor Ropers (16. Rang). Auch in der Weltrangliste kann Roper ihren Vorsprung weiter ausbauen.

Bis es bei den Olympischen Spielen am 5. August das erste Mal "Hashime!" (Startsignal auf der Kampffläche) heißt, müssen sich die Athletinnen noch positionieren, in dem sie durch reichlich Punkte den Bundestrainer Michael Bazynski überzeugen, wer die Bessere ist, um beim weltgrößten Sportevent starten zu dürfen.

Die Nominierung für die Deutsche Olympiamannschaft Rio 2016 findet an den offiziellen Nominierungsterminen des Deutschen Olympischen Sportbundes am 31. Mai, 28. Juni und 12. Juli statt. "Ich hoffe, dass ich bis zu den Turnieren in Tiflis im März und Samsun im April wieder fit bin und dort kämpfen kann. Dann ist das Ticket für Rio noch nicht ganz verloren", äußert sich Wächter hoffnungsvoll. Nun heißt es aber erst mindestens sechs Wochen rehabilitieren und sich zunächst vor allem auf das Training des Oberkörpers zu konzentrieren. Wächter wird die Zeit auch nutzen, um Videoanalysen zu machen und an technischen sowie taktischen Raffinessen zu arbeiten.