Berlin
Sixdays: Haller wird Dritter

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Berlin (jsh) Noch bevor Patrick Haller auch nur einmal beim Junioren-Wettkampf des Sechstagerennens in Berlin in die Pedale getreten hatte, wusste er wohl schon, dass es schwer werden würde mit einer vorderen Platzierung, ganz zu schweigen von einer möglichen Titelverteidigung. Denn der Partner des 17-jährigen Ingolstädters, der Oberhausener Tim Auer, war mit einer schweren Grippe nach Berlin gereist und befand sich eigentlich nicht in der Verfassung, um an einem Wettkampf teilzunehmen.

Noch im Vorjahr hatte Haller gemeinsam mit seinem damaligen Partner Manuel Porzner, der mittlerweile bei der U 23 unterwegs ist, den Bahnrad-Klassiker für sich entscheiden können. Im Laufe des diesjährigen Wettstreits, der am Donnerstag begonnen hatte und am Dienstag endete, konnte sich das Duo Haller/Auer keinen Podestplatz sichern. „Die Gegner haben natürlich erkannt, dass Tim angeschlagen war, und haben das ausgenützt“, sagt Vater Rolf Haller, der seinen Sohn betreut.

Über einen unverhofften Umweg schaffte es der Ingolstädter aber doch noch aufs Podium. Denn das Schicksal eines gesundheitlich angeschlagenen Partners teilte sich Haller mit dem Berliner Lokalmatador Moritz Malcharek. Dessen Mitstreiter Moritz Augenstein musste für den Schlusstag passen und auch Auer konnte am letzten Tag nicht mehr antreten. Haller und Malcharek machten aus der Not eine Tugend und schlossen sich zu einem neuen Duo zusammen.

Der Nachteil: Die beiden durften ihre bisher mit ihren angeschlagenen Partnern erreichte Punktzahl nicht komplett übernehmen, sondern nur die Hälfte davon. Doch auch davon ließ sich das frisch zusammengestellte Paar nicht entmutigen und zeigte am Schlusstag eine couragierte Leistung. Unter dem Beifall der 12 000 Zuschauer im Berliner Velodrom, die sich auf die Seite von Lokalmatador Malcharek und Haller schlugen, konnten sich die beiden sogar noch auf den dritten Platz verbessern, obwohl die beiden das erste Mal gemeinsam fuhren.

Kein Vorbeikommen war an der dänischen Paarung Christian Nykvist/Andreas Stokbro, die das Rennen mit insgesamt 98 Punkten deutlich für sich entschied. Dahinter landeten deren Landsmänner Andreas Lorentz Kron/Tim Vang Cronqvist (77 Punkte), die sich am Ende nur knapp vor Haller/Malcharek (75 Punkte) behaupten konnten.