Jena
Silber und Bronze

Dreispringerin Aeschlimann wird Zweite bei Jugend-DM – Hürdenläufer Adolf landet auf Rang drei

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Mit einer neuen Freiluftbestleistung gewann Stefanie Aeschlimann vom MTV Ingolstadt die Silbermedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Die Ingolstädterin sprang 12,52 Meter. - Foto: Eibner

Jena (DK) Der Ingolstädter Leichtathletiknachwuchs hat bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (U 20 und U 18) im Ernst-Abbe-Stadion in Jena zwei Podestplätze erreicht. Dreispringerin Stefanie Aeschlimann (MTV Ingolstadt) gewann Silber, Bronze ging an Hürdenläufer Michael Adolf (DJK Ingolstadt).

Für Aeschlimann, die noch dem jüngeren U 20-Jahrgang angehört, war die Silbermedaille am vergangenen Wochenende der Abschluss eines Jahres mit Höhen und Tiefen. Nach ihrem Titelgewinn in der Halle mit 12,93 Metern zog sich die Reuchlin-Schülerin im Ostertrainingslager eine hartnäckige Rückenverletzung zu, die ein gezieltes Training zum Teil unmöglich machte.

In einem dramatischen Wettkampf in Jena rangierte die Ingolstädterin nach dem vierten Durchgang mit 12,14 Metern nur auf dem vierten Platz, ehe sie sich in Durchgang fünf mit 12,28 Metern auf den Bronzerang vorschob. In ihrem letzten Versuch steigerte sich die MTV-Athletin noch auf 12,52 Meter, was ihr nicht nur eine neue Freiluftbestleistung sondern auch die Silbermedaille brachte.

Ihr Disziplin- und Vereinskollege Dimitri Antonov (MTV Ingolstadt), im Winter nach einem unverschuldeten Autounfall noch völlig außer Gefecht, hatte auch im letzten Durchgang des U 20-Wettbewerbs seinen weitesten Versuch. Mit 15,04 Metern fehlten ihm am Ende nur 14 Zentimeter zur Bronzemedaille und er musste sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.

Einen deutlich zufriedeneren Eindruck machte Adolf nach seinem Rennen über 400 Meter-Hürden. Den Frust über seinen Sturz im Halbfinale der U 20-Europameisterschaft vor wenigen Tagen in Eskilstuna/Schweden hatte er sich in Jena bereits als sicherer Vorlaufsieger in 53,73 Sekunden von der Seele gelaufen. Mit einer Steigerung auf 52,52 Sekunden, nur eine gute halbe Sekunde über seiner persönlichen Bestzeit, belegte der Ingolstädter im Finale einen ungefährdeten dritten Platz. Ein verdienter Lohn für die harte Trainingsarbeit nach einer von Verletzungen geprägten Hallensaison.

Selten hat man in Jena eine so gut gelaunte Viertplatzierte gesehen wie U 18-Athletin Alica Schmidt (MTV Ingolstadt). Über 400 Meter hatte sie zwar insgeheim mit einer Qualifikation für das Finale der besten acht Starterinnen gerechnet, dass sie aber als Zweite ihres Vorlaufes ihre Bestzeit gleich um eine Sekunde auf 56,64 Sekunden schrauben würde, war beinahe sensationell. Im Finale zeigte Schmidt wie im Vorlauf eine bärenstarke Zielgerade, nach einer nochmaligen Steigerung auf 56,46 Sekunden fehlte ihr ein Wimpernschlag von 0,12 Sekunden zum Sprung aufs Treppchen.

Wie eng Freud und Leid beisammen liegen, bekam die U 20-Staffel des MTV Ingolstadt über 4x100 Meter zu spüren. Mit der erst fünfzehn Jahre alten Helen Linke als Startläuferin sowie Sophia Eberle, Theresa Köchl und Schmidt gewannen die Schanzerinnen völlig überraschend ihren Vorlauf und warfen so etablierte Staffeln wie Bayer Leverkusen aus dem A-Finale. Die 48,20 Sekunden bedeuteten nicht nur klare Saisonbestzeit, sondern den ersten Rang in der bayerischen Nachwuchsrangliste. Im Endlauf am letzten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften überliefen Linke und Eberle gleich die erste Wechselmarke, so dass am Ende statt Platz sieben nur die Disqualifikation blieb.

In den Einzelrennen zuvor hatte Eberle ihre Entwicklung zu einer Spitzensprinterin bestätigt. Über 100 Meter als Dritte ihres Vorlaufs qualifizierte sie sich in 12,29 Sekunden als einzige bayerische Sprinterin fürs Halbfinale. In 12,22 Sekunden stellte sie hier trotz eines schlechten Starts ihre Bestzeit ein, schaffte aber nicht den Sprung in den Endlauf. Über 200 Meter belegte die Sprinterin in 25,37 Sekunden mit der zweitbesten Zeit ihrer Karriere einen guten dreizehnten Platz.

Constantin Rist (MTV Pfaffenhofen) überstand über 100 Meter bei der männlichen Jugend U 20 in 11,06 Sekunden ebenfalls den Vorlauf, im Zwischenlauf reichten 11,18 Sekunden allerdings nicht mehr zum Weiterkommen. Über 200 Meter war für den Pfaffenhofener trotz ansprechender 22,75 Sekunden bereits nach dem Vorlauf Schluss.

Deutlich unter Wert musste sich U 18-Sprinter Luis Windpassinger (MTV Ingolstadt) verkaufen. Der bayerische Vizemeister blieb über beide Sprintstrecken nach 11,25 und 22,92 Sekunden im Vorlauf hängen.