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SIGRID WEIDENHILLER

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Sie ist die Top-Schiedsrichterin der Gruppe Ingolstadt und hat schon viel erlebt. Sigrid Weidenhillers persönlicher Höhepunkt war ein Testspiel zwischen den A-Juniorinnen des FC Bayern München und der Frauennationalmannschaft der USA, das sie leiten durfte.

Stars wie die US-Nationaltorhüterin Hope Solo tanzten nach ihrer Pfeife. „Obwohl bei den Bayern einige B-Juniorinnen dabei waren, haben sie das Spiel gewonnen“, erinnert sich Weidenhiller. Die 29-Jährige kam früh mit dem Fußball in Berührung. „Ich war schon als Kind auf dem Fußballplatz“, sagt sie. Ihr Vater Franz, selbst Schiedsrichter, habe sie von klein an zu den Spielen mitgenommen. Sie selbst packte das Fußballfieber dann recht rasch. Die Nassenfelserin schloss sich den Damen des FV Obereichstätt an und stieg mit ihnen bis in die Bayernliga auf. Nach 13 Jahren und einer schweren Knieverletzung kam sie schließlich nicht mehr als Spielerin auf den Platz zurück. „Ich habe mich dann auf die Schiedsrichterei fokussiert.“ Mittlerweile pfeift die Trainerin der Nassenfelser Frauenmannschaft seit neun Jahren, und das recht erfolgreich. Bei den Männern leitet sie Spiele bis zur Bezirksliga, bei den Frauen assistiert sie sogar in der zweiten Bundesliga. Auf die Frage, ob der Respekt der Fußballer größer ist, wenn eine Frau pfeift, entgegnet sie: „Ich glaube schon, dass sich die Spieler dann mehr zusammenreißen.“ Auch ihr Vater teilt diese Meinung. Kurioses hat Weidenhiller auch schon erlebt. Besonders erinnert sie sich an ein Spiel im Münchner Raum, als ihr ein Torwart plötzlich zurief: „Hey Schiri, da sind überall Bienen.“ Tatsächlich erkannte Weidenhiller dann, dass sich ein Bienenschwarm über dem Platz ausbreitete. Sie schickte die Spieler in die Kabine, nach rund einer halben Stunde ging es weiter. Auch negative Momente hat die 29-Jährige schon erlebt, darunter einen aufgebrachten Abteilungsleiter, der sich beim Obmann über sie beschwerte. Sie habe dann kurz ans Aufhören gedacht. „Aber wirklich nur kurz“, beteuert sie. Denn Pfeifen ist ihre große Leidenschaft.