Rabat
Premiere in Afrika

Judoka Sebastian Seidl aus Pförring tritt zum ersten Mal beim hochklassig besetzten World Masters in Marokko an

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Rabat/Pförring (DK) Große Herausforderung für Judoka Sebastian Seidl vom TSV Abensberg: Der Pförringer (Landkreis Eichstätt) tritt an diesem Samstag zum ersten Mal in seiner Karriere beim World Masters in Rabat an. Für das Turnier in der marokkanischen Hauptstadt qualifizierten sich nur die besten 16 Athleten der Welt.

Seidl liegt in der Weltrangliste der Internationalen Judo-Föderation (IJF) auf dem 15. Rang.

„Ich fühle mich eigentlich ganz gut“, sagt Seidl. „Aber das Turnier ist natürlich brutal stark besetzt, deswegen ist es schwer, eine Prognose im Vorfeld abzugeben. Entsprechend will ich mir gar keine großen Ziele setzen, sondern von Runde zu Runde schauen.“

Den Weltranglisten-15. erwartet am Samstag im „Palace of Sport“ gleich in der ersten Runde ein schwerer Gegner, nachdem die besten acht Judoka bei der Auslosung gesetzt sind. „Wenn man so einen Gegner schlagen kann, wer weiß, dann ist alles möglich“, so Seidl, der in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm kämpft.

Mit einem Sieg könnte der Sportpolizist wertvolle Punkte für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Rio de Janeiro sammeln. Nach seinem zweiten Platz vor rund zwei Wochen beim Grand Prix in Zagreb/Kroatien verbesserte sich Seidl mit 490 Punkten auf den dritten Platz in der Olympia-Rangliste. Für die Sommerspiele in Brasilien (5. bis 21. August 2016) qualifizieren sich die besten 22 Judoka dieser Wertung.

Das World Masters ist Seidls zweiter Wettkampf nach einer rund dreimonatigen Verletzungspause. Der 24-Jährige hatte sich im Februar an der Schulter verletzt. „Ich bin zwar nach wie vor in physiotherapeutischer Behandlung, aber es ist nicht so schlimm, dass ich nicht antreten könnte“, so der Olympia-Kandidat.

Seidl ist einer von 14 Judoka des Deutschen Judo-Bundes (DJB), der am Donnerstag über Paris nach Rabat an der Ostküste Marokkos flog. Die rund 30 Grad Celsius in Marokkos Hauptstadt kommen dem Deutschen Meister dabei wie gelegen. „Ich muss ohnehin noch etwas an Gewicht verlieren, da ist das Wetter dann ideal.“ Mit dabei sind unter anderem die Weltranglistenzweite Laura Vargas Koch (Berlin) und der WM-Dritte Karl-Richard Frey (Leverkusen). Insgesamt sind für das Turnier 112 Frauen und 114 Männer aus 51 Nationen gemeldet.