Ingolstadt
Neuer Name, neue Ziele

Regionalliga-Basketballer des MTV Ingolstadt haben sich neu aufgestellt Auftakt am Samstag in Landsberg

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Die Schanzer Baskets mit Mike Urban stehen vor einer schwierigen Saison in der 2. Regionalliga Süd. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Trainerwechsel, Mannschaftsumbruch, neuer Name, Umstrukturierung - die Situation der Basketballabteilung des MTV Ingolstadt lässt sich derzeit mit einer Großbaustelle vergleichen. Vor der neuen Regionalliga-Saison stehen die Zeiger fast wieder auf Null, der Klassenerhalt ist das erhoffte Ziel.

Mit Improvisieren kennen sich die frisch getauften "Schanzer Baskets" aus. Bereits in den letzten Jahren war die Personalsituation immer angespannt: Die Nachwuchsarbeit war alles andere als ertragreich, das Team immer auf berufstätige Neuzugänge angewiesen. So entstand im Laufe der Jahre eine hohe Fluktuation, die sich auch auf Moral und Motivation niederschlug. Der Höhepunkt dieser Disbalance wurde in der vergangenen Saison erreicht: Von Abgängen und zahlreichen Verletzungen gebeutelt schaffte der Vorjahresfünfte mit Ach und Krach den Klassenerhalt. In Person von Trainer Markus Höß sowie den Führungsspielern Matthias Brüggemann und Tobias Ziehe verließen nach der Saison zudem drei weitere Säulen die Schanzer.

Ein neuer Trainer wurde zwar vorerst gefunden, und auch die Vorbereitung startete mit einem Spielercasting außergewöhnlich früh. Doch wie der neue Abteilungsleiter Jusuf Dizdarevic erklärt, "war vieles provisorisch, wir suchten anfangs bei Probetrainings neue Spieler aus der Region." Und auch der Trainer musste nach einem Schicksalsschlag im persönlichen Umfeld seine Coachingpläne wieder begraben.

Schließlich nahm die Saisonvorbereitung aber Gestalt an: Dizdarevic, bis zur Vorsaison langjähriger Spieler und zuletzt auch Assistent, übernimmt neben seinem Amt als Abteilungsleiter vorerst das Team und auch zweite Herrenmannschaft als Trainer. Zudem konnte der MTV auch einige hoffnungsvolle Neuzugänge verpflichten und das Team sich dank der langen Vorbereitungsphase einspielen. "Wir haben viele schnelle und athletische Spieler, werden versuchen die Gegner mit aggressivem Gegenpressing unter Druck zu setzen", sagt Dizdarevic. Nachdem mit Brüggemann einer der letzten großen Shooter die Baskets verließ, mangelt es dem Team mehr denn je an großen Spielern. "Das müssen wir über Einsatz kompensieren", fordert der Trainer.

Im ersten Testspiel gegen den Ligakonkurrenten Schrobenhausen habe das neue Spielsystem schon recht gut funktioniert, auch wenn das Hauptaugenmerk darauf lag, den vielen Neuzugängen Eingewöhnung zu ermöglichen. Im zweiten Test gegen den Bayernliga-Aufsteiger ESV Ingolstadt wurde das Teamgefüge noch einmal verbessert und Abstimmungen verfeinert. "Die körperlich starke und große Mannschaft des ESV lässt sich auf viele Ligakonkurrenten übertragen. Die Jungs müssen lernen, dagegenzuhalten und sich nicht das gegnerische Tempo aufzwingen zu lassen", erläutert Dizdarevic.

Denn in einer heuer recht stark besetzten Liga kämpft der MTV wohl mit drei bis vier anderen Teams gegen den Abstieg. "Gegen die gilt es zu gewinnen, das werden unsere Punkte. Unter anderem Freising und vermutlich auch Schrobenhausen sind die Teams, die wir hinter uns lassen müssen. Auf das sind wir in der Vorbereitung auch eingegangen", so der Coach. Gerade in der Anfangsphase werde es sehr hart für seine junge Truppe, viele Spieler haben noch keine Regionalliga-Erfahrung. Die Youngster wie Valentin Klingenschmidt oder Markus Kowalski werden mehr Verantwortung übernehmen müssen, es gilt, große Lücken zu schließen. Das fordere Geduld, der Trainer hofft aber, dass die Jungen schnell lernen.

Wenn sich "alle reinhängen", sei der Klassenerhalt auf jeden Fall möglich. Dizdarevic kann beinahe auf die doppelte Trainingsbeteiligung im Vergleich zur Vorsaison blicken, und auch die Stimmung in der Mannschaft ist spürbar besser. "Die Jungs sind heiß und bereit, alles zu geben, es sieht vielversprechend aus." Wenn sich das Team auch durch kommende Rückschläge nicht entmutigen lasse, sei die Chance groß, schätzt der Coach.

Das Hauptziel ist für ihn, die Mannschaft weiterzuentwickeln. "Und dass alle Spielzeit bekommen und sich verbessern. Der Klassenerhalt ist natürlich das Ziel, aber wir wissen auch, dass das nicht einfach wird." Langfristig sollen die Schanzer Baskets auf jeden Fall wieder wettkampffähig sein. Neben dem Umschwung im Herrenteam soll daher künftig auch die Nachwuchsarbeit besser gefördert werden. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie zum Beispiel einem Streetball-Turnier der Damen- und Herrenmannschaften zu Vorbereitungsbeginn soll die Begeisterung für den Basketball auch in der Bevölkerung geweckt werden. Die Pläne sind groß - doch zunächst liegt der Fokus auf dem ersten Saisonspiel am kommenden Samstag (19.30 Uhr) beim HSB Landsberg, den Dizdarevic heuer stark einschätzt. "Wir wollen trotzdem sehen, ob wir den Gegner überraschen können", sagt er. Das erste Heimspiel steigt dann am Samstag, 8 Oktober, ab 20 Uhr in der MTV-Halle gegen die BG Leitershofen/Stadtbergen.