München
Münchner Schockmomente

MTV-Läuferinnen Schmidt und Eckl stürzen bei Bayerischen U 20-Hallenmeisterschaften Aeschlimann dominiert

02.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Verpasste den sicheren Sieg: Alica Schmidt stürzte in Führung liegend wenige Meter vor dem Ziel. - Foto: Kiefner

München (ebk) "So eine Dramatik zum Schluss einer Landesmeisterschaft haben wir noch nicht erlebt." Darin waren sich die Trainer des MTV Ingolstadt, Reinhard Köchl, Hans Lang und Karl Eberle bei den bayerischen Jugendhallenmeisterschaften der U 20 und U 16 einig. Dabei wirkt die Bilanz des Ingolstädter Nachwuchses mit viermal Edelmetall auf den ersten Blick positiv.

Zu Beginn der Titelkämpfe hatte sich der weibliche Nachwuchs des MTV Ingolstadt bei drei Starts gleich einen kompletten Medaillensatz geholt. Stefanie Aeschlimann eroberte im Dreisprung mit 12,84 Metern die Spitze der deutschen Jugendrangliste zurück. Sie dominierte die bayerische Konkurrenz nach Belieben, ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte betrug über zwei Meter. Die Schallmauer von 13 Metern dürfte demnächst fallen.

Im Hochsprung überraschte Jenny Birzl wieder einmal mit der dritten Medaille in ihrem dritten Wettkampf der Hallensaison. Trotz einer leichten Erkältung stellte sie ihren erst eine Woche alten Hausrekord von 1,64 Meter ein und gewann bei nur einem Fehlversuch in der gesamten Konkurrenz verdient die Silbermedaille.

Eine fast schon sensationelle Verbesserung gelang der jüngsten Starterin im MTV-Aufgebot. Über 1500 Meter pulverisierte Lisa Basener in ihrem ersten Jahr in der Jugendklasse ihre Bestzeit. Als Dritte in 4:52,23 Minuten war sie mehr als zwölf Sekunden schneller als im vergangenen Jahr und blieb deutlich unter der U 20-DM-Norm. Dank einer furiosen Schlussrunde hätte sie sich fast noch Silber gesichert. Auch Weitspringerin Helen Linke zeigte sich mit neuer Saisonbestleistung von 5,18 Metern verbessert, verpasste aber als Neunte das Finale um wenige Zentimeter.

In den drei letzten Rennen des Tages ging es für den MTV-Nachwuchs dann im wahrsten Sinn des Wortes Schlag auf Schlag. Über 400 Meter hatte es Alica Schmidt mit ihrer Dauerrivalin Louisa Rieger (LG Stadtwerke München) und dem favorisierten Münchner Neuzugang Mareen Kalis zu tun, immerhin Zweite der deutschen Jugendmeisterschaften über 800 Meter. Nach der ersten der zwei Hallenrunden noch auf Platz drei liegend, ging Schmidt auf der Gegengerade locker an Rieger vorbei. Zu Beginn der Zielgerade griff sie dann auch noch Kalis an und erarbeitete sich einen Vorsprung von etwa einem Meter. In Erwartung eines knappen Einlaufs lehnte sich die MTV-Läuferin mit dem Oberkörper dann etwas zu früh nach vorne, verlor das Gleichgewicht und stürzte knapp vor dem Ziel. Weg waren der Sieg und eine klare neue Bestzeit.

Aber es sollte noch schlimmer kommen. Über viermal 200 Meter wollte die MTV-Staffel die DM-Norm von 1:48 Minute angreifen und ein Wort bei der Medaillenvergabe mitreden. Nach starken Rennen von Startläuferin Helen Linke und Alica Schmidt, die bei ihrem Sturz mit dem Schrecken davongekommen war, stürzte die dritte MTV-Läuferin Sophie Eckl kurz vor der Stabübergabe schwer. Die Sprinterin musste noch am Sonntag wegen eines komplizierten Unterarmbruchs operiert werden, es geht ihr aber den Umständen entsprechend gut.

Das sichtlich geschockte Team der männlichen MTV-Jugend über viermal 200 Meter in der Besetzung Maximilian Fischer, Manuel Mand, Erik Thees und Luis Windpassinger sorgte nur eine Viertelstunde später im letzten Rennen des Tages trotzdem noch für einen einigermaßen positiven Abschluss. Dank einer starken Vorstellung des Schlussläufers Windpassinger gab es Silber und dazu die U 20-DM-Norm in 1:34,16 Minuten.

Die einzigen Ingolstädter U 16-Starterinnen in München, Carolina Reischl und Laura Schiffner (beide DJK Ingolstadt) verpassten als Zweite und Dritte ihres Vorlaufes trotz guter Zeiten von 8,35 und 8,44 Sekunden das 60-Meter-Finale.