Cairns
Mit einem Bein auf Hawaii

Ingolstädter Triathletin Kristin Möller hat Qualifikation für Ironman-WM fest eingeplant

20.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:55 Uhr

Mit Bumerang auf dem Podium: Kristin Möller lief in Australien auf Rang drei. - Foto: Privat

Cairns/Florianopolis (koi) Der Ingolstädter Triathletin Kristin Möller ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii geglückt. Bei den Asia-Pazifik-Meisterschaften im australischen Cairns über die Ironman-Distanz schwamm, radelte und lief die 33-Jährige auf Rang drei.

Nach 3,86 Kilometern im Wasser, 180,2 Kilometern auf dem Rad und dem abschließenden Marathon über 42,195 Kilometer überquerte Möller schließlich nach 9:14:08 Stunden die Ziellinie. Erst zwei Wochen zuvor hatte die Ingolstädterin in 9:12:43 Stunden im brasilianischen Florianópolis den 11. Platz bei der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft belegt. "Ich war mit meiner Leistung in Brasilien eigentlich zufrieden, allerdings habe ich auf dem Rad eine ärgerliche Fünf-Minuten-Strafe kassiert. Das ließ sich am Ende nicht mehr wettmachen", berichtet Möller unserer Zeitung.

Im australischen Cairns stieg Möller vor einer Woche nach einer erneut guten Schwimmleistung (1:05:22 Stunden) als Führende der Verfolgergruppe aufs Rad. Nach fünf gefahrenen Kilometern unterbrach diesmal allerdings eine defekte Sattelklemme die Fahrt. Erneut zog die Damenkonkurrenz davon, doch nach 150 Kilometern und mit ordentlich Wut im Bauch hatte die Ingolstädterin wieder zur Gruppe aufgeschlossen und wechselte als Fünfte auf ihre Paradedisziplin, das Laufen, mit dem klaren Ziel, sich die Podiumsplatzierung zu holen. Bereits nach 14 Kilometern hatte sich Möller auf Platz drei vorgekämpft und schob sich bis auf dreieinhalb Minuten an die Zweitplatzierte heran. Akute Magen-Darmbeschwerden ließen die Aufholjagd schließlich enden, doch mit letztlich etwa sechs Minuten Vorsprung im Ziel auf Platz vier sicherte sich Möller souverän das Podium. Den Sieg holte sich Sarah Crowley aus Australien (8:58:14 Stunden) vor der US-Amerikanerin Sarah Piampiano (9:08:20).

Beide Platzierungen bringen Möller wertvolle Punkte auf dem Weg zu ihrer geplanten fünften Hawaii-Teilnahme - auch wenn die 33-Jährige dafür innerhalb von zwei Wochen um die halbe Welt reisen musste. Aktuell liegt Möller in der weltweiten Rankingliste auf Rang 30. "Ich bin sehr zuversichtlich. Ende Juli werden zunächst die besten 28 Athletinnen nominiert. In der Runde darauf sollte ich dann aber dabei sein", sagt Möller, die bereits jetzt den Blick auf den Saisonhöhepunkt in Kona legt. "Natürlich gestaltet man seinen Rennplan auch ganz anders, wenn man so ein großes Ziel vor Augen hat."

Aktuell trainiert Möller in Ingolstadt. "In der vergangenen Woche habe ich vor allem im Wasser trainiert, jetzt konzentriere ich mich wieder verstärkt aufs Radfahren und das Laufen." Am 13. August will die Ingolstädterin allerdings noch beim Ironman Hamburg an den Start gehen. Ein Ziel für Hawaii hat sie auch schon. "Ein Platz unter den Top 15 oder Top 12 wäre schön", sagt sie. Gegen die aktuell überragende Triathletin der Welt, Daniela Ryf aus der Schweiz, die im vergangenen Jahr den Challenge Roth gewann, sieht Möller kein Kraut gewachsen. "Zurzeit gibt es keine, die sie schlagen kann."