Ingolstadt
Mit Willenskraft an die Tabellenspitze

HG-Handballerinnen kommen gegen Biessenhofen-Marktoberdorf nach schwachem Start noch zum 27:26-Erfolg

23.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Ein hartes Stück Arbeit war der Heimerfolg für Melanie Pöschmann (Mitte) und die HG-Handballerinnen. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Die Handballerinnen der HG Ingolstadt haben im 13. Saisonspiel der Landesliga-Süd einen 27:26 (13:17)-Heimsieg erkämpft. Lange Zeit lief die Mannschaft von Trainer Alex Polz gegen die SG Biessenhofen-Marktoberdorf einem Rückstand hinterher, bewies in der Schlussphase aber Nervenstärke.

Durch den Sieg eroberten die Schanzerinnen die Tabellenspitze zurück.

Zum Hinrundenabschluss wurde die HG Ingolstadt noch einmal vor eine unangenehme Aufgabe gestellt. Torhüterin Nicky Bittl und beide Rückraum-Mitte-Spielerinnen, Lisa Günther und Julia Ulisch, fielen aus. HG-Trainer Alex Polz musste umstellen. Torhüterin Luise Hesse rückte in den Kader, Melanie Pöschmann startete auf der Spielmacherposition - doch die Abläufe funktionierten nicht wie gewohnt. "Wir haben uns schwergetan", bilanzierte Polz. "In der Anfangsphase hatten wir zu viele technische Fehler und Ballverluste." Gegen die defensive 6:0-Abwehr der SG wurden die Auslösehandlungen zwar gespielt, dennoch gelang es kaum, einfache Treffer zu erzielen. "Wir mussten für unsere Tore immer hart arbeiten", sagte Polz. In einer lange Zeit ausgeglichenen ersten Halbzeit liefen die Ingolstädterinnen so immer einem Rückstand hinterher - in der Folge stellten die Gastgeberinnen auf zwei Kreisläuferinnen um, der Rückstand wuchs dennoch an.

Das Hauptproblem war die Offensive der Schanzerinnen. "Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehlpässe gespielt und zu wenig klare Chancen kreiert", haderte Polz. "Offensiv waren wir nicht gut." Das Fehlen der beiden Spielmacherinnen Günther und Ulisch machte sich bemerkbar - es fehlte an Struktur im Angriff. Vor dem Pausenpfiff rettete Torhüterin Kathleen Halfter ihre Mannschaft vor einem deutlicheren Rückstand, mit einer 17:13-Führung für die Gäste wurden die Seiten gewechselt.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete. Offensiv tat sich Ingolstadt schwer, fing sich zudem immer wieder Tempogegenstöße ein. Hinten stand die 3:2:1-Abwehr aber weitestgehend sicher. "Wir haben in der Abwehr gut gekämpft", lobte Polz. "Wir haben keinen Ball verloren gegeben." In der 37. Spielminute lag die HG bereits mit 14:20 zurück, doch die Schanzerinnen zeigten Moral. "Wir haben immer gekämpft. Wir wollten zu jederzeit dieses Spiel gewinnen", erklärte Polz. In der Defensive wurden fortan mehr Bälle erobert und über Tempogegenstöße in Tore umgemünzt. Knackpunkt des Spiels war die 48. Spielminute. Bei einer 22:19-Führung der SG kassierten die Gäste innerhalb von 50 Sekunden zwei Zwei-Minuten-Zeitstrafen, Ingolstadt nutzte die Überzahl und erzielte den Ausgleich - und sogar die 23:22-Führung. Nun entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem beide Teams um den Sieg kämpften. "Zum Schluss ging es nur um die Nervenstärke", sagte Polz. Ingolstadt zog auf 25:23 weg, um wenig später den 25:25-Ausgleich hinnehmen zu müssen. Doch die HG hatte die besseren Nerven. 30 Sekunden vor Schluss glichen die Gäste nochmals aus, doch Lucie Maillard fasste sich zwölf Sekunden vor Ende der Partie ein Herz und sicherte den knappen Sieg.

"Ohne Rückraum-Mitte ist es einfach schwierig", resümierte Polz. "Aufgrund dieser Umstände bin ich zufrieden. Wille und Einstellung waren immer da." Die HG liegt nun punktgleich mit dem TSV Schleißheim an der Tabellenspitze. In zwei Wochen treffen die beiden Mannschaften in Ingolstadt aufeinander. "Wir freuen uns über die Tabellenführung", sagt Polz. "Das motiviert uns. Gegen Schleißheim hoffen wir wieder auf einen vollen Kader."

 

HG Ingolstadt: Diesner, Hesse, Halfter - Lanz, Dietz (1), Jens (5), Fischer, Maillard (3), Pöschmann (7/3), Geier (1), Wunsch, Remy (3), von Frankenberg, Antl (7).