Herrsching
Mit Weißer Weste an die Spitze

Handballerinnen der HG Ingolstadt siegen auch im fünften Saisonspiel mit 35:27 beim TSV Herrsching

25.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Den Schalter rechtzeitig umgelegt: Lisa Günther und die HG Ingolstadt leisteten sich beim Gastspiel in Herrsching eine kleine Schwächephase, siegten am Ende aber dennoch souverän. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Herrsching (DK) Die Handballerinnen der HG Ingolstadt haben auch ihr fünftes Saisonspiel gewonnen. Im Auswärtsspiel beim TSV Herrsching sicherte sich das Team von Trainer Alex Polz einen deutlichen 35:27 (18:13)-Sieg. Verlustpunktfrei grüßen die Schanzerinnen von der Tabellenspitze in der Landesliga Süd.

Die Ingolstädterinnen waren vor der Partie am vergangenen Sonntag eigentlich gewarnt. Es war ihnen bekannt, dass die Herrschinger Rückraumspielerin Sandra Haller gerne den Abschluss sucht, doch die Schanzerinnen kamen nur schwer in die Partie. Haller erzielte in der Anfangsphase drei Treffer - und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe.

Die HG agierte in der Abwehr zunächst defensiv, ließ wenig später aber eine Spielerin etwas offensiver verteidigen, um Hallers Kreise einzuengen. "Bis dahin hatten wir in der Verteidigung Probleme", erklärte Polz. "Danach ist es besser geworden, und wir konnten einige Bälle erobern." Der überschaubaren Defensivleistung stand aber ein gutes Spiel im Angriff gegenüber. "Offensiv hat sehr viel funktioniert", lobte Polz. "18 Tore in einer Halbzeit sind absolut in Ordnung." Der Schlüssel zum Erfolg: Die HG fand auf sämtliche Verteidigungsvarianten der Herrschingerinnen schnelle und effektive Lösungen.

Zu Beginn deckten die Gastgeberinnen mit einer offensiven 3:2:1-Abwehr, stellten dann auf eine defensive 6:0 um und versuchten auch, Melanie Pöschmann und Simone Jens per Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen. Das druckvolle Angriffsspiel der Gäste konnten sie dennoch nicht unterbinden. Nach einer Viertelstunde zog Ingolstadt das Tempo an und belohnte sich mit einem 18:13-Pausenstand.

Der Ingolstädter Plan für den zweiten Durchgang war es dann, in der Abwehr besser zu verschieben und sich gegenseitig in den Zweikämpfen zu helfen. "Nach der Pause waren wir aber völlig von der Rolle und haben komplett den Faden verloren", haderte Polz. Kurz nach Wiederanpfiff kassierte Rückraumspielerin Melanie Pöschmann eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe, in der Folge agierten die Schanzerinnen in der Abwehr hektisch und überhastet. Herrsching holte Tor um Tor auf und erzielte nach 43 Minuten sogar den 22:22-Ausgleich - Grund genug für Polz, eine Auszeit zu nehmen.

Die Ansprache verfehlte ihre Wirkung nicht, wie ausgewechselt agierte die HG in den letzten 15 Minuten der Partie. "Wir haben dann wieder ordentlich verteidigt und im Angriff strukturiert gespielt", sagte Polz. "Es zeichnet diese Mannschaft aus, dass sie jederzeit den Schalter umlegen kann, wenn es nicht gut läuft." Über 27:23 und 31:25 wurde ein am Ende doch souveräner 35:27-Erfolg eingefahren. Die Offensivleistung war insgesamt stark. Die Ingolstädterinnen waren beweglich, rotierten viel und nutzten ihre die Chancen. Immer wieder gelang es, obwohl Herrsching teilweise zwei Spieler per Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen versuchte, Lücken in der Deckung zu finden. Bei der eigenen Abwehrarbeit rief die Mannschaft ihr Potenzial aber phasenweise nicht ab. "Herrsching hat uns immer wieder neue Aufgaben gestellt", erklärte Polz. "Wir haben uns das Leben aber vor allem selbst schwer gemacht."

Nach fünf Siegen in fünf Spielen steht die HG Ingolstadt nun an der Tabellenspitze, welche sie auch gern behaupten würde. "Wir freuen uns über die Tabellenführung, das gibt uns Schwung", sagte Polz. "Wir schauen aber weiterhin von Spiel zu Spiel, konzentrieren uns immer auf den nächsten Gegner." Am kommenden Samstag empfängt die HG den TSV Grafing - der Aufsteiger sammelte bislang zwei Siege aus sechs Spielen. "Das ist ein Gegner, den wir auf jeden Fall schlagen müssen. Da gibt es keine Diskussion", sagt Polz.

 

HG: Bittl, Halfter - Dietz (3), Jens (10/1), Fischer, Maillard (1), Edelsbrunner (2), Ulisch, Pöschmann (9/1), Geier, Günther (5), von Frankenberg, Antl (5).