Ingolstadt
In zehn Minuten an die Tabellenspitze

Landesliga: HG-Handballerinnen reicht gegen Waltenhofen starke Phase nach der Pause zum 35:28-Sieg

04.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:21 Uhr

Am Ende eine klare Sache: Zwar brauchten die HG-Damen um Katharina Fischer (Mitte) eine Halbzeit, um ins Rollen zu kommen - am Ende fuhren sie aber einen ungefährdeten Sieg ein. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Die Handballerinnen der HG Ingolstadt sind wieder Spitzenreiter der Landesliga Süd - auch weil die Konkurrenz patzte. Beim 35:28 (15:14)-Heimsieg am vergangenen Samstag gegen den Tabellenvorletzten TV Waltenhofen überzeugte die HG aber erst in der zweiten Halbzeit.

In der Woche vor der Heimpartie gegen die Waltenhofenerinnen war bekannt geworden, dass Trainer Alex Polz und die HG Ingolstadt sich darauf geeinigt haben, am Saisonende getrennte Wege zu gehen (Wir berichteten). Die Frage, ob sich diese neue Situation negativ auf die restliche Saison auswirken könnte, muss fürs Erste verneint werden. Weil Ingolstadt den TV besiegte, während gleichzeitig Landshut gegen Biessenhofen nur 30:30-unentschieden spielte und Günzburg gegen Gundelfingen sogar verlor, grüßen die Schanzerinnen auf einmal wieder von der Tabellenspitze.

Die eigene Aufgabe gegen den Tabellenvorletzten Waltenhofen mutete vor der Partie wie eine leichte Pflichterfüllung an, doch im ersten Durchgang hatten die Ingolstädterinnen mehr Mühe als ihnen lieb war. "Wir haben Waltenhofen immer wieder ins Spiel kommen lassen", haderte Polz. "Wir haben zu viele Chancen ausgelassen." Zu Beginn funktionierte die offensive 3:2:1-Abwehr der HG noch gut, mit den Angriffen der Gäste hatten die Gastgeberinnen wenig Probleme. Beim Stand von 15:10 verlor die HG dann aber ihre Linie und lud Waltenhofen förmlich zum Torewerfen ein. Die Folge: Durch einen 4:0-Lauf konnten die Allgäuerinnen wieder verkürzen, zur Pause beim Stand von 15:14 für die HG schien die Partie komplett offen.

"Wir haben uns in der Pause gesagt, dass es so nicht weitergehen kann", sagte Polz. "Wir haben dann in der zweiten Halbzeit umgestellt." Fortan agierte Ingolstadt mit einer defensiveren 5:1- beziehungsweise 4:2-Deckung - und das wirkte. "Nach der Pause ist der Express dann ins Laufen gekommen", erklärte Polz. Beim Stand von 16:15 gelangen den Gastgeberinnen zehn Tore am Stück, die Partie war somit in der 43. Spielminute entschieden. Ein im zweiten Durchgang völlig überfordertes Waltenhofen rettete nur das Ingolstädter Unvermögen beim eigenen Torabschluss vor einer noch deutlicheren Niederlage. Im Angriff spielten die Schanzerinnen zwar immer wieder ihre Auslösehandlungen, schlossen dann aber zu hektisch ab. "Wir haben zu oft Halbchancen genommen und dann den Ball verloren", erklärte Polz.

Am sicheren Sieg änderte das aber nichts, vielmehr eröffnete das Spiel dem Trainer die Möglichkeit, kräftig durchzuwechseln. "Die, die zuletzt nicht so viel gespielt haben, haben heute viel Einsatzzeit bekommen", sagte Polz. So feierte Valentina Jozak, die bislang nur in der Reserve zum Einsatz kam, ihr Debüt in der Landesliga-Mannschaft und machte vor allem in der Abwehr ihre Sache gut.

In den letzten 15 Minuten konnte der Vorsprung dann nicht mehr nennenswert ausgebaut werden, aufgrund der ungewohnten Aufstellungen entstanden in der Abwehr immer wieder Abstimmungsschwierigkeiten. So kassierten die Ingolstädterinnen noch einige Zwei-Minuten-Zeitstrafen und Waltenhofen konnte die Schlussphase einigermaßen ausgeglichen gestalten. Dennoch zeigte sich die Überlegenheit der HG auch daran, dass Ingolstadt selbst in Unterzahl immer wieder zum Torerfolg kam. "Zehn Minuten haben in der zweiten Halbzeit gereicht", bilanzierte Polz. "In der ersten Halbzeit hatten wir aber keinen Zugriff und haben zu viele Bälle verworfen."

Die Tabellenführung ist nun zurückerobert, es warten aber demnächst schwierige Aufgaben auf die HG - am kommenden Samstag (14.30 Uhr) geht es nach Simbach. "Jetzt geht die Saison so richtig los", sagte Polz. "Simbach ist ein äußerst unangenehmer und heimstarker Gegner." Im Hinspiel erzielte Ingolstadt einen 31:23-Sieg, wenn die Schanzerinnen Meister werden wollen, braucht es nun auch auswärts einen Erfolg.

 

HG Ingolstadt: Bittl, Halfter - Dietz (1), Jens (7), Fischer (1), Jozak, Edelsbrunner, Ulisch (1), Pöschmann (10/1), Geier (6), Remy, Günther, von Frankenberg (2), Antl (7).