Ingolstadt
"Ich möchte Zeichen setzen"

Der 21-jährige Albano Gashi hat sich beim FC Ingolstadt II zur festen Größe entwickelt

25.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Mit drei Gelben Karten aus den ersten sieben Saisonspielen führt Albano Gashi diese Wertung beim FC Ingolstadt II an. - Foto: Krieger/Imago

Ingolstadt (DK) Über 60 Einsätze - allein in dieser Saison schon mehr als 500 Spielminuten - hat Albano Gashi bislang für den FC Ingolstadt II absolviert. Der Mittelfeldspieler mit kosovarischen Wurzeln ist trotz seiner erst 21 Jahre eine wichtige Stütze bei den Schanzern. Vor dem Heimspiel morgen (14 Uhr, ESV-Stadion) gegen den SV Schalding-Heining sprach Gashi mit unserer Zeitung über den Saisonstart der Ingolstädter U 23-Mannschaft, mentale Schwierigkeiten, seine Rolle als Führungsspieler und seine aggressive Spielweise.

 

Herr Gashi, ein Sieg in sieben Spielen, zuletzt aber drei Unentschieden in Folge: Von den Ergebnissen her ist der Saisonstart sicher nicht zufriedenstellend.

Albano Gashi: Nein, leider nicht. Wenn man sich die Spielverläufe anschaut, war natürlich viel mehr drin - besonders in den vergangenen drei Spielen, die wir unentschieden gespielt haben. In fünf von sieben Spielen haben wir geführt, es aber nicht über die Zeit bekommen. Wir müssen mehr Konstanz in unser Spiel bringen. Von Spiel zu Spiel haben wir uns aber stabilisiert.

 

Wie fällt Ihr persönliches Fazit aus?

Gashi: Ich bin eigentlich zufrieden, muss ich sagen. Mein Manko ist, dass ich auf jeden Fall mehr nach vorne machen kann. Ich möchte mich gerne in die Offensive einschalten, vielleicht auch mal ein Tor schießen (lacht). Wir müssen mehr Tore schießen.

 

Mit drei Gelben Karten in den ersten sieben Spielen stechen Sie in dieser Statistik heraus - eine neue Herangehensweise?

Gashi: Ja, ich möchte vorangehen. Ich bin einer der Ältesten, einer der Erfahrensten, da möchte ich auch Zeichen setzen. Die drei Karten habe ich in drei Spielen in Folge gesammelt, jetzt muss ich mich natürlich auch zusammenreißen. Eine Gelbe Karte habe ich mir beispielsweise bei unserem Spiel in Fürth beim Stand von 1:3 für die Franken abgeholt. Am Ende haben wir 3:3 gespielt.

Sie sehen sich also als einer der Führungsspieler?

Gashi: Offiziell bin ich seit drei Jahren dabei, seit fünf Jahren spiele ich schon für die U 23. Ich habe Leute wie Ralf Keidel oder Marcel Hagmann miterlebt, da nimmt man natürlich viel mit und hat sich einiges abgeschaut. Ich möchte das weitergeben, den jungen Spielern helfen. Als einer der Älteren ist das meine Aufgabe.

 

Trotzdem sind Sie mit 21 Jahren noch jung, stehen am Anfang der Karriere. Wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Gashi: Mein Vertrag läuft aus. Ich möchte in der kommenden Saison in einer Profiliga spielen, mindestens in der 3. Liga in Deutschland. Deswegen möchte ich möglichst viele Spiele mitnehmen, alles hineinwerfen, was möglich ist. Ich muss Gas geben, mich zeigen. Deswegen arbeite ich an mir, beispielsweise am Torabschluss, da habe ich noch Potenzial. Im Training funktioniert es auch, im Spiel komme ich nicht in diese Situationen. Ich weiß aber, dass ich es kann.

 

Mit dem 28-jährigen Thomas Kurz steht Ihnen ein erfahrener Mann in der Mittelfeldzentrale zur Seite. Beeinflusst das Ihr Spiel?

Gashi: Thomas ist ein super Typ, wir haben uns vom ersten Tag an verstanden. Er gibt mir viel Selbstvertrauen. Mit seiner Art und Weise Fußball zu spielen, tut er uns gut. Er übernimmt viele defensive Aufgaben, räumt viel ab. So kann ich mich nach vorne orientieren, weil ich weiß, dass er mir den Rücken freihält.

 

Morgen kommt der SV Schalding-Heining ins Ingolstädter ESV-Stadion. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Gashi: Unser Ziel ist es, den nächsten Dreier einzufahren. Wir wissen, dass wir geduldig sein müssen. Sie werden uns nicht hoch angreifen. Also müssen wir uns Chancen erspielen, möglichst früh eine Möglichkeit nutzen und dann das zweite oder dritte Tor nachlegen.

 

Sie haben es vorhin angesprochen, genau dieses Nachlegen hat bislang aber kaum geklappt. Woran liegt das?

Gashi: Es ist schwierig, wenn man nach der Führung viele Chancen liegen lässt, wir haben es immer verpasst. Oder der Gegner war in Unterzahl und wir haben einen Gang nach unten geschalten. Das dürfen wir nicht mehr tun. Wir müssen 90, 95 Minuten Vollgas geben. Dann bleiben die Punkte auch bei uns.

 

Das Gespräch führte Kevin Reichelt.