Herr Hagmann, dem FC Ingolstadt II gelang mit Tabellenplatz fünf das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Wie fällt Ihr Fazit zur Saison aus
Marcel Hagmann: Der fünfte Platz ist der Lohn für unsere gute Arbeit. Wir hatten leider eine Schwächephase, aber die Rückrunde ist fast schon gewohnt schwächer. Für alle NLZ-Teams (Nachwuchsleistungszentrum, d. Red.) ist es eine Härtephase. Viele Verträge laufen aus, was Unruhe bringt und damit wächst auch die Unzufriedenheit. Jeder ist ein bisschen mehr mit sich selbst beschäftigt. So erkläre ich mir diesen Unterschied. Sicher ist, dass wir da oben hingehören. Zwischen den Plätzen fünf bis zehn ist es eng, mit diesem Ergebnis wirkt es nun deutlich sympathischer.
Wird sich durch den Aufstieg der Profis auch der Fokus auf die U 23 verändern?
Hagmann: Der Fokus liegt derzeit auf den Profis und der U 19. Die letzten Tage mit den Aufstiegen dieser beiden Teams in die Bundesliga waren sensationell für den Verein. Die Wahrnehmung ist jetzt natürlich eine ganz andere – auch für die U 23. Zwei Aufstiege und Platz fünf, ich denke, da kann nicht so viel falsch gemacht worden sein.
Ihr Vertrag läuft aus und wurde bisher nicht verlängert. Wie sieht Ihre Zukunft aus?
Hagmann: Die vergangenen Wochen waren für alle intensiv, deswegen haben wir tatsächlich später gesprochen als geplant. Jeder geht es aber entspannt an, da wir keinen Druck haben. Ich klebe nicht an meinem Platz, das weiß der Verein zu schätzen. Die bisherigen Gespräche waren gut, aber ich habe auch kein Problem damit, loszulassen, sobald der Verein ohne mich planen sollte. Die nächsten Tage werden zeigen, wohin es geht.
Die nächste Spielzeit steht schon bald vor der Tür, Mitte Juni geht bereits die Vorbereitung los. Wie froh sind Sie über die Pause?
Hagmann: Was die Pause angeht, sind wir im Winter ja sehr verwöhnt, im Sommer ist die Pause dafür sehr kurz. Aber in meinem Alter (32, d. Red.) freue ich mich über jede Pause (lacht). Die neue Spielzeit wird aber mit Sicherheit besonders gut bestückt sein. SpVgg Unterhaching, Wacker Burghausen, Jahn Regensburg und FC Bayern München II – das alles waren Gegner in einem ersten Jahr bei der ersten Mannschaft. Das zeigt unsere Entwicklung.
Das Gespräch führte
Kevin Reichelt (Foto: Bösl).
