Ingolstadt (DK) Wer beim FC Ingolstadt II nach dem Mann der Saison fragt, wird nicht lange überlegen müssen: Thomas Blomeyer ist der Durchstarter des Jahres. Vor vier Jahren von Ex-Trainer Tommy Stipic entdeckt, hat sich der Innenverteidiger zum absoluten Stammspieler entwickelt und klopft nun sogar an die Tür zur Bundesliga an.
Blomeyer wäre der erste Spieler, der es aus der Jugend der Schanzer in die Bundesliga schafft. Vor dem Spiel in der Regionalliga Bayern am Freitag (19 Uhr, ESV-Stadion) gegen die SpVgg Greuther Fürth II laborierte der Abwehrmann zwar noch an einer Hüftverletzung, hofft aber auf einen Einsatz für die U 23. Vielleicht wartet in dieser Saison noch ein ganz großes Highlight auf ihn - das Bundesliga-Debüt. Beim FCI, seiner fußballerischen Heimat, läuft der Vertrag aus. Die Zukunft ist noch ungewiss. Mit unserer Zeitung sprach Blomeyer über . . .
n . . . die Defensivprobleme in den vergangenen Partien: Die letzten Spiele waren nicht gut. Vor allem auch, was die Gegentore angeht. Jetzt haben wir noch drei Spiele, vor allem das Highlight gegen Nürnberg nächste Woche. Wir wollen beweisen, dass wir viel besser sind, als wir es zuletzt gezeigt haben. Generell ist womöglich einfach die Luft raus. Wir sind am Saisonende, die Gedanken sind woanders. Wir alle wissen, dass die Mannschaft die Qualität hat und auch den Anspruch, die Spieler besser zu bestreiten. Das wollen wir nun zeigen, das ist auch eine Charakterfrage.
n . . . den kommenden Gegner, die SpVgg Greuther Fürth II: Fürth hat es die letzten Spiele ordentlich gemacht, auch im Hinspiel haben wir nur knapp gewonnen. Es wird sehr interessant. Für uns ist es ein Heimspiel, da haben wir etwas gut zu machen. Deshalb wollen wir defensiv kompakter stehen und zusammenarbeiten. Der Einsatz muss stimmen, wir müssen uns gegenseitig helfen. Ich freue mich auf das Spiel, Fürth ist ein Gegner, der ebenfalls das Spiel machen möchte.
n . . . seine Erfahrungen bei der Profimannschaft: Es lief sehr gut. Seit der Vorbereitung zur Rückrunde trainiere ich mit der ersten Mannschaft und spiele bei der zweiten Mannschaft. Das ist eine überragende Erfahrung und für mich als Spieler unglaublich wichtig. Das Team ist super, man sieht ja, wie gut es läuft. Alles ist top, von der Mannschaft über das Trainerteam bis zum Sportdirektor. Da kann ich ganz, ganz viel mitnehmen - sportlich wie auch persönlich. Der Sprung von der vierten in die erste Liga ist enorm. Alle sind physisch und im Kopf schneller. Die Zweikämpfe sind härter. Die Stürmer sind eiskalt, bei jedem Fehler knallt es sofort. Und es gibt noch viel mehr. Es ist die Fülle an allem, die mir weiterhilft.
n . . . ein mögliches Debüt in der Bundesliga: Wir haben ja noch zwei Spiele, besonders gegen den FC Bayern München möchte natürlich jeder gerne dabei sein. Die Hoffnung besteht für mich, dass es noch klappt. Es wäre schon ein Traum, Bundesliga-Luft zu schnuppern. Gegen Werder Bremen saß ich ja schon auf der Bank - und wer einmal dabei war, möchte natürlich auch gerne noch mal dabei sein.
n . . . seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag: Es gab schon Gespräche mit Thomas Linke (Sportdirektor, Anm. d. Red.). Ich bin nun seit vier Jahren hier, ich bin zwar ursprünglich aus Freising, aber Ingolstadt ist meine fußballerische Heimat geworden. Ich habe den Traum, in der Bundesliga zu spielen. Natürlich würde ich gerne bleiben. Mehr kann man derzeit aber noch nicht sagen.
