Genthin (DK) Genthin in Sachsen-Anhalt war der Veranstaltungsort für die diesjährige deutsche Meisterschaft im Mannschaftszeitfahren. Das Team rad-net Rose mit dem Ingolstädter Radprofi Patrick Haller ging als Titelverteidiger in das rund 50 Kilometer lange Rennen. "Dieses Jahr sind wir nicht in Bestbesetzung angetreten, da wir immer noch auf ein paar verletzte Sportler verzichten mussten und der Bahnkader momentan im Trainingslager ist", sagte der 20-jährige Haller. "So war nur ich aus dem Vorjahr dabei."
Ziel des Teams rad-net Rose war dennoch ein Platz unter den besten drei Teams. "Bei einem idealen Rennverlauf spekulierten wir sogar auf den Titel", sagte Haller. Die Startphase klappte so, wie es sich die Mannschaft vorstellte: "Die ersten 25 Kilometer liefen sehr gut, und wir harmonierten", sagte Haller. Nach der ersten Runde lag rad-net Rose rund sieben Sekunden hinter den Führenden vom Team Lotto-Kern Haus.
Allerdings musste Jasper Frahm vom Team rad-net Rose nach rund 35 Kilometern abreißen lassen. Er war noch durch eine Erkältung aus den Tagen davor geschwächt. "Dadurch wurde die Erholungszeit im Windschatten natürlich kürzer und noch einmal viel härter", sagte Haller. "Trotzdem hatten wir weiterhin eine gute Pace, immer um die 54 Kilometer pro Stunde. Das bedeutet, in der Führung lagen die Wattzahlen zwischen 450 und 500. Das ist schon ordentlich." Fünf Kilometer vor dem Ziel verlor das Team den nächsten Mann. So überquerten nur vier Fahrer die Ziellinie. Am Ende kam Hallers Team auf Rang zwei ins Ziel, mit 13 Sekunden Rückstand auf den Sieger Lotto-Kern Haus.
"Die meiste Zeit verloren wir auf den letzten Kilometern", sagte Haller. "Aber dadurch, dass wir nur noch zu viert waren, ist das erklärbar." So fiel Hallers Fazit trotzdem positiv aus: "Ich bin zufrieden - Vizemeister ist ja auch etwas. Auch wenn die Titelverteidigung natürlich schöner gewesen wäre." Mit seiner persönlichen Leistung war der Ingolstädter ebenfalls zufrieden. "Ich konnte das abrufen, was ich mir vorgenommen hatte", sagte er. "Auch auf dem Zeitfahrrad fühle ich mich sehr wohl, was in Hinsicht auf die Weltmeisterschaft ja mein Ziel ist, dort gut zu fahren." In der kommenden Woche startet der 20-Jährige beim Bundesliga-Finale am Bilster Berg. Am Sonntag findet ein kleines Zeitfahren in Bayern statt. Dort will Haller ebenfalls starten, um noch einmal das Material zu testen und den Zeitfahrtritt beizubehalten.
