Ingolstadt/Ismaning
HG verliert Spiel und Geier

Schwere Verletzung der Rückraumspielerin überschattet Ingolstädter 27:30-Niederlage in Ismaning

11.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr
Fällt lange aus: HG-Spielerin Sarah Geier zog sich im Auswärtsspiel gegen Ismaning einen Armbruch zu und wird den Ingolstädter Handballerinnen mindestens bis Saisonende fehlen. −Foto: Rimmelspacher

Ismaning/Ingolstadt (DK) Keine Punkte beim Tabellennachbarn geholt und dazu noch ein schmerzlicher Ausfall: Die Handballerinnen der HG Ingolstadt lagen am Samstag beim Tabellenelften TSV Ismaning lange auf Kurs, unterlagen letztlich aber mit 27:30 (14:15).

"Wir konnten nicht die Leistung abrufen, zu der wir imstande sind", haderte Trainer Peter Geier. Rückraumspielerin Sarah Geier verletzte sich zudem schwer.

Wie bereits in der Vorwoche konnten Simone Jens und Lucie Maillard aus der zweiten Mannschaft nicht aushelfen, immerhin konnten Julia Ulisch und Maria Häußler wieder spielen. Häußler fügte sich mit sieben Treffern dann auch direkt gut ein. Elf Ingolstädterinnen waren gegen 14 TSV-Spielerinnen dennoch in der Unterzahl. Das sind die Schanzerinnen aber mittlerweile gewohnt, und so entwickelte sich auch gegen den TSV besonders in der ersten Hälfte ein munteres Treiben auf beiden Seiten, in dem sich aber keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte.

Die erste Zwei-Tore-Führung erspielte sich Ismaning nach neun Minuten (4:2), die Antwort der HG kam mit Wucht: Binnen dreieinhalb Minuten erzielten die Schanzerinnen drei Tore in Folge und gingen erstmals in Führung (4:5, 13. Minute). In der Folge war es jeweils Häußler, die einen Zwei-Tore-Vorsprung für die Gäste herstellte (6:8, 19./10:12, 26.). Nach knapp 29 Minuten erzielte Top-Torjägerin Melanie Pöschmann das 14:13 für die HG, Ismaning gelangen aber noch zwei schnelle Tore und so 26 Sekunden vor der Pause die 15:14-Führung. Das bewährte 3-2-1-System der HG funktionierte erneut gut, "wir waren aber zu hektisch und haben leichte Fehler gemacht", urteilte Geier.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte: zwei schnelle Tore des TSV, drei Tore Vorsprung, 17:14. Kein optimaler Start für die HG, und es wurde nicht besser: Nach 39 Minuten lag Ismaning sogar mit fünf Toren vorn (21:16). Zum bitteren Nachmittag aus Ingolstädter Sicht passte dann die nächste Szene, in der HG-Spielerin Sarah Geier in der Luft stand, umgestoßen wurde und sich beim Aufprall den Arm brach. Das Schiedsrichtergespann ließ weiterspielen, Trainer Peter Geier schrie "Was soll das?" - und bekam dafür eine Zwei-Minuten-Strafe. Als das Spiel unterbrochen war, lief er aufs Feld zu seiner Tochter und rief laut eigener Aussage zum Schiedsrichter: "Eine Spielerin liegt auf dem Boden" - die Konsequenz: eine Rote Karte. "Alle in der Halle waren entsetzt", berichtete Geier, der die Strafe nicht nachvollziehen konnte, seine diplomatische Bewertung: "Das war eine sehr unglückliche Situation."

In der Folge kümmerte sich Geier um seine Tochter und verfolgte die letzten Minuten des Spiels auf der Tribüne. Die Mannschaft musste sich selber coachen, am Ende verkürzte Pöschmann nur noch per Siebenmeter auf 27:30. Aus dem zweiten Rückrundensieg wurde so nichts, die nächste Chance auf zwei Punkte gibt es in zwei Wochen wieder: Gegner am Sonntag (15 Uhr) ist dann der Dritte ASV Dachau, der der HG in der Hinrunde mit dem 36:16 die bislang höchste Saisonniederlage beschert hatte. "Die zwei Wochen tun gut nach solch einem emotionalen Spiel", meinte Geier. Möglicherweise wieder dabei ist dann Pia Dietz nach ihrem Auslandspraktikum. "Sie könnte ein guter Faktor im Rückraum sein", sagte Geier, und dort auch seine Tochter ersetzen, für die die Rückrunde gelaufen ist. Ob Trainer Geier nach der Roten Karte im nächsten Spiel wieder an der Seitenlinie stehen darf, ist noch unklar, er möchte dem Bayerischen Handball-Verband diesbezüglich schreiben und seine Sicht der Dinge schildern.

 

HG Ingolstadt: Hesse (Tor) - Pöschmann (11), Häußler (7), Edelsbrunner, Fischer, Günther (je 2), Geier, Remy, Wunsch (je 1), Ulisch, von Frankenberg.