Erlangen
HG steht am Abgrund

Bayernliga: Handballerinnen verlieren 20:29 beim HC Erlangen - Chance auf Klassenerhalt schwindet

16.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:56 Uhr

Erlangen (DK) Nun wird es eng: Am vergangenen Sonntag unterlagen die Handballerinnen der HG Ingolstadt beim Vierten HC Erlangen mit 20:29 (9:13) und kassierten damit die zweite Niederlage in Folge. Die Chancen auf den Klassenerhalt in der Bayernliga schwinden damit auf ein Minimum.

Die personellen Vorzeichen standen bereits vor dem Spiel schlecht: Mit Top-Torjägerin Melanie Pöschmann, die beruflich in Barcelona weilt, sowie Simone Jens fehlten zwei wichtige Schlüsselspielerinnen. Zusammen mit Sarah Geier, die schon länger verletzt ausfällt, zählte HG-Trainer Peter Geier "drei Stützen", die erstmals in dieser Saison zusammen fehlten. Die Folge: "Wir mussten uns komplett neu erfinden." Auch Ina Wunsch und Birgit Schotterer standen nicht zur Verfügung, neu dabei war dafür Sandra Huber.

Die angespannte Personalsituation hatte auch taktische Folgen: Geier stellte eine 5-1-Abwehr auf, "die wir eigentlich selten bis nie spielen", aber: "Das hat überraschend gut hingehauen." Denn die HG-Damen kamen gut ins Spiel und gingen nach 52 Sekunden in Führung (1:0). In der Folge entwickelte sich ein munteres Hin und Her, bei dem die HG nach fünf Minuten mit zwei Toren in Front lag (4:2). "Da haben wir in der Abwehr stark gespielt und im Angriff gute Kombinationen gezeigt", lobte Geier. Erlangen konterte dennoch zum 4:4 (8.), nach knapp elf Minuten gingen die Schanzerinnen dann nochmals in Front (5:4) - es sollte jedoch die letzte Führung der Ingolstädterinnen in dieser Partie sein. "Jede hat auf einer Position gespielt, auf der sie sonst nicht spielt", meinte Geier, und ergänzte: "Dass das nicht gut geht, war klar." Die Gastgeber legten in den folgenden acht Minuten einen Fünf-Tore-Lauf hin (5:9, 19. Minute). Geier nahm eine Auszeit, doch sein Team konnte den Rückstand vorerst nicht verkürzen - 9:13 hieß es zur Pause.

Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte gestaltete die HG dann erneut ausgeglichen und hielt den Rückstand von vier Toren, konnte ihn aber auch nicht verringern (12:16, 40.). Und dann ging es erneut schnell: Binnen vier Minuten traf Erlangen fünfmal in Folge und stellte auf 12:20 (43.), die HG konnte dem nichts mehr entgegensetzen.

Die Niederlage war besiegelt, am Ende hieß es 20:29 aus Ingolstädter Sicht. "Erlangen ist für mich fast schon die beste Bayernliga-Mannschaft, von daher bin ich zufrieden", resümierte Geier, zudem sei es ja auch so: "Auch mit vollem Kader hätten wir keine Chance gehabt. Es war gut zu sehen, dass wir auch ohne Melanie Pöschmann spielen können." Mit der Einschränkung: "Aber eben nicht über die gesamte Spielzeit." Der Klassenerhalt der HG ist damit in weite Ferne gerückt: Bei noch zwei ausstehenden Spielen beträgt der Rückstand auf den Elften TSV Ismaning weiterhin vier Punkte. Der TSV verlor sein Spiel gegen die HSG Würm-Mitte mit 25:43 und wahrte damit den kleinen Hoffnungsschimmer der HG, die in den letzten beiden Spielen zwei Siege einfahren und auf zwei Niederlagen des TSV vertrauen muss, um doch noch den Ligaverbleib zu schaffen. Der 1. FC Nürnberg kann nach dem 22:19 gegen die HSG Fichtelgebirge nicht mehr eingeholt werden, ebenso wie der TSV Ottobeuren, der fünf Punkte vor der HG liegt. Ein Sieg ist also Pflicht für die HG am kommenden Samstag (14 Uhr), wenn die Schanzerinnen den Siebten HaSpo Bayreuth empfangen. Einen weiteren Hoffnungsschimmer gibt es aber noch: Sollte kein bayerischer Verein aus der 3. Liga in die Bayernliga absteigen oder sich ein Verein aus der Bayernliga abmelden, würde auch der Drittletzte in der Bayernliga bleiben - und diesen Rang hat die HG bereits sicher.

HG Ingolstadt: Hesse - Häußler (9), Edelsbrunner, Ulisch (je 3), Dietz (2), Regensburger, Fischer, von Frankenberg (je 1), Huber, Remy, Günther.

Marcel Bothe