Nürnberg
Gut, aber nicht gut genug

Bayernliga-Handballerinnen der HG agieren in Nürnberg lange auf Augenhöhe, verlieren jedoch mit 28:33

21.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Die mit Abstand gefährlichste Ingolstädterin: Melanie Pöschmann (rechts) traf in Nürnberg 16-mal für die HG. Zu einem Erfolg reichte es dennoch nicht. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Nürnberg (DK) Auch im dritten Spiel des Jahres gab es für die Handballerinnen der HG Ingolstadt in der Bayernliga keine Punkte: Beim Tabellenzehnten 1. FC Nürnberg kämpften sich die Schanzerinnen zwar immer wieder ran, verloren am Ende aber mit 28:33 (14:17).

Vor Beginn des Spiels ergab sich aus Ingolstädter Sicht ein Novum: Zum ersten Mal in der Rückrunde und erst zum dritten Mal in der laufenden Saison hatte die HG mit zwölf Spielerinnen einen größeren Kader zur Verfügung als der Gegner. So war nach einer Woche Pause Birgit Schotterer wieder dabei und half in der Abwehr aus. Dazu kam Valentina Jozak aus der zweiten Mannschaft, sie blieb jedoch ohne Einsatzminute. Nur Lucie Maillard fehlte diesmal berufsbedingt.

Die Partie begann für die HG durchaus vielversprechend: Nach vier Minuten brachte Sarah Geier die Ingolstädterinnen erstmals in Führung (3:2). Nürnberg agierte in der Folge jedoch druckvoller und setzte sich nach knapp zwölf Minuten mit drei Toren ab (4:7). HG-Trainer Peter Geier stellte von einer 3-2-1-Formation auf eine 6-0-Deckung um, die Abläufe klappten nun besser. Die HG-Damen blieben so stets dran und drehten nach 18 Minuten durch Lisa Günthers Treffer abermals die Partie (9:8). "Entscheidend war vor allem, dass wir in dieser Phase in der Abwehr konsequenter agiert haben", so Geier. Den Vorsprung konnten die Ingolstädterinnen aber nur drei Minuten lang halten. Nürnberg zog noch mal an und ging schließlich mit einem 17:14 in die Pause.

Der Beginn der weiten Hälfte die Antwort der HG: Nach 33 Minuten konnte Bianca Edelsbrunner zum 17:17 ausgleichen. In der Folge zeichnete sich jedoch ein Muster ab, das schon in Hälfte eins zu beobachten war: Nürnberg legt immer wieder vor, Ingolstadt lief hinterher. Eine Führung gelang den Schanzerinnen nicht mehr. Dennoch schnupperten sie bis fünf Minuten vor Schluss an einem Punktgewinn, nachdem Melanie Pöschmann per Siebenmeter erneut den Ausgleich (27:27) hergestellt hatte.

"Wir kommen einem Punktgewinn oder sogar einem Sieg immer näher", meinte Trainer Geier. Dass es diesmal nicht reichte, lag auch an einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung. Beim Stand von 28:27 für Nürnberg verwandelte Pöschmann zunächst einen Siebenmeter. Der Treffer wurde jedoch nicht anerkannt, weil der Unparteiische beim Fallwurf Pöschmanns einen regelwidrigen Absprung erkannt hatte. "Sie wirft seit zehn Jahren gleich, da fehlte dem Schiedsrichter das Gespür", schimpfte Geier, und ergänzte: "Danach war unser Wille gebrochen." Nürnberg nutzte diese Phase und eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Lison Remy, um davonzuziehen und den 33:28-Endstand herzustellen.

"Wir sind auf dem Niveau der Bayernliga angekommen und absolut auf Augenhöhe", zog Geier dennoch ein zufriedenes Fazit. Der nächste Erfolg sollte aus seiner Sicht nicht mehr lange auf sich warten lassen. "Es kommt auf Kleinigkeiten an. Da fehlen nur Nuancen."

Überragende HG-Werferin war Pöschmann mit 16 Toren, davon acht durch Siebenmeter. "Sie muss etwas entlastet werden", meint Geier, und hofft ab Februar auf Unterstützung aus der zweiten Mannschaft. Nächster Gegner ist am kommenden Samstag (20 Uhr) der Neunte TSV Ottobeuren.

 

HG Ingolstadt: Hesse (Tor) - Pöschmann (16), Häußler (3), Ulisch, Geier (je 2), Regensburger, Fischer, Edelsbrunner, Remy, Günther (je 1), Schotterer, Jozak.