Ingolstadt
Fehlende Einstellung

Regionalliga: FC Ingolstadt II verspielt Zwei-Tore-Vorsprung bei Remis gegen SV Heimstetten

26.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:22 Uhr

Das Duell gegen seine alten Mannschaftskollegen verlor Sammy Ammari (rechts) mit dem FC Ingolstadt II. Der Angreifer war in der Winterpause vom SV Heimstetten zu den Schanzern gewechselt. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Ärgerlich und unnötig – so oder so ähnlich dürfte die Zusammenfassung für das 2:2 (1:0) des des FC Ingolstadt II am Samstagnachmittag in der Regionalliga Bayern gegen den SV Heimstetten lauten. Die Ingolstädter warten damit weiter auf den ersten Heimsieg in diesem Jahr.

Ingolstadts Trainer Stefan Leitl ließ nach dem Spiel seinem Frust freien Lauf.„Wenn du gegen Mannschaften spielst, die mit dem Rücken zur Wand stehen, dann musst du auch die nötige Einstellung an den Tag legen – das haben wir nicht gemacht“, polterte der Ex-Profi. Der 37-Jährige wirkte extrem angefressen nach einer mäßigen Leistung seiner Elf. Und Leitl hatte auch allen Grund dazu. Denn eigentlich wäre ein Sieg absolut im Bereich des Möglichen gewesen, allein die fehlende Einstellung sowie die Leidenschaft der Gäste machten diesen zunichte.

Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel schien das Spiel schon zugunsten der Ingolstädter entschieden. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld von Außenverteidiger Dominik Weiß hatte sich Stefan Müller (46.) durchgesetzt und per Kopf getroffen. Müller war zum Jubeln abgedreht, die Anzeigetafel schrieb währenddessen ein 2:0 für die Ingolstädter und die ersten Fans im ESV-Stadion dachten wohl an eine Vorentscheidung zu diesem frühen Zeitpunkt.

Zwar waren die Ingolstädter nicht deutlich besser als der SV Heimstetten, doch waren sie die effizientere Mannschaft. In der ersten Halbzeit hatten beide Mannschaften kein ansehnliches Spiel geboten. Die einzige Heimstettener Chance durch Stürmer Danijel Majdancevic (14.) wurde von Ingolstadts Torwart Christian Ortag vereitelt. Bis kurz vor der Halbzeit brachten Standardsituationen keinen Ertrag für beide Teams, bis eine solche den Ingolstädtern in der 40. Minute zur Führung verhalf: Profi Stefan Wannenwetsch zirkelte eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld direkt auf den Kopf von Michael Zant, der Igor Pintar im Tor der Gäste keine Chance ließ.

Nachdem auch Müller per Kopf getroffen hatte, schien es auf einen ruhigen Nachmittag für den FC 04 II hinauszulaufen. Doch nicht mit den Gästen: Mit großer Leidenschaft kämpfte sich Heimstetten zurück in die Partie. Vor allem der zur Halbzeit eingewechselte Andreas Neumeyer sorgte in der Ingolstädter Defensive für Unruhe. Zunächst setzte er einen Flachschuss freistehend an den Pfosten (56.), eine Minute später bediente er Manuel Duhnke, der den Ball ins rechte obere Eck jagte und sein Team somit zurück in die Partie brachte. Heimstetten drängte nun weiter auf den Ausgleich, während die Ingolstädter der Mut verließ. Daniel Steimel hatte auf Seiten der Gäste schon die große Chance zum Ausgleich, vergab aber freistehend (61.).

In der Offensive weitestgehend harmlos, versuchten die Schanzer schließlich den Vorsprung über die Zeit zu retten – doch auch dies gelang nicht, weil Heimstettens Trainer Vitomir Moskovic ein goldenes Händchen bewies. Er brachte Sebastian Nappo in die Partie, der in der 78. Minute einen Pass durch die Ingolstädter Abwehr genau in den Lauf von Neumeyer spielte, welcher sich mit dem Ausgleichstreffer bedankte.

In den Schlussminuten wollten beide Teams den Siegtreffer erzwingen: Während Riegger in der 88. Minute bei seinem Versuch abgeblockt wurde, blieb die größte Chance den Gästen vorbehalten: Nappo schoss einen Freistoß aus knapp 30 Metern auf das Tor, doch Ortag parierte mit den Fingerspitzen und rettete so zumindest einen Zähler.

„Ich bin froh dass wir noch 2:2 gespielt haben“, bilanzierte Leitl und ließ danach etwas Dampf ab: „So kommt es, dass man den Gegner aufbaut, weil man beim ersten Gegentor nicht richtig verteidigt. Dann hat Heimstetten es eben auch verdient, zum Ausgleich zu kommen. Heimstetten gibt sich nicht auf, weil sie die Liga halten wollen und das weiß jeder. Sie glauben an sich und bei uns ist es so, dass wir 2:0 führen und denken, wir können einen Gang runterschalten. Das wird in dieser Liga nicht möglich sein.“

FC Ingolstadt II: Ortag, Weiß, Zant (46. Büch), Denz, Jessen, Wannenwetsch (65. Posselt), Räuber, St. Müller, Riegger, Günther-Schmidt (70. Buchner), Ammari. – Tore: 1:0 Zant (40.), 2:0 St. Müller (46.), 2:1 Duhnke (57), 2:2 Neumeyer (78.). – Schiedsrichter: Steffen Brütting. – Zuschauer: 250.