Heidingsfeld (DK) Einen gelungenen Einstand hat Neu-Trainer Dieter Auernhammer beim Auswärtsspiel der MTV-Handballer beim Tabellenzweiten TG Heidingsfeld gefeiert. Am vergangenen Sonntag siegten die Schanzer mit 24:23 (10:10).
Die Würzburger mit etlichen zweit- und drittligaerfahrenen Akteure in ihren Reihen und auch Aufstiegsambitionen in die Bayernliga galten als klarer Favorit. Auch die Tatsache, dass sich mit Gerd Knuff und besonders dem bisherigen Anführer der Torschützenliste, Stephan Auernhammer, zwei wichtige Spieler des MTV im Training verletzt hatten und nicht spielen konnten, deutete auf eine Pleite der "Lilaweißen" hin. Zudem meldete sich auch noch Csaba Benkö kurz vor der Abfahrt krank.
Aber Trainerfuchs Auernhammer zeigte noch in der Kabine, warum er von den MTV-Verantwortlichen als Motivator verpflichtet wurde. Neben einer kurzen individuellen Ansage an jeden Spieler lautete sein Motto: "Geht raus und haut sie weg."
Und genau das beherzigten seine Spieler. Nicht die favorisierten Gastgeber beherrschten das Spiel, sondern die "Lilaweißen". Adnan Fejzovic im Tor zeigte das "Spiel seines Lebens" und hielt alles, was zu halten war - und noch einige "Unhaltbare" dazu. Neuzugang Dino Sabljakovic organisierte die Abwehr und Peter Mesiarik übernahm die Rolle des Torschützen vom Dienst. Die komplette Mannschaft kämpfte 60 Minuten um jeden Ball.
Mesiarik markierte das 1:0, Fejzovic im MTV-Tor entschärfte auf der Gegenseite gleich den ersten Siebenmeter der Unterfranken. Dann verteilten die Unparteiischen kurz hintereinander jeweils zwei Verwarnungen an jedes Team, um die hart umkämpfte Partie in die richtigen Bahnen zu lenken. Aber genau diese Härte hatte Dieter Auernhammer gefordert. "Hinten dicht stehen und in der Abwehr ruhig mal eine Strafzeit riskieren." Diese Taktik ging auch auf, denn die Ingolstädter führten in der ersten Spielhälfte bis zum 8:8 (24. Minute) immer mit einem Tor. Zur Halbzeit stand ein 10:10 auf der Anzeigetafel.
In der Kabine folgte die nächste Ansprache von Auernhammer: "Mit der Abwehr bin ich super zufrieden. Aber traut euch im Angriff mehr. Sucht die Eins-zu-eins-Situationen. Dann ist heute alles möglich." Und wieder befolgten seine Spieler die Anweisungen. Die Gastgeber kassierten folgerichtig fünf Zeitstrafen in der zweiten Spielhälfte. Während der MTV in den jüngsten Partien immer in der zweiten Halbzeit Probleme bekommen hatte, wurde der Kampfgeist diesmal belohnt. Zwar gingen die Würzburger in der 49. Spielminute erstmals mit 19:18 in Führung, aber MTV-Neuling Sabljakovic und Mesiarik stellten die 20:19-Führung wieder her (51.). Am Ende verwandelte Tamas Toth einen Siebenmeter rotzfrech per Dreher zum 22:24 - die Entscheidung zugunsten des MTV. Das letzte Tor der Gastgeber ging schon im Siegesjubel der Ingolstädter unter.
"Mit einem Sieg heute unter diesen Voraussetzungen hätte ich nicht gerechnet. Aber ich wusste, was in der Mannschaft steckt und was möglich ist, wenn alle mitziehen", so das Fazit eines strahlenden Dieter Auernhammer nach Spielende. "Wichtiger als der Sieg ist aber das nächste Spiel zu Hause." Dann empfängt der MTV am kommenden Sonntag (16 Uhr) den ASV Cham.
MTV Ingolstadt: Fejzovic, Weiland, Homorodan (alle Tor) - Mesiarik (11), Neumann (5), Sabljakovic, Hackenberg, Toth (je 2), Geier, Schneider (je 1), Struß, Klein, Rottenkolber.
