Rosenheim
"Ein Tor gebe ich ihnen"

Regionalliga: Der ehemalige Schanzer Tobias Strobl empfängt heute mit 1860 Rosenheim den FC Ingolstadt II

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Seit Anfang des Jahres hat Tobias Strobl beim TSV 1860 Rosenheim das Sagen. Der 29 Jahre alte Trainer betreute zuvor unter anderem den SV Manching, FC Hepberg und FC Pipinsried. - Foto: Imago

Rosenheim (DK) Der FC Ingolstadt II tritt heute Abend (19 Uhr) in der Regionalliga Bayern bei 1860 Rosenheim an. Dort befindet sich an der Seitenlinie ein echter Schanzer: Tobias Strobl spielte von 2004 bis 2012 für den FCI und trainiert nun seit Anfang des Jahres den Tabellenachten.

Vor dem Duell mit seinem Heimatverein unterhielten wir uns mit Strobl über dieses besondere Duell.

 

Herr Strobl, Ihre Mannschaft ist mit je zwei Siegen, Unentschieden und Niederlagen gestartet. Wie zufrieden Sie damit?

Tobias Strobl: Die Ergebnisse waren zunächst zweitrangig. Nach der Vorbereitung und einer intensiven Transferphase mussten wir uns erst finden. Mittlerweile bin ich mit dem spielerischen Element zufrieden, und auch die Anzahl der gesammelten Punkte ist in Ordnung.

 

Was macht den TSV 1860 Rosenheim aus?

Strobl: Wir schwimmen hier nicht im Geld. Da sind große Namen keine Option. Deshalb legen wir großen Wert auf junge talentierte Spieler, die sich auch mit der Stadt identifizieren. Viele Jungs im Kader sind schon jahrelang in Rosenheim. Auf Dauer wollen wir den Verein in der Regionalliga etablieren.

 

Sie haben in Ingolstadt gespielt und haben einige Ex-Schanzer in Ihren Reihen. Wie viel FC Ingolstadt steckt in Ihrer Mannschaft?

Strobl: Michael Denz, Mathias Heiß und Ludwig Räuber sind allesamt Spieler, die aus dem Ingolstädter Nachwuchsleistungszentrum kommen. Spieler aus Profivereinen genießen eine hervorragende Ausbildung. Das merkt man an deren Mentalität und der Disziplin, die sie mitbringen. Bei uns liegt der Fokus aber auf dem Erfolg der Mannschaft und weniger auf der Entwicklung einzelner Spieler.

 

Wie viel Kontakt haben Sie ansonsten noch nach Ingolstadt?

Strobl: Mein Vater ist noch Stadionsprecher im ESV-Stadion, da bin ich bestens informiert. Ansonsten sind bis auf Moritz Hartmann keine Jungs mehr da, mit denen ich gespielt habe. Dafür sehe ich Stefan Leitl wieder. Da werden wir uns sicherlich gut unterhalten. Genauso ist es auch mit der Vereinsführung. Ich schätze die Verantwortlichen nach wie vor sehr.

 

Was war Ihr größter Erfolg während Ihrer Zeit in Ingolstadt?

Strobl: Als größtes Highlight würde ich den Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Regionalliga bezeichnen. Was ich dem FCI aber nie vergessen werde, ist, was am Ende meiner Zeit passiert ist . . .

 

. . . was meinen Sie damit?

Strobl: Als klar war, dass ich für die U 23 zu alt bin, musste ich den Verein eigentlich verlassen. Da ich zu der Zeit aber einen privaten Schicksalsschlag verkraften musste, bat mir der Verein ein weiteres Vertragsjahr an. Das rechne ich den Beteiligten sehr hoch an. Ich wusste aber, dass nicht mehr mit mir geplant wird, und wollte nicht das fünfte Rad am Wagen sein. Daher zog ich weiter.

 

Wo soll es für Ihr Team im Laufe der Saison hingehen?

Strobl: Neben dem Klassenerhalt blicken wir mit einem Auge auch auf den Pokal, wo wir gerne eine große Rolle spielen würden.

 

Und welche Ziele verfolgen Sie als Trainer?

Strobl: Natürlich wäre es ein Traum, mein Hobby hauptberuflich ausüben zu können. Ob das nun in einer der ersten drei Ligen oder in einem Nachwuchsleistungszentrum ist, wäre zweitrangig. Ich genieße es momentan aber, mit 29 Jahren einen Regionalligisten trainieren zu dürfen.

 

Abschließend die wichtigste Frage: Wie geht es heute aus?

Strobl: Ein Tor gebe ich ihnen (lacht). Deswegen gewinnen wir mit 3:1.

 

Das Gespräch führte Johannes Nusko.