Ingolstadt
Ein Charaktertest

Eishockey-Damen des ERC Ingolstadt wollen ersten Sieg gegen Planegg – Memmingen-Pleiten abgehakt

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Den nächsten Top-Gegner im Blick: Führungspielerin Tracy McCann und die ERC-Damen wollen gegen den ESC Planegg endlich etwas Zählbares holen. Arch - foto: Lüger

Ingolstadt/Grafing (DK) Die beiden Niederlagen gegen Memmingen waren ein herber Dämpfer für die Eishockey-Damen des ERC Ingolstadt. Zeit, den verpassten Chancen nachzutrauern, hat die Mannschaft jedoch nicht. Denn am Wochenende wartet mit dem ESC Planegg das nächste Top-Team.

„Erstaunlich gut“ sei die Stimmung im Training gewesen, sagt ERC-Trainer Christian Sohlmann vor den beiden schweren Aufgaben gegen Planegg am kommenden Wochenende. Der Coach hofft, dass seine Mannschaft am morgigen Samstag im Auswärtsspiel gegen beim vermeintlich stärksten Team der Liga sowie am Sonntag vor heimischer Kulisse endlich auch mit Ergebnissen nachweist, „dass wir da oben hingehören.“

Vor einigen Tagen war es um das Schanzer Befinden freilich wesentlich schlechter bestellt. Als „katastrophal“ beschreibt Sohlmann die Stimmung in der Mannschaft nach den beiden bitteren Pleiten am vergangenen Wochenende gegen den ECDC Memmingen. „Das musst du als Trainer dann irgendwie aus den Köpfen rausbekommen. Denn wenn wir zu lange trauern, ist es ohnehin zu spät.“

Besonders ärgert den Coach, dass sein Team in beiden Spielen gegen Memmingen spielerisch die bessere Mannschaft war. „Das erste Drittel am vergangenen Samstag war das Beste, das wir in dieser Saison gezeigt haben.“ Einen Sieg gab es dennoch nicht, vordergründig, weil die ERC-Damen in puncto Chancenverwertung einen rabenschwarzen Tag erwischten. „Wir stehen drei-, viermal frei vor dem Tor und bekommen die Scheibe einfach nicht rein. Nach dem ersten Drittel hätten wir mit drei oder vier Toren führen müssen. Und dann läuft das Spiel natürlich in eine ganz andere Richtung.“ So aber unterlagen die ERC-Damen abgezockten Memmingerinnen mit 1:3. Und der Gegner wusste gar nicht so recht, warum. „Die gegnerischen Spielerinnen haben mir gesagt, dass sie sich nicht beschwert hätten, wenn sie ohne Punkte nach Hause gefahren wären“, sagt Sohlmann, dessen Truppe auch einen Tag später in Memmingen unglücklich mit 3:4 den Kürzeren zog. „Wir haben einige individuelle Fehler gemacht und unsere Überzahl hat an diesem Wochenende einfach nicht funktioniert“, analysiert Sohlmann.

Mittlerweile sind die Niederlagen jedoch abgehakt und der Fokus voll und ganz auf die beiden Spiele gegen Planegg gerichtet. Dass eine absolute Top-Leistung seiner Mannschaft nötig ist, um aus den beiden Partien etwas Zählbares mitzunehmen, weiß Sohlmann natürlich. „Die stellen die halbe Nationalmannschaft, das sagt alles.“ Zudem konnten die Schanzerinnen noch nie gegen Planegg gewinnen. „Aber der Abstand wird immer geringer“, sagt auch ERC-Mannschaftsleiter Günter Byszio.

Ein Sieg wäre folglich nicht nur für die Moral ungemein wichtig, sondern auch für die Ziele der Ingolstädterinnen in der Deutschen Frauen-Eishockeyliga (DFEL). Denn sollten die ERC-Damen ohne Punkte aus den „Wochen der Wahrheit“ gehen, können sie den ersten Platz bereits abschreiben.

Der Coach und seine Mannschaft konzentrieren sich aber zunächst auf das Spiel am Samstag in Grafing (17 Uhr). „Es bringt nichts, über Sonntag zu reden, wenn wir nicht wissen, wie Samstag gelaufen ist“, sagt Sohlmann. Seine Zielsetzung für den ersten Showdown mit Planegg formuliert er klar: „Nicht verlieren.“ In die Karten spielt den ERC-Damen sicherlich, dass sie zunächst auswärts antreten. Je nach Ausgang des Spiels kann die Mannschaft dann am Sonntag ab 11 Uhr in der heimischen Saturn Arena 2 Revanche nehmen – oder aber nachlegen.

Im Training hat der Coach in den vergangenen Tagen versucht, „die richtige Balance zu finden“. Die Mannschaft hat mitgezogen. „Wir haben über Dinge gesprochen, die schlecht waren. Und über die Dinge, die gut geklappt haben.“ Hoffnung macht zudem, dass sich das Lazarett des verletzungsgebeutelten ERC nicht noch weiter gefüllt hat. „Wir werden mit demselben Kader wie gegen Memmingen in die Spiele gehen.“