Grafing
ERC will Coup wiederholen

Eishockey-Frauen wollen den zweiten Sieg gegen Planegg in Folge Garmisch zieht Mannschaft zurück

04.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Stets ohne Jacke am Spielfeldrand: ERC-Trainer Christian Sohlmann hofft auf einen erneuten Sieg gegen den Erzrivalen Planegg. - Foto: Lüger

Grafing/Planegg (DK) Die Eishockey-Frauen des ERC Ingolstadt treten heute um 20 Uhr zum Top-Spiel der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga beim Erzrivalen ESC Planegg an. Die Schanzerinnen wollen dann ihren Coup vom jüngsten Aufeinandertreffen wiederholen.

Nach der unfreiwilligen Trainingspause Anfang der Woche - aufgrund des ADAC Hallen-Trials konnten die ERC-Frauen in der Saturn-Arena nicht trainieren - begann für die Ingolstädterinnen am Mittwochabend die Vorbereitung auf das Spitzenspiel. "Das Training war gut, das Tempo hoch. Ich bin zuversichtlich", sagt ERC-Trainer Christian Sohlmann, der mit seiner Mannschaft den zweiten Sieg in Folge gegen Planegg einfahren will. Im November vergangenen Jahres feierten die Schanzerinnen mit einem 4:3 in heimischer Halle den ersten Sieg gegen den Erzrivalen.

Der unnötige Punktverlust vom vergangenen Wochenende in Bergkamen ist abgehakt. "Wir haben das aufgearbeitet", sagt Sohlmann. So habe sein Team die gegnerischen Tore durch eigene Fehler im Spielaufbau ermöglicht. "Die Mädels wissen jetzt, wo das Problem lag. Wir können es ohnehin nicht mehr ändern, sondern konzentrieren uns auf die kommenden Spiele. Die wichtigen Gegner kommen jetzt."

Vor den Aufeinandertreffen mit Hannover und Memmingen will der ERC auch auswärts gegen Planegg etwas holen, wenngleich Sohlmann weiß, "dass wir da in der Vergangenheit auch mehrfach ordentlich auf die Mütze bekommen haben." Der Trainer hält es für unwahrscheinlich, dass die Top-Teams Memmingen und Planegg in ihren übrigen Spielen noch mal stolpern. "Aber es kann passieren. Insofern müssen wir unsere Aufgaben erledigen."

Anfang der Woche ereilten die Klubs der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL) allerdings schlechte Neuigkeiten. So zog der Tabellenletzte SC Garmisch-Partenkirchen seine Mannschaft mit sofortiger Wirkung aus dem Spielbetrieb zurück. Alle Ergebnisse werden annulliert. Da sowohl die Ingolstädterinnen als auch Spitzenreiter Memmingen sowie der Zweitplatzierte Planegg alle Spiele gegen Garmisch gewannen, gibt es in der Tabelle keine Veränderungen.

Allerdings endet die reguläre Saison für Schanzerinnen nun eine Woche früher, da die beiden Spiele gegen Garmisch Anfang März entfallen. "Wenn einige Mädels angeschlagen sind, kann das eine willkommene Pause vor dem Pokalturnier sein. Wenn wir allerdings gut in Tritt sind, kann uns das freie Wochenende auch ungelegen kommen. Das lässt sich heute noch nicht abschätzen", sagt ERC-Coach Sohlmann.

Viel ärgerlicher sei jedoch, dass Garmisch nur wenige Wochen vor Saisonende den Schritt gehe. "Das finde ich schon schwach." Teams wie Hannover und Berlin hätten für die weiten Auswärtsfahrten hohe Summen bezahlt. "Das war nun alles umsonst." Garmisch steht damit automatisch als Absteiger fest, allerdings ist es laut Sohlmann fraglich, ob aus den unteren Liegen überhaupt ein Team als Aufsteiger nachrücken wird. "Ich gehe im Moment davon aus, dass wir im kommenden Jahr wieder mit sieben Teams in der Ersten Liga spielen", sagt der Coach.

Zunächst aber dreht sich bei den Ingolstädterinnen alles um das heutige Spiel. Besonderheit der Halle in Grafing ist, dass sie nicht vollständig geschlossen ist. "Je nach Jahreszeit kann es dann schon mal etwas neblig oder aber bitterkalt werden", warnt Sohlmann, der dennoch wieder ohne Jacke am Spielfeldrand stehen wird. "Ich brauche das einfach, ich kann nicht mit Jacke coachen. Das ist so eine Angewohnheit." Nur einmal in seiner bisherigen Amtszeit als Coach der ERC-Frauen habe er eine Jacke getragen. "Das war ebenfalls bei einem Spiel in Planegg, aber da hatte ich auch schlimmes Fieber", erinnert er sich schmunzelnd.

Aus Spaß wird allerdings schnell Ernst werden, denn der heutige Gegner Planegg befindet sich in guter Verfassung. Am vergangenen Wochenende schenkten die Oberbayern den überforderten Damen aus Garmisch in zwei Spielen sagenhafte 32 Tore ein. Auf die Schanzerinnen dürfte also eine Menge Arbeit zukommen, wenn sie die stürmischen Gastgeberinnen in Schach halten wollen. Trainer Christian Sohlmann gibt sich dennoch selbstbewusst: "Ich vertraue meiner Mannschaft."