Grafing/Ingolstadt (koi) "Das Team, das den Sieg mehr wollte, hat gewonnen." So lautete das Fazit von Christian Sohlmann, Trainer der Eishockey-Frauenmannschaft des ERC Ingolstadt. Wenige Stunden zuvor hatte seine Mannschaft in der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL) gestern beim Erzrivalen ESC Planegg mit 1:3 (0:1, 1:0, 0:2) den Kürzeren gezogen.
Sohlmann wollte dann auch gar nichts schönreden oder den - wieder einmal - dezimierten Kader seiner Truppe als Argument für die Niederlage anführen. Zwar mussten vor dem Gastspiel im Grafinger Eisstadion mit Brooke Reimer und Vena Kanters kurzfristig zwei wichtige Stützen passen, doch der ERC-Coach haderte vor allem mit der Einstellung seiner Schützlinge. "Ich weiß nicht, ob jeder in unserem Team bereit ist, sich den Arsch aufzureißen. Das ist jetzt in den kommenden Wochen eine Charakterfrage", kritisierte Sohlmann. In den verbleibenden vier Saisonspielen treffen die Schanzerinnen noch jeweils zweimal auf den EC Bergkamen sowie die Düsseldorfer EG. Egal, wie die Spiele ausgehen - die ERC-Frauen werden die Saison auf dem dritten Tabellenplatz beenden. Im anschließenden Pokalturnier habe sein Team immerhin die Möglichkeit "die Saison noch versöhnlich abzuschließen". Doch der Ingolstädter Coach fordert: "Dafür müssen sich alle hinterfragen, natürlich auch ich."
Bereits nach 17 Sekunden kassierten die ERC-Frauen gestern durch Kerstin Spielberger das erste Gegentor. "Die legen los wie die Feuerwehr. Und wir schauen erst mal zu", monierte Sohlmann. Andrea Lanzl gelang per Abstauber im zweiten Drittel der Ausgleich (39.) für den ERC, doch Kathrin Lehmann (46.) und erneut Spielberger per Treffer ins leere Gehäuse (60.) machten den verdienten Sieg für die Gastgeberinnen dann perfekt.
