Wolnzach
Demontage für den ESV

Bayernliga: Ersatzgeschwächte Ingolstädter Basketballer kommen beim TSV Wolnzach mit 66:135 unter die Räder

29.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Filip Schinhammer (links) überragte mit 20 Punkten beim Wolnzacher Kantersieg gegen den ESV Ingolstadt-Ringsee. ‹ŒArch - foto: Urban

Wolnzach (wto/mlu) Für den Bayernliga-Aufsteiger ESV Ingolstadt stand am vergangenen Wochenende die Auswärtsfahrt zum bisher ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Wolnzach an. Als sei diese Herausforderung nicht schon schwierig genug, hagelte es für Ingolstadts Training Wolfgang Kaiser im Vorfeld noch einige Absagen.

Dem ESV fehlten beispielsweise mit Power Forward Peter Maischak (durchschnittlich 15,0 Punkte pro Spiel) und Shooting Guard Konstantin Walter (14,8) zwei der besten sechs Werfer. Kaiser stellte den eigentlich verletzten Frank Apel und sogar sich selbst auf - und versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Doch das Vorhaben misslang: Am Ende setzte es für den ESV eine klare 66:135 (26:78)-Klatsche beim TSV.

Die Wolnzacher begannen furios und führten schnell mit 11:2 (4.). Wenig später erhöhten die Gastgeber auf 21:6 (8.) und schließlich auf 37:9 zum Viertelende. Zehn der ersten 28 Zähler gingen dabei auf das Konto von Filip Schinhammer, der die Wolnzacher Passstafetten oft in Zählbares umwandelte.

Im zweiten Viertel (41:17) erhöhten die Gastgeber noch einmal das Tempo, allerdings auf Kosten der Defensive. Der ESV erzielte fast doppelt so viele Punkte wie im ersten Viertel, der Ingolstädter Topscorer Dmitrji Simanovic (24 Punkte) taute langsam auf und erzielte sieben Zähler in diesem Abschnitt. Zur Halbzeit musste man sich jedoch die Augen reiben, 78:26 hieß es da für die Wolnzacher - ein Ergebnis, das zu diesem Zeitpunkt fast unmöglich erscheint.

Nach einer fast perfekten ersten Halbzeit (ein Ballverlust, zehn Dreier) wurde das Spiel aber ausgeglichener. Simanovic drehte im dritten Viertel (29:21) mit 14 Punkten noch einmal auf, während die Wolnzacher Defensive schlampte und vermehrt leichte Fouls beging. 19 Freiwürfe durften die Gäste in diesem Abschnitt werfen, hinzukamen freie Halbdistanzwürfe, die der ESV weiterhin sehr sicher verwandelte.

Zwar begingen die Wolnzacher auch im letzten Viertel (29:19) einige unnötige Fouls, aber grundsätzlich lief es wieder etwas besser. Dreier Nummer fünf und sechs von Sven Leichtl eröffneten den letzten Spielabschnitt. Dazwischen gab es einen Dunking von U 20-Spieler Leonhard Biersack. Guard Christian Bernhard (18 Punkte) erzielte noch einmal sechs Punkte für Ingolstadt, das trotz der drohenden Klatsche stets Moral bewies und nie aufsteckte. Für den krönenden Abschluss sorgte auf Wolnzacher Seite ein Alley-Oop-Dunking von Johannes Wießnet, der aus vollem Lauf einen Pass von Leichtl im Sprung annahm und mit der Schlusssirene durch den Ring stopfte.

"Wir sind mit vollem Engagement zu Werke gegangen und haben uns in einen Rausch gespielt. Ohne den Sieg überzubewerten, wollen wir diesen Fokus mit in andere Partien nehmen", sagte Sven Leichtl. Im Rahmen seiner Möglichkeiten zeigte der ESV sogar noch ein gutes Spiel. "Zwar war gegen Wolnzach in unserer derartigen Verfassung defensiv kein Kraut gewachsen, aber nach vorn haben wir mitunter ganz ansehnlich gespielt", befand Coach Wolfgang Kaiser.

Am kommenden Sonntag (17 Uhr) empfangen die Eisenbahner den Tabellenfünften TV Dingolfing. Auch da sei man nicht der Favorit, aber zumindest wieder konkurrenzfähig, so Kaiser. Und vielleicht gelingt seinem Team mit einer erneut engagierten Leistung auch die Überraschung. Denn mittlerweile sind die Schanzer bis auf Rang zehn abgerutscht, ein Sieg wäre also durchaus wichtig.