Ingolstadt
"Das lässt sich nicht trainieren"

Regionalliga: FCI-Coach Stefan Leitl sieht mangelnde Erfahrung als Hauptgrund für den Fehlstart

27.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

Nachdenklich: Stefan Leitl, Trainer der Ingolstädter U 21, plagen vor dem dritten Saisonspiel gegen den FC Memmingen zu allem Überfluss auch noch Personalsorgen. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Nach zwei Spielen in der Regionalliga steht die U 21 des FCI mit einem Torverhältnis von 1:8 und null Punkten am Tabellenende. Um so schnell wie möglich aus der Abstiegszone zu kommen, wollen die Schanzer heute Abend (19 Uhr, ESV-Stadion) gegen den FC Memmingen zum ersten Mal punkten.

"Es gibt gewisse Dinge, die in dieser Mannschaft immer gegeben sind", sagt Ingolstadts Trainer Stefan Leitl und erklärt: "Die Jungs arbeiten konzentriert, motiviert und sehr engagiert im Training. Da muss ich nicht viel sagen." Trotz der offensichtlich guten Einstellung ist der FC Ingolstadt II allerdings denkbar schlecht in die Saison gestartet. Nach dem klaren 0:5 beim FC Bayern II setzte es auch vor einer Woche in Bayreuth eine 1:3-Niederlage.

Zwar zeigte sich der Fußballlehrer mit der Spielgestaltung seiner Mannschaft durchaus zufrieden, etwas Zählbares kam bislang aber nicht heraus. Leitl habe dabei zwei Baustellen ausgemacht: "Zum einen fehlt uns in der Offensive das Durchsetzungsvermögen, zum anderen vermisse ich hinten oft die Robustheit in den Zweikämpfen." Probleme, die der 39-Jährige vor allem auf die mangelnde Erfahrung seiner Truppe zurückführt. Dennoch lasse er "das Alter nicht als Ausrede gelten". Besonders individuelle Fehler seien vermeidbar.

Um in Zukunft punkten zu können, hofft Leitl auf die kontinuierlich steigende Erfahrung seiner Schützlinge. Allerdings "lässt sich das nicht trainieren und kommt nur durch Spielpraxis zustande". Daher weiche der gebürtige Münchner vor dem Spiel gegen Memmingen auch nicht von seinem Trainingsplan ab. "Ich habe einen bestimmten Zyklus, den ich mit den Jungs abarbeite. Dabei stehen die Kernelemente unserer Spielidee im Mittelpunkt", erläutert der Coach. Bei der Umsetzung im Training offenbart sich momentan aber eines der größten Probleme der Oberbayern. Den FCI plagen Personalsorgen. Die Lage habe sich seit dem Spiel in Bayreuth, als die Schanzer nur vier Ersatzspieler zu Verfügung hatten, nicht gebessert. Im Gegenteil: "Amar Suljic musste das Training am Montag abbrechen und konnte auch am Tag darauf noch nicht wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen", berichtet Leitl. Momentan plane er daher ohne den agilen Stürmer.

Nichtsdestotrotz läuft der Trainingsbetrieb und damit die Vorbereitung auf den nächsten Gegner. "Auch in dieser Woche haben wir uns ausführlich auf unseren Kontrahenten vorbereitet." Mit dem FC Memmingen ist dies eine Mannschaft, die bereits drei Spiele absolviert hat und mit drei Punkten nur unwesentlich besser dasteht als der FCI. Nach zwei Auftaktniederlagen gewannen die Schwaben am vergangenen Dienstag mit 4:2 gegen den SV Seligenporten. "Wir kennen die Memminger sehr gut", sagt Leitl, der auch auf die Stärken des Vorjahresfünften eingeht: "Sie sind eine sehr erfahrene Mannschaft, die vor der Saison kaum Abgänge zu verzeichnen hatte und deshalb sehr eingespielt ist." Besonders gefährlich sei das "aggressive Pressing" der Allgäuer. Insgesamt habe der FC den Vorteil, dass "die Rädchen im Mannschaftsgefüge schon früh in der Saison ineinandergreifen".

Um als Nachwuchsteam gegen eine eingespielte Herrenmannschaft zu bestehen, hofft der Trainer, dass seine Mannen nun auch im Spiel die engagierten Trainingsleistungen vollständig umsetzen können und sich "selbst für die gute Arbeit belohnen". Gelingt das den Schanzern, ist sich Stefan Leitl sicher, "dass wir gegen Memmingen punkten". Ein Erfolg wäre ohne Frage auch für die Psyche ausgesprochen wichtig.