Sulzemoos
Das Abstiegsgespenst im Nacken

Bezirksliga: Beim FC Gerolfing überwiegt nach 1:1 gegen Rohrbach die Enttäuschung Nächste Chance in Sulzemoos

14.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Sulzemoos (dno) Beim SV Sulzemoos muss der FC Gerolfing am Samstag (15 Uhr) antreten. Während die Hausherren mit 36 Zählern Rang sieben und somit einen Platz im gesicherten Mittelfeld der Bezirksliga Oberbayern Nord einnehmen, sitzt den Gerolfingern - mehr als ihnen lieb ist - das Abstiegsgespenst im Nacken.

In so einer Situation bereitet selbst das kleine Erfolgserlebnis vom vergangenen Mittwoch keine Freude, als man sich vom TSV Rohrbach im Nachholspiel nach einer ordentlichen Leistung mit 1:1-Unentschieden trennte. "Rohrbach nimmt den Punkt einfach mit, weil sie irgendwo im Tabellenmittelfeld stehen. Doch für uns ist er einfach zu wenig", stellte der kickende Co-Trainer Markus Jörg fast schon ein wenig resignierend fest. Der Mannschaft, die sich nach dem Schlusspfiff vor der Auswechselbank versammelt hatte, sprach er dagegen Mut zu. "Kopf hoch, Männer", sagte er, "wir können auch in Sulzemoos etwas Zählbares mitnehmen." Während er diese Worte sprach, überwog bei den Akteuren allerdings noch die Enttäuschung - schließlich hatte Nicolas Ledl rund zehn Minuten zuvor einen Strafstoß vergeben; es hätte der 2:1-Siegtreffer zum ersten dreifachen Punktgewinn im Fußballjahr 2017 sein können.

So ist der direkte Klassenerhalt - bei einem Spiel weniger - elf Zähler entfernt. Um an der Abstiegs-Relegation teilnehmen zu dürfen, fehlen derzeit drei Punkte. "Der verschossene Elfmeter ist symptomatisch für unsere Situation. Das ist verdammt bitter", sagte Abteilungsleiter Harald Steger. Und auch Jörg pflichtete ihm bei: "Da beenden wir schon unsere Ladehemmung nach vier Spielen ohne Tor und dann so etwas."

Nun wartet ein weiterer schwerer Brocken auf die Grünhemden. Beim SV Sulzemoos hält Michael Stiller seit drei Jahren die Fäden in der Hand. Der langjährige Landesligaspieler des FC Pipinsried gibt die Kommandos aber nicht nur von der Trainerbank, er steht trotz seiner 43 Jahre noch immer Woche für Woche auf dem Spielfeld. Weitere Routiniers in einer homogenen Mannschaft sind Andras Edelmann (35) sowie Torwart Markus Eisgruber (30) oder der ehemalige Unterhachinger Drittligaspieler Christian Hain (30). Beim jüngsten 5:1-Erfolg beim FC Schwabing München stand ein Team mit einem Durchschnittsalter von 30,22 Jahren auf dem Platz. "Das sind alle gestandene Fußballer. Die wissen halt einfach, was auf dem Platz zu tun ist", sagt der Gerolfinger Co-Trainer Jörg mit Blick auf seine junge Truppe. Die brachte es gegen Rohrbach nämlich gerade Mal auf durchschnittlich 22,91 Jahre.

Doch nicht immer setzt sich die Routine und Erfahrung durch, oftmals gewinnt auch die Unbekümmertheit und das Talent. Deswegen rechnet man sich im Gerolfinger Lager durchaus etwas aus. Dem Auswärtsspiel beim SVS folgt das Derby gegen Spitzenreiter SV Manching (Samstag, 22. April, 17 Uhr) und das Nachholspiel gegen den FC Schwabing München (Mittwoch, 26. April, 18.30 Uhr) sowie die beiden Kellerduelle gegen die Tabellennachbarn SV Günding (Sonntag, 30. April, 14.30 Uhr) und ST Scheyern (Samstag, 6. Mai, 17 Uhr).