Leipzig
Bronze für Bayer

Hürdensprinter vom MTV Ingolstadt wird Dritter bei Hallen-DM und erfüllt EM-Norm

19.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Leipzig (DK) "Sprint-Feuerwerk mit und ohne Hürden" hat am Samstag die Schlagzeile zur Deutschen Hallen-Leichtathletikmeisterschaft auf "leichtathletik.de" in der mit 3500 Zuschauern ausverkauften Leipzig-Arena. Mittendrin in dem Feuerwerk: Maximilian Bayer vom MTV Ingolstadt.

Der 26-Jährige holte Bronze über 60 Meter Hürden und erfüllt die EM-Norm.

 

Wie von den Experten vermutet, sicherten sich der MTV-Neuzugang Bayer und Favorit Erik Balnuweit (TV Wattenscheid) über 60 Meter Hürden das Ticket für die Hallen-Europameisterschaft, die in zwei Wochen in Belgrad über die Bühne gehen wird. Balnuweit in 7,64 und Bayer in 7,69 Sekunden blieben als klare Sieger ihrer Rennen schon im Vorlauf unter den geforderten 7,70 Sekunden des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Dabei hatte es für den 26 Jahre alten früheren Pfaffenhofener im Vorfeld der Titelkämpfe gar nicht so gut ausgesehen. "Seit Mittwoch hatte ich große Probleme mit der nervalen Ansteuerung meines rechten Beines. Die Beugermuskulatur verkrampfte sich ständig", berichtete Bayer. Erst kurz vor dem Start bekam er von den Physiotherapeuten in der Leipziger Halle grünes Licht für den DM-Start.

Zum Finale machte sich die Einschränkung wieder bemerkbar. Nach einem eher vorsichtigen Start kam Bayer erst im zweiten Teil des Rennens richtig in die Gänge und konnte sich in immer noch guten 7,75 Sekunden - nur eine Hundertstelsekunde hinter dem zweitplatzierten Alexander John (LAZ Leipzig/7,74 Sekunden) - die Bronzemedaille sichern. Für Balnuweit (7,64 Sekunden) war es bereits der fünfte Titel in Folge seit 2013.

Einem Start in Belgrad dürfte aber nichts im Wege stehen. Als einer von nur zwei Normerfüllern steht Bayer auch auf der Vorschlagsliste von Bundestrainer Jan May, der den MTV-Athleten auch an seinem Studienort Leipzig als Heimtrainer betreut. "Ich denke, wir werden bis zur EM die Sache in den Griff bekommen", meinte Bayer, der sichtlich erleichtert war, trotz der Muskelprobleme seine erste DM-Medaille gewonnen zu haben. In Belgrad sollte eine Steigerung auf eine Zeit um 7,65 Sekunden möglich sein, was zumindest fürs Halbfinale reichen dürfte.

Bei den Damen verpasste Europameisterin Cindy Roleder (SV Halle) den erhofften Hattrick. Die 27-Jährige musste sich am Samstag trotz persönlicher Bestleistung von 7,84 Sekunden über 60 Meter Hürden ihrer Dauerrivalin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid/7,79 Sekunden) geschlagen geben. Weltweit war in diesem Winter über 60 Meter Hürden nur die Amerikanerin Kendra Harrison schneller (7,75). "Ich bin voll glücklich, freue mich so ungemein", sagte die 25-jährige Dutkiewicz.

Neben Dutkiewicz und Rolder ist in der serbischen Hauptstadt vor allem mit Gina Lückenkemper (60 Meter), Konstanze Klosterhalfen (1500 Meter), David Storl (Kugelstoß) und Raphael Holzdeppe (Stabhochsprung) zu rechnen. Der DLV will mit einem Team von 30 bis 35 Athleten beim ersten nacholympischen Kräftemessen nach Rio de Janeiro antreten. Vor zwei Jahren sprangen in Prag sechs Medaillen heraus, Storl war damals der einzige deutsche Europameister.

"Die Sprinterinnen haben mich glücklich gemacht, vor allem, weil diese Disziplin in der Vergangenheit viel Kritik einstecken musste", sagte DLV-Sportdirektor Idriss Gonschinska. Er lobte aber auch alle anderen Sprintsieger - und dazu zählte auch Bayer.