Poing
Befreiungsschlag in Poing

Bundesliga-Keglerinnen der DJK Ingolstadt überraschen mit zweitem Saisonsieg

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Hoch konzentriert - und erfolgreich: Laura Hager spielte für die DJK Ingolstadt im Starterpaar stark auf. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Poing (DK) Ein starker Auftakt, das nötige Glück und viel Zittern - doch am Ende war der Coup perfekt. Die DJK Ingolstadt gewann das Auswärtsspiel in der 1. Bundesliga beim SKK Poing mit 5:3 Mannschaftspunkten (3227:3223 Holz) und schob sich wieder auf den rettenden achten Tabellenplatz.

Nach der enttäuschenden Vorstellung in der Vorwoche in Lorsch (1:7), als gegen überraschend schwache Gastgeberinnen ebenfalls Zählbares drin gewesen wäre, wollten sich die Schanzerinnen in Poing zumindest spielerisch aus der Abwärtsspirale befreien. "Gegen naturgemäß starke Poingerinnen geht man nie als Favorit in die Partie, schon gar nicht auf deren Heimbahn", hatte DJK-Trainer Roland Benesch den Ball im Vorfeld flach gehalten. Doch wollte er von seiner Mannschaft eine Leistungssteigerung sehen - und hatte prompt im Training die Zügel angezogen.

Offenbar genau die richtige Entscheidung, denn vor allem die zuletzt formschwache Laura Hager drehte im Starterpaar mächtig auf. Mit starken 572:524 Holz ließ sie ihrer Gegnerin zu keiner Zeit eine Chance und sicherte sich den Mannschaftspunkt. Ihre Partnerin, die zuletzt konstant spielende Nadine Bobinger, schleppte sich diesmal mit Magenbeschwerden durch den Wettkampf, kämpfte aber tapfer und holte mit ihren 502 Holz zumindest einen Satzpunkt (1:3, 502:552). Im Mittelpaar sorgten die Gäste dann für die Vorentscheidung. Carina Überle (533 Holz) und vor allem Tanja Bayer, mit überragenden 584 Kegeln die Tagesbeste, setzten sich in vier beziehungsweise drei Sätzen durch und gewannen beide Mannschaftspunkte. So lagen die Schanzer vor den Schlusspaarungen überraschend vorn.

Poing tat auf den Schlusspositionen noch einmal alles, um ranzukommen. Christina Neundörfer und Nora Sajermann gewannen auch beide ihre Duelle gegen Maria Stang (eingewechselt wurde Alexandra Radler, 529:505) und Hildegard Kummer (545:531). Doch kegelten alle vier Akteure nicht an ihrer Leistungsgrenze, und so konnten die Poinger den Rückstand letztlich nicht mehr aufholen.

Es war ein echter Nervenkrimi, in dem vor allem Radler, etatmäßig Spielerin der zweiten Mannschaft, Coolness bewies. Nach ihrer Einwechslung für die angeschlagene Stang bot sie ihrer Gegnerin stets Paroli "und spielte vor allem im Abräumen Bild um Bild", lobte Benesch anerkennend. So konnten die Schanzer schließlich tatsächlich den dringend benötigten, aber unerhofften Sieg feiern, auch wenn bei der Holzzahl beider Mannschaften noch gut Luft nach oben war. "Aber jetzt können wir mit neuem Selbstbewusstsein ins nächste wichtige Spiel gegen den Abstiegskonkurrenten SKV Bonndorf in zwei Wochen gehen", schloss Benesch dennoch hochzufrieden. Das kommende Wochenende ist erst einmal spielfrei. Viel Zeit also für hartes Training - das sich ja offenbar bezahlt macht. Die Heimpartie startet dann am Sonntag, 3. Dezember, um 12 Uhr auf den DJK-Bahnen.