Ingolstadt
Angst vor der eigenen Courage

Junges U-23-Team des FC Ingolstadt 04 unterliegt nach nervösem Auftritt gegen Rosenheim mit 0:1

21.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

Hatte den Ausgleich auf dem Fuß: FCI-Akteur Philipp Breuer scheiterte aber am Rosenheimer Torwart. - Foto: Bösl

Ingolstadt (kvr) Eine bittere, weil unnötige Niederlage musste die U 23 des FC Ingolstadt 04 am Samstag hinnehmen. Mit mehreren A-Jugendspielern in der Startelf schickte der FCI ein blutjunges Team gegen den TSV 1860 Rosenheim auf das Feld und unterlag gegen den Abstiegskandidaten mit 0:1 (0:1).

Trainer Tommy Stipic hatte seine Mannschaft um sich versammelt. Ein paar Augenblicke zuvor war das Spiel verloren gegangen. Der Übungsleiter ging leicht in die Hocke und redete behutsam auf seine Spieler ein, erst nach wenigen Minuten richtete Stipic sich auf und klatschte mit seinen Jungs ab. Ein wenig enttäuscht wirkte er schon: „Es ist eine bittere Niederlage, die wir aber einkalkuliert haben. Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“

Während die erfahrenen Spieler wie Marcel Hagmann und Stefan Müller auf der Bank beziehungsweise der Tribüne saßen, hatte Dominik Schmitt die Schanzer zum ersten Mal als Kapitän auf das Feld geführt. Der Mittelfeldspieler war mit 22 Jahren der älteste Schanzer. Von der unbekümmerten Spielweise, welche die U 23 des FCI in dieser Spielzeit oftmals zeigte, war in der ersten Halbzeit wenig zu sehen. Immer wieder schlichen sich kleine Fehler ein, ein wirklicher Spielfluss kam nicht zu Stande. Aus den Unsicherheiten der Schanzer versuchte der TSV früh Kapital zu schlagen und agierte überraschend offensiv. Bezeichnend, dass ein Fehler des FCI dem entscheidenden Tor voraus ging: Nach einem Eckball sahen sowohl Keeper Christian Ortag als auch der Abwehrverbund unglücklich aus und Vincenzo Potenza staubte zur Führung ab. Diesen Schock nach nur 14 Minuten mussten die Gastgeber schnell verdauen und fanden fast die perfekte Antwort: Aloy Ihenacho schickte Philipp Breuer auf die Reise, welcher allerdings an Torwart Robert Mayer scheiterte. Während die Schanzer langsam Zugriff auf die Partie gewannen, verpassten es die Gäste, weiter nachzulegen.

Zwar waren die Ingolstädter nur selten zielstrebig, doch gab es Chancen zum Ausgleich: Die größte entwickelte sich nach 63 Minuten: Samuel Riegger bekam den Ball, umkurvte seine Gegenspieler vergab aber alleine vor dem Tor. Die letzte Konsequenz und die nötige Präzision fehlte den Schanzern aber auch in der Schlussphase. Auf der Gegenseite ließen die Gäste vor allem durch Frederik Schramme beste Konterchancen aus. Deswegen blieb es bis zum Schluss offen, die Gäste zitterten sich aber über die Zeit.

„Wir haben heute gegen einen Abstiegskandidaten gespielt, der sich den Sieg erkämpft hat“, sagte Stipic. Seiner jungen Mannschaft wollte er keinen großen Vorwurf machen, lediglich die zu spürende Angst hatte ihn überrascht. Ändern wird die Niederlage aber an der Ausrichtung nichts, schließlich seien auch solche Spiele für die Entwicklung wichtig. „Es wird uns nicht aus der Bahn werfen.“

FC Ingolstadt II: Ortag – Weiß (12. Riegger), Denz, Zant, Büch, Schmitt, Breuer (46. Gashi), Räuber, Jainta (45. Habersetzer), Ihenacho, Reisner. – Tore: 0:1 Potenza (14.). – Schiedsrichter: Roman Solter. – Zuschauer: 120.