Hilpoltstein
"Unser Anspruch ist, den Titel zu holen"

Der Hilpoltsteiner Dominik Haußner will mit seinem ASV Neumarkt bei der Fußball-Hallenmeisterschaft in der Stadthalle triumphieren

11.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr

Seine Treffsicherheit wird auch in der Endrunde gefragt sein: Heidecks Oliver Heiß (links) zählt bei der Hallenmeisterschaft bislang zu den erfolgreichsten Torschützen. ‹ŒArch - foto: Enzmann

Hilpoltstein (ghi) Es ist angerichtet: Die besten acht Hallenteams des Fußballkreises Neumarkt/Jura treffen sich an diesem Samstag in der Hilpoltsteiner Stadthalle, um den neuen Kreismeister zu ermitteln. Obwohl der TV Hilpoltstein in der Zwischenrunde knapp scheiterte, wird die Endrunde nicht ganz ohne Hilpoltsteiner Beteiligung stattfinden. Der aus der Burgstadt stammende Trainer Dominik Haußner gilt mit seinem ASV Neumarkt als Favorit auf den Turniersieg.

n TSV Weißenburg: Wer darauf tippt, dass der amtierende Hallenkreismeister aus Weißenburg seinen Titel verteidigen will, der hat die Vorstellungen der 60er richtig eingeschätzt. "Natürlich", sagt Coach Markus Vierke. "Wir haben schon die Verpflichtung, dass wir alles unternehmen, um die Trophäe abermals zu präsentieren. Ich werde eine Mannschaft ins Rennen schicken, die mit jüngeren Spielern ergänzt sein wird, die es verdient haben, dabei zu sein." Vierke warnt sein Team davor, Gegner aufgrund der Ligazugehörigkeit zu unterschätzen. "Ich kenne die Trainer von Rednitzhembach und Heideck, wir müssen gewappnet sein." Favorit ist für ihn aber der ASV Neumarkt.

n TSV Heideck: Richtig angefressen war Heidecks Trainer Jürgen Prüßner am letzten Sonntag gegen 17.40 Uhr, als sein Team zum Auftakt der Zwischenrunde überraschend mit 1:3 gegen Herrnsberg verlor. "Gott sei Dank haben wir später zu unserer Form gefunden und sind dann auch verdient in die Endrunde eingezogen", sagt Prüßner. Vor fünf Jahren sicherten sich die Heidecker gegen den SV Rednitzhembach, der Gruppengegner sein wird, den fünften Rang. Was heuer möglich ist, weiß Prüßner nur schwer einzuschätzen. "Weißenburg wird alles daran setzen, den Titel zu verteidigen. Über deren Stärke brauchen wir nicht diskutieren. Rednitzhembach ist eine technisch beschlagene Mannschaft und auch der TSV Wolfstein hat eine gute Truppe. Wir haben keine Hallenstars mit Ausnahme von Sebastian Bengl. Wir sind körperlich robust und es ist schwierig, gegen uns ein Tor zu erzielen. Ich glaube, dass Rednitzhembach den Titel holen kann und die Bayernligisten Neumarkt und Kornburg."

n SV Rednitzhembach: Bereits auf dem Feld hatte der SV Rednitzhembach zuletzt mit attraktivem Fußball überzeugt. Bei der Hallenmeisterschaft musste er vor Jahresfrist in den Playoffs dem SC Großschwarzenlohe den Vortritt lassen, am Sonntag fegte er den FC Wendelstein mit 3:0 vom Parkett. "Wir sind froh, dass wir in der Endrunde stehen, denn wir hatten eigentlich kein festes Ziel", sagt Teammanager Stephan Fröbel. Die Meinungen über den Hallenfußball sind beim Spitzenreiter der Kreisliga Nord geteilt. Die einen sind vom Futsal begeistert, die anderen haben verletzungsbedingt kein Interesse. Wegen eines Bandscheibenvorfalls wird auch Torjäger Philipp Seyss ausfallen. "Wir spielen einfach darauf los. Die Weißenburger sind der stärkste Gruppengegner, Heideck und Wolfstein sind nicht zu unterschätzen."

n TSV Wolfstein: Zu einer Marke im Hallenfußball ist der TSV Wolfstein herangereift. Spielertrainer Dominik Pöllet und seine Jungs kennen auch mit höherklassigen Kontrahenten, wie kürzlich mit dem ASV Neumarkt, kein Pardon. Und erstaunlicherweise gibt es außer dem TSV Wolfstein keinen Verein, der in den letzten vier Jahren immer in der Endrunde stand. "Ja, es bereitet uns großen Spaß und bei der Zwischenrunde hatten wir einen perfekter Tag", sagt Pöllet. "Leider fehlen uns Hallencracks wie Daniel Hartl, Timo Achhammer und Tim Beitelstein", sagt Pöllet, der den ASV Neumarkt als Favoriten sieht.

n ASV Neumarkt: Als der Hilpoltsteiner Dominik Haußner am 1. Januar 2014 seinen Dienst beim ASV Neumarkt antrat, präsentierte er seinem neuen Verein nur elf Tage später den ersten Titel, den des Hallenkreismeisters. Vor vier Jahren wurde der TSV Katzwang im Endspiel mit 2:1 besiegt. Danach scheiterten die Neumarkter im Halbfinale am SC Feucht mit 0:2, wurden ein Jahr später Dritter nach einem 3:0 über den TSV Wolfstein und unterlagen vor zwölf Monaten im Endspiel dem TSV Weißenburg mit 4:5 im Strafstoßentscheid. Heuer scheint ein Titelgewinn wieder möglich. "Das ist mit Sicherheit richtig. Nur hat die Bayernliga Priorität. Wir schenken dieses Turnier aber nicht ab, obwohl wir kein spezielles Hallentraining absolviert haben. Die Konkurrenz ist ehrgeizig und wir haben gegen Wolfstein auch verloren", sagt Haußner, der dem Futsal nicht viel abgewinnen kann. Trotzdem werden wieder Akteure wie Keeper Kevin Schmidt, Christian Bullinger, Markus Smarzoch oder Selim Mjaki auflaufen. "Den Titel zu holen, ist durchaus unser Anspruch."

n TSV Kornburg: Mitte Oktober als Trainer das Handtuch geworfen, Ende Dezember als Teammanager wieder eingestellt. Als Herbert Heidenreich im Sommer 2016 in Kornburg seinen Trainerjob antrat, konnte er nicht erahnen, was ihm dieser noch bescheren sollte. Nach dem sofortigen Aufstieg in die Bayernliga erlebte er ein Wechselbad der Gefühle und ist jetzt wieder voll dabei. Nur vom Hallenfußball hält er nichts. "Das ist uninteressant und hat keinen Wert. Die Jungs sollen ihren Spaß haben. Wir schicken eine gemischte Mannschaft. Wir haben andere Probleme, sind Tabellenletzter und genau am Samstag beginnt bei uns der erste Trainingstag zu einer schweren restlichen Runde im Freien", sagt Heidenreich, der 171 Mal in der Bundesliga für den Club auflief.

n SG Ramsberg/St. Veit: Für Trainer Stefan Birngruber kam die Teilnahme an der Endrunde etwas überraschend. Rund 100 Anhänger aus den Orten Ramsberg und St. Veit unterstützten die SG dorthin. "Als wir erst 0,04 Sekunden vor Schluss gegen die DJK Schwabach in der Gruppe verloren, wusste ich, dass etwas möglich ist", sagt Birngruber. "Wir werden mit dem selben Kader antreten und bieten Nico Schwarzer zusätzlich auf. Mit dem ASV und Kornburg haben wir starke Konkurrenz, aber es ist wie im DFB-Pokal, der unglaubliche Ergebnisse liefern kann. Wir sind in der Position, in der wir nichts zu verlieren haben."

n SC Großschwarzenlohe: Obwohl sein Team die Endrunde erreichte, war Reiner Großberger, Co-Trainer des SC Großschwarzenlohe, nicht vollends zufrieden mit den Verläufen der Vor- und Zwischenrunde. Dazu hatte der Bezirksligist im Strafstoßentscheid das Glück auf seiner Seite, da den Hilpoltsteinern die Nerven versagten und sie nun als Veranstalter das Geschehen auf der Tribüne verfolgen. "Wie weit wir in dieser Hammergruppe kommen, weiß ich nicht. Für uns gilt das Motto, dass wir die Großen ärgern wollen und den Kleinen nicht unterschätzen sollen. Wir bieten wieder den gleichen Kader auf, ersetzen Niklas Schmidt aber durch Justin Opcin. Im Kasten wird Stürmer Sven Bauer stehen, der früher Handballtorwart war."