Hilpoltstein
''The Flash'' greift nach dem WM-Titel

Nach seiner Finalniederlage letztes Jahr hofft Alexander Flemming heuer auf den Triumph im Ping-Pong

25.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:54 Uhr
Ping-Pong-Weltmeisterschaft in London: Alexander Flemming will es wieder wissen. −Foto: JP Parmentier

Hilpoltstein (HK) Die Koffer sind gepackt. Die Vorbereitung war intensiv, die Form stimmt und das Kribbeln nimmt von Tag zu Tag zu: Alexander Flemming ist voller Vorfreude und Ehrgeiz: "Ich will Spaß haben und wieder aufs Treppchen."

Nach zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang möchte der Frontmann des Tischtennis-Zeitligisten TV Hilpoltstein unter seinem Kampfnamen "the Flash" am Wochenende das altehrwürdige Londoner Alexandra Palace rocken, bei den siebten "World Championships of Ping Pong" erneut für Furore sorgen und womöglich ganz oben stehen.

Anfangs war es nur eine Spielerei. Im Jahre 2013 nahm Flemming den Sandpapierschläger in die Hand und nahm "nur so zum Zeitvertreib" bei den Deutschen Clickball-Meisterschaften in Erfurt teil. Offensichtlich mit Erfolg, denn er holte nicht nur auf Anhieb den Titel, sondern fand auch Gefallen am Ping Pong. 2015 fuhr er erstmals nach London, verzückte im "Ally Pally" die englischen Fans und kam völlig überraschend mit Der WM-Silbermedaille nach Hause. Spätestens da hatte der Alex "Feuer und Flemming" gefangen.

Seitdem hat Ping Pong einen festen Platz im Terminkalender des Alexander Flemming. Einmal im Jahr macht es "click", dann zieht es ihn in die britische Metropole. Dort tauscht er sein gelb-schwarzes Hilpoltsteiner Leibchen gegen ein medienaffines Trikot mit einem markanten Blitz auf dem Rücken und fertig ist seine Metamorphose vom Tischtennisspieler zu Alexander "The Flash" Flemming. Das passt zu einer Szene, in der sich die Akteure mit teils martialisch anmutenden Kampfnamen wie etwa "The Shark" (der Hai), "The Rocket" (die Rakete) oder "The Brain" (das Gehirn) nur so tummeln.

Ping Pong kommt als Sport mit hohem Eventcharakter daher, wozu natürlich die passende "Location" gehört. Der Alexandra Palace hat sich zu einem Tempel der besonderen Art entwickelt, wo die Dartsspieler unlängst ebenso ihren Weltmeister kürten wie die Snooker-Elite. Das ideale Forum also für Einen wie den Alex, der als "Rampensau" Punktgewinne abfeiern kann wie kaum ein Zweiter. Kein Zweifel, die Show ist Flemmings Welt.

Bei alledem ist sein Ehrgeiz ungebrochen. Seine Vorbereitung auf die WM war sehr professionell. Dabei hat er nichts dem Zufall überlassen. Statt an den bayerischen Tischtennismeisterschaften teilzunehmen, ist er in Klausur gegangen und hat eigens einen prominenten Trainingspartner nach Leipzig einfliegen lassen. Mit Chris Doran, der in London auch schon auf dem Treppchen gestanden hatte, hat er intensiv an der speziellen Technik für Sandpapierschläger gearbeitet. Zum Beispiel daran, den Ball früher zu nehmen als im Tischtennis. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Ich bin nochmals besser geworden", lächelt Flemming und ergänzt: "Was ich mache, mache ich eben richtig."

Und ja, den Traum vom Titelgewinn träumt der hinter Titelverteidiger Yan Weihao an Nummer zwei gesetzte Leipziger noch immer - auch wenn die Konkurrenz von Jahr zu Jahr stärker wird. Und wer weiß - auf die Plakate der Championships hat es der Alex jedenfalls schon einmal geschafft.