Hilpoltstein/Pyras (HK) Eine verkorkste Saison liegt hinter den Tischtennisassen des TV Hilpoltstein. Am Samstag beginnt für das unveränderte Team um Felix Bindhammer deshalb die erste Saison in der 3. Bundesliga Süd. Das Wort Aufstieg will vorerst aber noch niemand in den Mund nehmen.
Es ist alles eine Frage der Sichtweise. Ist der TV Hilpoltstein aus der 2. Bundesliga Süd abgestiegen oder hat er sich einfach nicht für die neue eingleisige 2. Liga qualifiziert. Für Bernd Beringer ist die Sache ganz klar. Wann immer sich in den vergangenen Wochen und Monaten die Gelegenheit bot, sagte der Teammanager des TV Hilpoltstein, dass ja eigentlich nur eine Liga zwischen die beiden obersten Spielklassen im deutschen Tischtennissport eingeschoben wurde. „Wir sind nicht abgestiegen. Da lege ich großen Wert darauf“, sagte Beringer deshalb auch am Samstag bei der Teampräsentation für die unmittelbar bevorstehende Saison 2014/15, die am Samstag mit einem Auswärtsspiel beim TTC Wohlbach beginnt.
Auch wenn es nun nur noch die 3. Bundesliga Süd ist, so begeht der TV Hilpoltstein in dieser Saison ein doppeltes Jubiläum. Denn zum einen ist es für die Tischtennisabteilung des Turnvereins das 50. Jahr im geregelten Punktspielbetrieb, zum anderen ist es auch das zehnte Jahr in der Bundesliga. „In diesem Jahr wird bei uns die Tradition groß geschrieben“, sagte Beringer. Da passt es dann auch ganz gut ins Bild, dass die Hilpoltsteiner Akteure in schwarz-gelben Trikots – den Farben der Stadt – an die Platten gehen. Das erste Heimspiel in der Stadthalle findet allerdings erst am Sonntag, 5. Oktober, statt.
Das erste Jahr in der 3. Bundesliga Süd wird für den TV Hilpoltstein aber ohnehin ein besonderes Jahr. Denn nach der verpassten Qualifikation für die zweite Liga haben Felix Bindhammer und Co. einiges gutzumachen. „Wir wären gerne in der 2. Liga gewesen. Aber es lag ja an uns selbst“, sagte der TV-Teammanager. Eine schlechte Vorbereitung sowie die Leistungsschwankungen der Spieler haben die Spielzeit 2013/14 eine „leicht verkorkste“ Saison werden lassen. „Wir haben unser Ziel klar verfehlt.“
In der neuen Liga müssen sich die Hilpoltsteiner vor allem auf neue Gegner einstellen. Anstatt gegen Passau, Fürstenfeldbruck und Bad Königshofen geht es für den TV jetzt gegen Vereine wie den TTC Wohlbach, SB Versbach, TTC Bietigheim-Bissingen oder auch den FC Bayern München. „Wir wollen unter den ersten Vier mitspielen“, sagte Beringer. Aber auf Dauer kann das Ziel wohl nur der baldige Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga heißen. „Ich bin gespannt, ob wir zurück zu alter Form finden.“
Innerhalb der Mannschaft hat sich beim TV Hilpoltstein auf den ersten Blick auch nichts geändert, als Beringer am Samstag nach vier Monaten Sommerpause beim traditionellen Sponsorentermin in Pyras sein Team für die neue Saison vorstellte. Aus dem Kader der Vorsaison fehlte lediglich Arne Hölter, den es nach Berlin zog. Mit Spitzenspieler Alexander Flemming, Nico Christ, Dennis Dickhardt und Felix Bindhammer leistet sich der TV Hilpoltstein eine gestandene Mannschaft für das erste Jahr in der neu eingeführten 3. Bundesliga Süd.
Dass diese vier Spieler auch in dieser Saison wieder das TV-Trikot tragen, war aber keineswegs selbstverständlich. Vor allem bei Alexander Flemming, der etliche Angebote aus der 2. Bundesliga hatte, sich letztlich aber für die Burgstadt und den Turnverein entschied. „Wenn du dir einmal etwas aufgebaut hast, dann wirfst du das nicht einfach weg“, sagte Flemming. Auch im Fall von Nico Christ sah es nicht immer danach aus, als würde er für eine weitere Saison in Hilpoltstein bleiben. „Der Verein und die Leute hier sind sehr sympathisch. Und vor allem auch die Jungs sind super Kerle“, sagte Christ. Auch Dennis Dickhardt hatte vor der Saison ein Angebot eines anderen Vereins vorliegen. Komplettiert wird das TV-Team von Felix Bindhammer, ohne den es Bundesliga-Tischtennis in Hilpoltstein ohnehin nicht gäbe.
Einen Neuzugang kann TV-Manager Beringer dann aber doch noch vermelden. Vom 1. FC Saarbrücken wechselte Jaka Golavsek nach Hilpoltstein. Er soll aber vor allem die zweite Mannschaft als neuer Spitzenspieler verstärken und nur bei Bedarf in der 3. Liga aushelfen.
