Freystadt
TSV Freystadt bleibt Bundesligist

Badmintonspieler bejubeln trotz zweier 3:4-Pleiten den Klassenerhalt in der höchsten deutschen Klasse

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Herausragend gegen Lüdinghausen: Die Freystädter Johannes Pistorius (rechts) und Pawel Pietryja bezwingen im ersten Herrendoppel den Schotten Robert Blair und den Belgier Yuhan Tan.

Freystadt (HK) Die Badmintonspieler des TSV Freystadt können ein weiteres Jahr für die 1. Bundesliga planen. Zwei knappe 3:4-Niederlagen gegen Vizemeister Union Lüdinghausen und den BV Mühlheim reichten den Freystädtern am Wochenende zum Klassenerhalt.

Nachdem Neuhausen gegen die gleichen Gegner mit 2:5 und 3:4 unterlag, konnten die Oberpfälzer ihren Vorsprung auf den Kontrahenten sogar auf drei Punkte ausbauen und belegen am Ende den achten Platz. Trotz Frühlingswetter waren zur Freude des TSV Freystadt über 300 Zuschauer in die Mehrzweckhalle gekommen und sahen in beiden Begegnungen hochklassiges Badminton. Der TSV konnte mit Ausnahme vom malaiischen Topspieler Allan Tai auf sein stärkstes Team zurückgreifen. Pawel Pietryja schaffte glücklicherweise noch seinen Flieger und war pünktlich in Freystadt, nachdem er bei den Polnisch Open in der zweiten Runde ausgeschieden war.

Gegen Lüdinghausen hatte Freystadt in der Vorrunde beim 3:4 bereits einen Punkt geholt und wollte dieses Ergebnis wiederholen, um im Fernduell dem Rivalen aus München schnell die Hoffnung zu nehmen. Auf der anderen Seite benötigte auch Lüdinghausen dringend Punkte, um die Play-offs zu erreichen. Denn die besten sechs Mannschaften der Tabelle ermitteln den deutschen Meister.

Im ersten Herrendoppel standen Johannes Pistorius und Pawel Pietryja mit dem Schotten Robert Blair, Ex-Vizeweltmeister und dem Belgier Yuhan Tan, zweifacher Olympiateilnehmer zwei Hochkaräter gegenüber. Die Freystädter zeigten wenig Respekt und gewannen souverän in drei Sätzen mit 12:10, 11:7 und 11:5. Auch das Damendoppel mit Julia Kunkel und Nanna Vainio zeigte eine gute Leistung gegen die favorisierten Olympiateilnehmerinnen, Karin Schnaase und die Holländerin Eefje Muskens. Nach 2:2 Sätzen unterlagen sie erst im Entscheidungssatz. Ähnlich verlief das zweite Doppel mit Florian Waffler und Oliver Roth. Auch sie mussten gegen die beiden Holländer Ruud Bosch und Nick Fransman in den fünften Satz. Dort behielt das Freystädter Doppel die Nerven und gewann mit 11:8. Den dritten Punkt macht Lukas Schmidt gegen den neunfachen belgischen Meister Yuhan Tan mit 11:5, 11:2 und 11:5. Freystadt führte mit 3:1 und ein Pluspunkt in der Tabelle war so schon sicher. Alle folgenden Spiele, das Dameneinzel, das zweite Herreneinzel und das Mixed gingen an Lüdinghausen. Als dann die Nachricht kam, dass die Münchner 2:5 gegen Mülheim verloren hatten, brach in der Halle großer Jubel aus.

Im Sonntagsspiel gegen den BV Mülheim sollte dann der Klassenerhalt endgültig besiegelt werden. Mit drei Punkten Vorsprung ging der TSV Freystadt in die Partie, jedoch ohne Spielertrainer Oliver Roth, der aus privaten Gründen kurzfristig absagen musste. Die Freystädter entschieden sich wieder für Pistorius/Pietryja im 1. Herrendoppel. Jungnationalspieler Pistorius bestritt noch Mitte der Woche erfolgreich zwei Länderspiele gegen die Schweiz und zeigte mit Pietryja gegen den Holländer Robin Tabeling und den Kroaten Zvonimir Hölbling eine klasse Leistung. Die beiden ersten Sätze gingen an Pistorius/Pietryja. Im dritten Satz hatten sie schon Satzball und verloren diesen noch mit 12:14. Der vierte und fünfte Satz verlief ausgeglichen und endete je mit 11:9 und 11:8 für die Gäste. Im zweiten Doppel hatten Lukas Schmidt und Florian Waffler wenig Probleme und siegten in drei Sätzen, nachdem das Damendoppel Nanna Vainio und Julia Kunkel gegen die deutschen Nationalspielerinnen Lara Käpplein und Johanna Goliszewski in vier Sätzen unterlegen waren den wichtigen 1:2 Anschlusspunkt. Für das 2:2 sorgte Vainio im Dameneinzel. Ein gutes Spiel lieferten auch Hannes Gerberich im Herreneinzel und Julia Kunkel mit Pawel Pietryja im Mixed ab, auch wenn es für einen Sieg nicht reichte. Doch dank des Sieges von Lukas Schmidt gegen den Dritten der deutschen Meisterschaft von 2017, Alexander Roovers, endete die Partie mit 3:4 und Freystadt hatte einen weiteren Punkt.

Als der Hallensprecher verkündigte: "Freystadt bleibt in der Ersten Bundesliga", tobte die Halle. "Mir fällt ein großer Stein von der Brust, wir sind wahnsinnig stolz", sagte der Manager Stephan Pistorius. Zu Beginn galt der TSV bei fast allen Gegnern als Abstiegskandidat Nummer eins. Alle Spieler des aktuellen Kaders haben bereits signalisiert, dass sie auch in der kommenden Saison für Freystadt aufschlagen wollen.