Freystadt
Schlüsselspiel um den Klassenerhalt

Freystadts Badmintonspieler gastieren im Kellerduell der 1. Bundesliga beim TSV Neuhausen

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Am Dienstag erstmals im Freystädter Trikot im Einsatz: Badmintonprofi Fikri Hadmadi aus Indonesien soll dem TSV im Kellerduell beim TSV Neuhausen/Nymphenburg zum ersten Saisonsieg verhelfen. - Foto: Pistorius

Freystadt (HK) Für die Badmintonspieler des TSV Freystadt steht am Dienstag das richtungsweisende Kellerduell beim TSV Neuhausen/Nymphenburg an. Beide Mannschaften konnten in dieser Bundesliga-Saison noch nicht punkten und stehen darum bereits unter Druck.

Für Freystadt gilt es, zu mindestens einen Punkt aus Neuhausen zu entführen. Das wäre sehr wichtig mit Blick auf den Klassenerhalt. Die Freystädter freuen sich auf Fikri Hadmadi. Der 22-jährige Indonesier ist einer der Neuzugänge des TSV und wird erstmals spielen.

Dass die zweite Bundesliga-Saison hart wird, war beim TSV Freystadt jedem klar. Die Liga ist noch stärker geworden, alle Teams haben in neue Spieler investiert und da ist es keine Überraschung, dass der TSV Freystadt trotz guter Leistungen sich auf dem letzten Tabellenplatz befindet. Gegen die Münchner wird der TSV erstmals in dieser Saison in fast stärkster Besetzung antreten können. Außer Pawel Pietryja, der krankheitsbedingt ausfällt, sind alle an Bord. Nachdem man letztes Jahr in München unglücklich mit 3:4 verlor und in der Rückrunde in heimischer Halle 6:1 gewinnen konnte, erwarten die Oberpfälzer ein Spiel mit Derbycharakter.

Dank eines privaten Sponsors ist es dem TSV gelungen, den Indonesier Fikri Hadmadi aus Djakarta einzufliegen. Der 22-jährige Einzelspieler belegt momentan den 148. Platz in der Weltrangliste. Er trainiert in Kuala Lumpur sowie Djakarta unter professionellen Bedingungen und ist das erste Mal in Deutschland. Man kennt sich bisher nur über die sozialen Medien und daher sind alle gespannt auf ihn. Viel Zeit hat Hadmadi nicht, sich einzuleben. Er kommt am Sonntagmorgen von Djakarta (20 Stunden Flugzeit) und landet in München. Geplant ist am Nachmittag eine kleine Trainingseinheit. "Wir hoffen, dass er den Jetlag und den Temperaturunterschied von 20 Grad gut verkraftet", sagt Bundesligamanager Stephan Pistorius. Am Montag steht eine zweite Trainingseinheit an, bevor es dienstags nach München geht.

Mit Hadmadi, Lukas Schmidt und Hannes Gerberich sind die Freystädter im Herreneinzel gut besetzt und hoffen, beide Spiele gegen Tobias Wadenka und den bulgarischen Routinier Krasimir Yankow zu gewinnen. Offen ist der Ausgang im Dameneinzel zwischen Freystadts Finnin Nanna Vainio und der Ukrainerin Natalya Voytsekh. Letzte Saison siegte Voytsekh im Hinspiel, Vainio gelang die Revanche im Rückspiel. Interessant wird sein, wie sich Vainio nach ihrem überraschenden Rückzug von der internationalen Bühne präsentiert. Seit Mai dieses Jahres arbeitet sie bei einem finnischen IT-Unternehmen in Helsinki. Für Freystadt wird die Olympiateilnehmerin von Rio weiterhin spielen und ist für das tägliche Training von ihrem Arbeitgeber freigestellt.

Sorgen bereitet Freystadt die Aufstellung in den beiden Herrendoppeln. Nachdem Ausfall von Pietryja muss der TSV umstellen. Mit Johannes Pistorius, Oliver Roth und Florian Waffler stehen drei Doppelspezialisten zur Verfügung. Lukas Schmidt und auch Hannes Gerberich haben zuletzt gezeigt, dass sie auch Doppel spielen können. Wer von beiden in die Aufstellung rutscht, wird erst kurzfristig entschieden. Die Münchner haben sich mit dem Doppelspezialisten und Ex-Nationalspieler Fabian Holzer, der vom deutschen Meister Refrath kam, verstärkt. Er spielte noch vor kurzem in der Nationalmannschaft an der Seite von Johannes Pistorius, was das Aufeinandertreffen noch brisanter macht. Sollte Fabian Holzer gemeinsam mit dem starken Polen Przemyslaw Szydlowski antreten, dann wird es für Johannes Pistorius & Co schwer. Der Freystädter hat diese Woche bei den Bitburger Open, ein mit 120 000 Dollar Preisgeld dotiertes Grand-Prix-Gold-Turnier des Badminton-Weltverbandes im Mixed das Achtelfinale erreicht und ist gut in Form.

Zu Schlüsselspielen könnten sich das Damendoppel und das Mixed entwickeln. Nachdem Julia Kunkel mit Freystadts Engländerin Jenny Moore im Spiel gegen Lüdinghausen vor kurzem gegen die deutschen Nationalspielerinnen überraschend gewinnen konnte, hofft man gegen München auf eine ähnlich starke Leistung. Chancen hat Freystadt auch im Mixed, wo wohl Johannes Pistorius und Jenny Moore spielen werden. "Wir hoffen auf einen 4:3-Sieg, aber dann müssen wir alle Chancen nutzen", sagt TSV-Sportwart Tim Bambach.