Hilpoltstein
Saarbrücken II kann kommen

TV Hilpoltstein stimmt sich mit 6:2-Sieg gegen Mainz auf das Spitzenspiel der 3. Tischtennis-Bundesliga ein

01.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Hilpoltstein (HK) Für die Gegner der Hilpoltsteiner Tischtennisasse in der 3. Bundesliga Süd gibt es weiterhin nichts zu Lachen. So bezwang das TV-Team um Kapitän Felix Bindhammer gestern im ersten von vier Endspielen die Gäste aus der Karnevalshochburg, den FSV Mainz 05, relativ humorlos mit 6:2 ab.

Dass der Erfolgshunger des TV Hilpoltstein auch in der Fastenzeit alles andere als gestillt ist, musste gestern Nachmittag der FSV Mainz 05 schmerzlich erfahren. An Warnungen hat es vor dem Duell mit dem „Angstgegner“ keinesfalls gefehlt, immerhin gelang den Hilpoltstei-nern seit der Ligareform noch kein Sieg gegen die Rheinland-Pfälzer. Doch die Gastgeber gingen mit breiter Brust und dem Selbstvertrauen aus fünf Siegen im Jahr 2015 an die Platten. Dem 6:1 gegen Bayern München folgten bekanntlich vier Kantersiege gegen Stuttgart, Wohlbach, Versbach und zuletzt auch gegen Bietigheim-Bissingen. Eine Serie musste also reißen.

Es lag also jede Menge Spannung in der Luft im „ersten von vier Endspielen um den Aufstieg“, wie es TV-Teammanager Bernd Beringer nannte. Ein guter Start ist im neuen Spielsystem fast die halbe Miete, doch danach sah es zunächst nicht aus. Ganz im Gegenteil: Das Hil-poltsteiner Vorzeigedoppel mit Alexander Flemming und Nico Christ, die in bis dato 15 Spielen nur ein einziges Mal den Kürzeren zogen, wandelten gegen das entfesselt aufspielende Duo Olivares/Li am Rande einer Niederlage. Vor allem der Südamerikameister Felipe Olivares brachte die Hilpoltsteiner mit seinen Zauberschlägen ein ums andere Mal in arge Verlegenheit. Doch nach Abwehr von drei Matchbällen drehten Flem-ming/Christ die Partie und gewannen in fünf Sätzen.

Dieses Match war eine Art Blaupause für die gesamte Begegnung, zumal zur Freude der 270 Zuschauer in der Stadthalle am Nebentisch auch Dennis Dick-hardt und Kapitän Felix Bindhammer gegen die deutlich stärker eingeschätzten Mainzer Jost/Bator ebenfalls im fünften Durchgang fast schon sensationell die Oberhand behielten. Doch trotz der 2:0-Führung war der Weg zum Erfolg noch weit.

Im vorderen Paarkreuz traf Christ erneut auf Olivares, doch der Chilene hatte sein Pulver offenbar verschossen. Seine zuweilen dürftige Vorstellung war zwar für ein paar spektakuläre Punkte gut, mehr aber auch nicht. Christ hielt humorlos dagegen und siegte sicher in vier Sätzen. Ein ähnliches Bild bot das Duell zwischen Flemming und Frederick Jost, dem nach wie vor zwar talentierten, aber auch leichtsinnigen deutschen Jugendmeister des Jahres 2011. Am Ende war die Hilpoltsteiner Nummer eins der stabilere Akteur, erhöhte in vier Sätzen zum 4:0-Pausenstand und sorgte für entspannte Gesichter.

Manch einer träumte bereits von einem weiteren 6:0-Kanter-sieg. „Ich geh schon mal duschen“, scherzte dann auch Flem-ming. Doch ein zweites Einzel blieb ihm nicht erspart. Denn im hinteren Paarkreuz war auf einmal Sand im Getriebe. Felix Bindhammer scheiterte gegen Benjamin Bator an seiner Block-schwäche, während Dennis Dick-hardt seinem Trainingsrückstand Tribut zollen musste. Ihm unterliefen gegen Bing Li, der für Ondrej Bajger, der bei den tschechischen Meisterschaften weilte, vertrat, einfach zu viele leichte Fehler. So blieb es eben Flemming und Christ vorbehal-ten, gegen die Mainzer Schauspieler den Sack zuzumachen. Angesichts dieses überraschend klaren Erfolgs hatte letztlich auch Bernd Beringer gut lachen: „Das ist einfach super. Saarbrücken kann kommen.“ Und das auch schon in zwei Wochen.

TV Hilpoltstein - FSV Mainz 05 6:2 – Dickhardt/Bindhammer - Jost/Bator 11:2, 8:11, 11:8, 0:11, 11:7; Flemming/ Christ - Olivares/Li 7:11, 12:14, 14:12, 11:4, 11:7; Flemming - Jost 11:8, 10:12, 11:8, 15:13; Christ - Olivares 11:3, 11:5, 10:12, 11:4; Dickhardt - Li 5:11, 11:7, 9:11, 11:13; Bindhammer - Bator 12:10, 3:11, 6:11, 6:11; Flemming - Olivares 5:11, 11:7, 11:5, 11:7; Christ - Jost 13:11, 7:11, 11:6, 11:8.